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Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Kap der Finsternis: Roman (German Edition)

Titel: Kap der Finsternis: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Smith
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Bulle schaute zu ihm auf, schnappte nach Luft, stank. Benny Mongrel hielt die Klinge so, dass sie im Sonnenlicht funkelte, griff dem Bullen in die Haare und zog ihm den Kopf zurück und entblößte so seine Kehle.
    Zeit, Gute Nacht zu sagen.
    Benny Mongrel spürte den kalten Lauf einer Kanone im Nacken. »Lass das Messer fallen«, sagte Burn.

KAPITEL 26
     
    Benny Mongrel fragte sich, ob er wohl schnell genug war, dem Bullen die Kehle durchzuschneiden, bevor der Amerikaner ihn erschoss. Er hielt die Klinge an die Hängebacken gedrückt, die wie der Balg eines Akkordeons über den Hals des fetten Mannes hingen und von denen sich bereits ein feiner Blutfaden zum T-Shirt hinunterschlängelte. Eine schnelle Bewegung und die Sache wäre erledigt. Benny Mongrel war es egal, ob er starb, aber es durfte einfach nicht sein, dass er starb, ohne den fetten Bullen mit in die Hölle zu nehmen.
    Er hörte, wie die Waffe entsichert wurde, ein Geräusch, das er schon viele Male in seinem Leben gehört hatte.
    »Es ist mir ernst«, sagte Burn. »Lass das Messer fallen oder ich knall dich ab.«
    Benny Mongrel glaubte die Verzweiflung, die er in Burns Stimme hörte. Er sah in die Augen des Bullen, sah die Angst, roch den Gestank seines Körpers. Dann wanderte die Nachricht von Benny Mongrels Gehirn seinen Arm hinunter und erreichte seine Finger, und er lockerte seinen Griff um das Messer.
    Es folgte ein Augenblick absoluter Stille, der nur durch das Klappern des Messers unterbrochen wurde, als es auf die Straße fiel. Dann fingen die chinesischen Matrosen aufgeregt zu schnattern an.
    Benny Mongrel spürte den Druck des Laufes nachlassen, als Burn einen Schritt zurücktrat. Er drehte sich um und sah, wie Burn sich bückte und das Messer einsteckte. Der fette Bulle, immer noch auf einem Knie, bewegte eine Hand zu seinem Knöchel. Burns Waffe beschrieb einen Bogen und richtete sich auf den Bullen.
    »Durchsuch ihn«, sagte der Amerikaner.
    Benny Mongrel fand die . 32 er im Knöchelhalfter und legte sie auf die Straße. Er entfernte auch die . 38 er von der Hüfte des fetten Mannes und legte sie neben die andere Waffe.
    Burn hielt die Waffe ruhig auf den Bullen gerichtet. »Wo ist mein Sohn?«
    Barnard lachte höhnisch. »Leck mich.« Burns Finger krümmte sich um den Abzug. »Erschieß mich doch, dann kannst du dich gleich von seinem kleinen Arsch verabschieden.«
    »Mach den Kofferraum da auf«, sagte Burn, wobei die Waffe zwischen Benny Mongrel und dem Bullen hin- und herging. Er sah, dass Burn mit dem Ding umgehen konnte.
    Benny Mongrel ließ die Kofferraumklappe aufspringen. Burn richtete die Waffe wieder auf den fetten Polizisten.
    »Rein da.« Als der Bulle protestieren wollte, richtete Burn die Waffe auf das Bein des Cops. »Ich schieße. Das ist mein Ernst!«
    Der Bulle schüttelte wieder den Kopf. »Leck mich.«
    Und Burn schoss. Die Kugel erwischte den Bullen oberhalb des linken Knies, drang in das Fleisch seines Oberschenkels und durchschlug es, ohne ernsthaften Schaden anzurichten. Der Bulle schluckte den Schmerz hinunter und umklammerte sein Bein. Die chinesischen Matrosen waren in heller Aufregung.
    Burn winkte wieder mit der Waffe. »Und jetzt rein da!«
    Blut lief das Bein des Bullen hinunter, und er fluchte, als er sich mühsam bewegte, das Gewicht weitgehend auf dem rechten Bein hielt. Mit einer Abfolge von Handlungen, die unter anderen Umständen komisch gewesen wären, gelang es ihm schließlich, seinen massigen Leib in den Kofferraum zu packen.
    »Zumachen«, befahl Burn Benny Mongrel.
    Als er den Kofferraumdeckel zuschlug, prallte der auf den dicken Bauch und wollte nicht schließen. Benny Mongrel legte sich mit seinem gesamten Gewicht darauf. Dann rastete der Deckel ein. Der Bulle ächzte und fluchte.
    »Kick mir die Kanonen rüber.«
    Benny Mongrel gehorchte. Er schaute zu, wie Burn die Waffen einsteckte.
    »Du fährst jetzt.« Burn gestikulierte mit seiner Waffe auf den Wagen.
    Benny Mongrel schüttelte den Kopf. »Ich fahre nicht.«
    Burn starrte ihn an. »Willst du mich verarschen?«
    »Ich hab’s nie gelernt.«
    »Scheiße.« Burn schüttelte den Kopf. »Okay. Steig auf der Beifahrerseite ein. Langsam.«
    Er stieg in den Ford, und Burn glitt hinter das Steuer.
    »Wo fahren wir hin?«, fragte Benny Mongrel.
    »Zu meinem Haus. Um ihn zum Reden zu bringen.« Burn vollführte einen Balanceakt: das Steuer, der Zündschlüssel, der Revolver.
    »Ist okay.«
    »Was ist okay?«
    »Ich werde nichts versuchen.«
    Burn

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