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Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Kap der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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herankam.
    Und ihn tötete.
    Burn hatte keinerlei Veranlassung, dem Nachtwächter zu vertrauen, deshalb hatte er auch die Tasche mit dem Geld bei sich und die . 38 er des toten Gangsters unter dem Hosenbund. Er wusste, dass der Nachtwächter ein Mörder war, aber zumindest für den Augenblick wollten beide denselben Mann tot sehen: Barnard.
    Ein paar Männer traten vor. Sie legten den Leichnam auf die rechte Seite, mit dem Gesicht nach Mekka. Die Gebete raunten mit dem Wind.
    Burn spürte das Vibrieren seines Telefons; er warf einen Blick auf die Nummer des Anrufers und tat einen Schritt von den Trauergästen weg. Mrs. Dollie. Er hätte beinah hysterisch aufgelacht.
    Dann nahm er den Anruf des Entführers seines Sohnes an.

KAPITEL 25
     
    Benny Mongrel saß neben dem Amerikaner, der am zersiedelten Stadtrand durch Salt River Richtung Woodstock raste. Burn war angespannt, sah immer wieder in die Rückspiegel, setzte den Jeep in Lücken im Verkehrsfluss. Dann versuchte er spürbar, sich zu beruhigen, und drosselte das Tempo bis auf die erlaubte Höchstgeschwindigkeit.
    Benny Mongrel hielt ein Mobiltelefon in der Hand, sah es an, als könnte es ihn beißen. Klar, er hatte schon gesehen, wie Leute sie benutzten, die Wärter in Pollsmoor, viele Leute eigentlich, seit er entlassen worden war. Aber er hatte noch niemals selbst eins in der Hand gehalten. Geschweige denn eins benutzt. Burn hatte es ihm mit den Worten gegeben, es sei ein Zweittelefon, das er in Reserve habe. Mit dessen Hilfe könnten sie während der Geldübergabe in ständiger Verbindung bleiben.
    Sie hatten an einer Ampel gehalten. Burn sah ihn an. »Sie wissen, wie man das Ding benutzt?«
    »Ja.«
    »Rufen Sie mein Telefon an. Nur um zu sehen, dass es funktioniert.«
    »Es ist okay.«
    »Tun Sie’s. Bitte. Wir können uns nicht leisten, dass es in die Hose geht.«
    Benny Mongrel zuckte mit den Achseln und stach mit einem Finger auf das winzige Telefon. Burn hatte ihm gezeigt, dass er nur diese eine Zahl drücken musste, die Drei, und es würde sein Telefon anrufen. Burns Mobiltelefon, das auf dem Sitz zwischen ihnen lag, zirpte und blinkte.
    »Okay, drücken Sie den roten Knopf.«
    Benny Mongrels Finger suchte, fand den roten Knopf und drückte ihn heftig. Das Zirpen hörte auf. Sie fuhren weiter.
    »Ist Ihnen klar, wie wir das hier durchziehen werden?«
    Burn überholte ein Minibus-Taxi, das plötzlich auf ihre Spur ausscherte, und er musste blitzschnell ausweichen, wobei er um Haaresbreite mit einem entgegenkommenden Lastwagen zusammengestoßen wäre, der wie verrückt hupte.
    »Mein Gott!« Als sie an dem Taxi vorbei waren, warf Burn ihm einen Blick zu. »Alles klar bei Ihnen?«
    Benny Mongrel nickte. »Ja.«
    Bei ihm war alles klar. Burn würde ihn absetzen, kurz bevor sie die Waterfront erreichten. Benny Mongrel würde dann zu der Stelle gehen, von wo aus er den Übergabepunkt im Auge behalten konnte. Burn hatte ihm eine Karte gezeichnet. Er würde beobachten, wie der fette Mann das Geld holte, und ihm dann folgen. Falls der Bulle den Jungen nicht mitbrachte und zurückließ, wollte Burn wissen, wo der fette Mann war, und ihm dann folgen. Benny Mongrel zweifelte keine Sekunde daran, dass der Junge nicht übergeben würde. Der fette Bulle würde das Geld nehmen und zu seinem Auto zurückgehen. Benny Mongrel würde ihm folgen und ihn töten. Er hatte keinerlei Verwendung für dieses alberne kleine Telefon.
    Burn redete, bat ihn, die Einzelheiten des Planes nochmals durchzugehen. Benny Mongrel grunzte und nickte. Seine Hand befand sich in der Tasche. Sie umklammerte das Messer, dessen Klinge perfekt geschliffen war.
    Die Waterfront, Kapstadts sanierte Hafengegend, zog jedes Jahr zweiundzwanzig Millionen Besucher an, und es hatte den Anschein, als wären die meisten von ihnen genau an diesem Tag vor Ort. Teils Einkaufszentrum, teils Vergnügungspark, zog sich die Waterfront um den Gewerbehafen. Restaurants, Straßenmusiker, Bootsausflüge und spektakuläre Aussichten auf die Stadt lockten Massen von Menschen an.
    Burn, den Sportbeutel locker über die Schulter gehängt, drängte sich durch Scharen europäischer Touristen, deren Haut durch die afrikanische Sonne krebsrot gebraten worden war. Sie schlenderten in Shorts und Sandalen herum, die Digitalkameras um die sonnenverbrannten Hälse, die Brieftaschen von Euros nur so überquellend. Burn warf einen Blick auf die Uhr. Er hatte noch fünf Minuten bis zur Übergabe.
    Barnards Anweisungen waren eindeutig

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