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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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erleichtert: »Hier können sie mich nicht erreichen.«
    »Vielleicht kann uns hier nicht einmal er erreichen, aber wir sollten es besser nicht darauf ankommen lassen.«
    »Olkin?«
    »Wir sind ihm nur knapp entwischt.« Dominique trat zum schwarzen Quader, der mit ihnen an Bord des alten Kantaki-Schiffes rematerialisiert war und an seinen alten Platz zurückkehrte. Eine Aussparung im Boden nahm ihn auf, und wenige Sekunden später sah es aus, als wäre er nie fort und immer Teil des Pilotendoms gewesen. Die zu Fünfergruppen angeordneten Kantaki-Symbole an ihm kamen zur Ruhe, schienen zu warten.
    Dominique hatte das Gefühl, dass alles wartete.
    Auf ihre Entscheidung?
    Aber gab es überhaupt eine Wahl für sie?
    »Wir bleiben hier, nicht wahr?«, fragte Rupert hoffnungsvoll. »Hier in Sicherheit …«
    »Ja, wir bleiben hier, im Schiff, aber nicht auf Millennia.« Dominique wandte sich vom schwarzen Quader ab und ging an den gewölbten Wänden des Pilotendoms entlang. Die Konsolen an denen sie vorbeikam, erwachten zum Leben: Datenkolonnen erschienen in Kantaki-Displays, gaben Auskunft über den Zustand des Schiffes. Dominique brauchte keinen Blick auf sie zu werfen, um zu wissen: Es ging ihm gut, selbst nach all den Jahrtausenden. Vielleicht lag es daran, dass es selbst Teil der Hyperdimension war; die Last der Zeit wog hier weniger.
    Sie fühlte Ruperts Blick auf sich ruhen, als sie die Wanderung fortsetzte und mit ihrer Präsenz die Systeme des Schiffes aktivierte. Energie brodelte tief unter ihr und wartete darauf, in die Triebwerke geleitet zu werden. Ein Gigant erwachte und sehnte sich nach den Sternen zurück.
    Ein Teil von Ruperts Aufmerksamkeit weilte auch in ihrem Innern, bei ihren Gedanken. Sie hätte ihr Selbst abschirmen können, verzichtete aber darauf.
    »Du glaubst ihr noch immer nicht«, sagte er.
    »Mutter Rrirk? Nein, ich glaube ihr nicht. Vielleicht hat sie sich täuschen lassen. Oder sie sah nur einen Teil der Wahrheit.«
    »Eine jahrtausendealte, weise Kantaki?«
    »Und wie kann ich es mit meinen zweiundzwanzigeinhalb Jahren wagen, einem solchen Geschöpf zu widersprechen, nicht wahr? Es ist ein Gefühl, Rupert. Und vielleicht noch etwas mehr. Es ist ein Eindruck, den ich aus dem Ursprung des Tal-Telas gewinne, aus dem … Flix.« Dominique sah kurz auf ihre Hände hinab, die inzwischen fast ganz violett waren. »Mutter Rrirk wollte, dass ich den Ursprung des Tal-Telas nutze, um das zu zerstören, was sie ›Schattenuniversum‹ nannte, aber es hätte den Tod allen Lebens bedeutet, und so etwas kann nicht richtig sein.«
    Rupert schüttelte den Kopf. »Nein, es ist nicht richtig zu töten«, sagte er leise, und vielleicht galten diese Worte auch ihm selbst, seiner Vergangenheit als Mörder.
    »Ich möchte die Wahrheit herausfinden, Rupert«, fuhr Dominique fort und deutete auf den Quader, ohne ihre Wanderung entlang den Wänden zu unterbrechen. »Ich möchte feststellen, was damals wirklich geschah, was die Kantaki-Piloten veranlasste, nach Millennia zu fliehen. Ich möchte wissen, was es mit der ersten Großen Lücke auf sich hat und wieso es bei den Kantaki zum Dritten Konflikt der Konzepte kam. Warum kämpften die Kantaki gegeneinander? Warum sind sie seit der Flucht der Piloten verschwunden?«
    Millennia, dachte sie. Zu dieser Welt waren die Piloten geflohen, und sie war zur Heimat ihrer Nachfahren geworden, der Tal-Telassi. Dominique dachte an den mentalen Schild, der Millennia schützte, von tausenden Schwestern geschaffen. Sollte sie bleiben, um Zara und all den anderen zu helfen, die Welt der Gletscher zu verteidigen? Sie horchte in sich hinein und merkte, dass der alte Zorn nicht mehr existierte. Seltsamerweise brachte irgendetwas diesen Zorn mit Zara in Verbindung, aber Dominique nahm sich nicht die Zeit, die Muster in Gelmr zu betrachten und nach weiteren Hinweisen zu suchen. Wenn es einmal wichtig gewesen war, so hatte es seine Bedeutung verloren. Die Frage lautete jetzt, welchen Weg sie einschlagen sollte.
    »Nein, es ist keine Frage«, murmelte Dominique und kehrte zum Pilotendom zurück. »Ich kenne den Weg. Ich kenne ihn, seit ich zum ersten Mal die Stimme des Schiffes hörte.« Sie stieg die fünf Stufen hoch. »Wir brechen auf und suchen nach der Wahrheit, Rupert. Wir haben den Ursprung des Tal-Telas. Es wird uns den Weg zeigen.«
    »Und all die Tal-Telassi auf Millennia?«, fragte Rupert und bewies damit erstaunliche Scharfsinnigkeit. »Werden sie nichts vermissen?«
    »Die

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