Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)
drängte.
»Wenn du mir hilfst, helfe ich dir«, sagte Dominique.
Rupert neigte den Kopf ein wenig zur Seite. »Du störst mich. Geh weg. Wenn du nicht weggehst, finden sie mich.«
»Wer könnte dich finden?« Dominique fragte sich, ob es hier eine Verbindung zu den Ursprüngen des Traumas gab. »Vor wem versteckst du dich?«
»Ist er auch da?« Rupert sah sich um.
»Wen meinst du? Dorim Allbur?«
»Dorim, ja. Er hat oft mit mir gesprochen.« Ein flüchtiges Lächeln huschte über Ruperts Lippen. »Er wollte mir ebenfalls helfen, aber er versteht nicht. Verstehst du?«
Wieder spürte Dominique seinen durchdringenden Blick auf ihr ruhen.
»Es gibt einen Unterschied zwischen Dorim und mir«, sagte sie mit erzwungener Ruhe. Sie hatte das Gefühl, wertvolle Zeit zu verlieren. »Dorim konnte nur mit dir sprechen, aber ich kann dies.«
Dominique nahm die Kraft von Delm und bohrte sie in Ruperts Gedanken.
Zwei Dinge geschahen fast gleichzeitig.
Die ferne Stimme im mentalen Äther wurde lauter, und ihr fragendes, forschendes Flüstern bekam einen erfreuten, triumphierenden Klang, eine Richtung .
Und Rupert schrie. Dominique fühlte sich gepackt und dicht neben dem Teich zu Boden geschleudert. Als sie aufzustehen versuchte, senkte sich etwas Schweres auf sie herab und drohte sie zu zerquetschen.
»Sie haben dich gehört! Sie haben dich gehört!«, heulte Rupert.
Dominique bekam kaum mehr Luft, griff nach Crama und schob das, was auf ihr lastete, mit einem entschlossenen Ruck fort. Sie versuchte erneut, wieder auf die Beine zu kommen, und diesmal hinderte Rupert sie nicht daran. Er stand reglos da und starrte erschrocken in die Ferne.
Vorsichtig trat Dominique auf ihn zu und tastete in Delm behutsam nach seinen Gedanken. Es fiel ihr etwas schwerer als zuvor, was darauf hindeutete, dass der kontrollierende Einfluss des Implantats zunahm. Rupert war zu stark; sie konnte seine Kraft nicht einfach nehmen, um ein Fenster nach Fomion zu öffnen und den Plan in die Tat umzusetzen, an den sie noch immer nicht bewusst zu denken wagte.
»Wer hat mich gehört?«, fragte sie.
»Die Crotha!«, stieß Rupert hervor. »Sie haben nach mir gesucht, und durch dich haben sie mich gefunden. Jetzt sind sie hierher unterwegs!«
Die Fremden, denen es gelungen war, die Graken zu besiegen … Dominique hatte sie fast vergessen.
Aber nicht das Implantat. Vielleicht war es mit einer speziellen künstlichen Intelligenz ausgestattet, die feststellte, dass wichtige Informationen in Reichweite rückten. Dominique fühlte, wie sein Einfluss immer mehr zunahm. Dies war der entscheidende Augenblick. Wenn sie jetzt nicht handelte, bekam sie vielleicht nie wieder Gelegenheit dazu.
Sie berührte Rupert am Arm und sah ihm die Augen, in deren Tiefen es flackerte.
»Hör mir gut zu, Rupert«, sagte Dominique langsam und eindringlich. »Ich meine es gut mit dir. Ich möchte dir helfen, und ich kann dir helfen. Meine Stimme ist mehr als nur Worte, das hast du eben gefühlt, nicht wahr?«
Ruperts Blick kehrte aus der Ferne zurück. Aus dem Augenwinkel sah Dominique, wie sich die Mimik der vielen Rupertgesichter im Teich veränderte. Ein Hauch von Neugier erschien in den Fratzen.
»Ich kann dich vor den Crotha schützen«, sagte sie und gab ihren Worten mit Delm genug Nachdruck, sodass sie selbst für jemanden wie Rupert glaubhaft klangen. »Aber bevor ich dir helfen kann, musst du mir helfen, verstehst du?«
Das Feuer von Angst und Entsetzen brannte erneut in Ruperts Augen. »Wenn sie mich finden … Vielleicht gelingt es mir nicht noch einmal, sie zu täuschen und fortzuschicken.«
»Sie werden dich nicht finden, Rupert. Ich verhindere es. Aber zuerst musst du mir helfen, verstehst du ?«
Er blinzelte zweimal und nickte.
Dominique holte tief Luft. Ob sie ihm wirklich helfen konnte, spielte keine Rolle. Wichtig war nur, dass er ihr glaubte.
»Gib mir einen Teil deiner Kraft«, sagte sie. »Öffne dein Selbst für mich. Dann bringe ich uns beide in Sicherheit.«
Rupert erschrak erneut, und Dominique spürte, dass neuerlicher Zorn in ihm brodelte. Ihre Worte schienen sein Trauma berührt zu haben.
»Ich will dir nicht wehtun«, fügte sie rasch hinzu. »Ich möchte dir wirklich helfen. Ich bin dein Freund, Rupert. Aber bevor ich dich in Sicherheit bringen und vor den Crotha schützen kann, brauche ich ein wenig von deiner Kraft. Ich meine es gut.«
Dominique projizierte Aufrichtigkeit.
Ruperts Zorn löste sich auf, und Dominique spürte,
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