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Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2)

Titel: Kantaki 05 - Feuerstürme (Graken-Trilogie 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Brandhorst
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…«, brachte sie erstaunt hervor. Innerhalb von nur einer Sekunde erholte sie sich von ihrer Überraschung. »Wenn dies ein Trick ist …« Sie sah zur Seite, vermutlich mit der Absicht, ihre Kommunikationsspezialisten mit einer Überprüfung der Signale zu beauftragen.
    »Es ist kein Trick«, sagte Maximilian Tubond und hörte den heiseren Klang seiner Stimme. Er räusperte sich. »Eine spezielle Mission führt mich hierher. Versuchen Sie nicht, uns anzugreifen. Die Kronn würden Ihre Schiffe sofort vernichten.«
    »Sie kommen mit einem Graken ?«
    »Der Moloch und die anderen Vitäen-Schiffe bleiben, wo sie sind, mehr als hunderttausend Kilometer von Ennawah entfernt. Nur dieses kleine Schiff wird landen.«
    Mehr als hunderttausend Kilometer , wiederholte Tubond in Gedanken. Weit mehr als die kritische Distanz für Karon und die anderen Vitäen. Vielleicht ließen sie in ihrer Aufmerksamkeit nach. Er nahm sich vor, nach Chancen Ausschau zu halten.
    Aber wofür?, fragte eine skeptische Stimme in ihm. Wenn er kontaminiert war, nützte ihm eine eventuelle Flucht überhaupt nichts. Ganz im Gegenteil: Sie hätte den sicheren Tod bedeutet.
    Er beobachtete das Mienenspiel der Offizierin und sah, wie Sorge, Abscheu und Verwunderung miteinander rangen.
    »Geleiten Sie uns nach Torkha«, sagte er und nannte damit den Namen des großen Vulkans, in dessen Krater sich die Forschungsstation befand.
    »Hegemon Tubond … Was hat dies zu bedeuten?«
    Er fragte sich, über wie viele Informationen die Offizierin verfügte, so weit vom Kernbereich der Allianzen entfernt. Ennawah war ein unwichtiger Planet, und das Ormath-System lag abseits der wichtigen Transferschneisen. Und selbst wenn sich die Unruhe im Zentrum der AFW hier bemerkbar gemacht hatte, was Tubond bezweifelte: Er war der Hegemon.
    »Ich bin in einer Mission unterwegs, die von entscheidender Bedeutung für den Grakenkrieg ist, Lanze«, sagte Tubond und sprach mit der Stimme des Oberbefehlshabers. »Ich erwarte volle Kooperation von Ihnen. Haben Sie mich verstanden?«
    Die Frau im Projektionsfeld reagierte mit den automatischen Reflexen eines Soldaten und nahm Haltung an. »Selbstverständlich, Hegemon.«
    Die Offizierin verschwand.
    »Die Schiffe stellen keine Gefahr für uns dar«, sagte Karon. »Wir eliminieren sie, wenn Sie das wünschen.«
    »Wenn ich das wünsche …?« Tubond lauschte dem Klang der Worte und hatte für einige Sekunden das seltsame Gefühl, neben sich selbst zu stehen. Maximilian Tubond, Hegemon des Oberkommandos und de facto Regent der Allianzen Freier Welten, der Mann, der einen großen Teil seines hundertvierzig Jahre langen Lebens damit verbracht hatte, gegen die Graken und ihre Vitäen zu kämpfen, der sich mit seinem Eid beim Amtsantritt als Hegemon verpflichtet hatte, alles zu tun, um die Menschheit und die mit ihr verbündeten Völker zu schützen … Ein Chtai bot diesem Mann an, für ihn Schiffe der Allianzen zu vernichten!
    »Nein«, sagte er. »Nein, folgen Sie den Schiffen. Sie bringen uns zu unserem Ziel.«
    Etwas anderes fiel ihm ein. Der Moloch des Graken und die anderen Schiffe, auch die der Kronn, waren mehr als hunderttausend Kilometer entfernt und konnten nicht sofort eingreifen, wenn etwas Unerwartetes geschah. Bedeuteten Karons Worte, dass dieses Facettenschiff allein in der Lage gewesen wäre, das Allianzen-Geschwader zu vernichten?
    Karon berührte Buckel und Stangen, und das Facettenschiff schloss sich der Eskorte an. Der Primäre Katalyter wandte Tubond den Rücken zu, aber der Hegemon glaubte sich trotzdem im Zentrum seiner Aufmerksamkeit. Vielleicht sah er ihn auch mit den Augen der Kronn und des quecksilberartigen Geeta in seiner Blase.
    »Die … Frau war misstrauisch«, knirschte Karon. »Vielleicht sind Sie noch weniger geworden, als wir bisher annahmen.«
    Die Worte klangen neutral, aber Tubond hörte eine Drohung in ihnen.
    »Sie werden bekommen, was Sie wollen«, erwiderte er und versuchte, seine Stimme fest klingen zu lassen. »Jemanden, der einen Kontakt mit den Fremden herstellen kann. Er befindet sich auf diesem Planeten.«
    »Ein Geistessprecher«, sagte Karon.
    Sie hatten darüber gesprochen. Der Primäre Katalyter wusste von Rupert, aber er wusste nicht alles. Nicht annähernd. »Ein Geistessprecher, ja«, bestätigte Tubond, obwohl das nicht ganz der Wahrheit entsprach, denn immerhin zählte der Brainstormer nicht zu den Tal-Telassi. »Ich erfülle meinen Teil der Vereinbarung. Erfüllen Sie auch den

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