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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Diejenigen, die wir sehen, können wir zwar ausschalten, aber die beiden auf der anderen Seite sind durch das Schiff selbst geschützt. Unsere Jungs würden in Fetzen geschossen werden.«
    »Schick Gomez mit dem Hubschrauber los, damit er ihnen eine Rakete verpasst«, sagte Hanley ein wenig ungehalten, weil die Wirksamkeit seines Plans angezweifelt wurde.
    »Die SAM-Abwehr ist zu massiv. Er käme niemals nahe genug heran.«
    Max wirkte geknickt, und seine Stimme klang ein wenig eingeschnappt, als er fragte: »Okay, du Klugscheißer, und was hast du dir ausgedacht?«
    Juan rollte die Konstruktionszeichnungen zusammen. Darunter kam eine Karte von der libyschen Küste südlich ihrer derzeitigen Position zum Vorschein. Juan tippte mit dem Finger auf einen Punkt zehn Meilen westlich von der Oregon. »Dies da.«
    Max blickte von Juan weg auf die Stelle, auf die er deutete, und dann wieder zu Juan hin. Sein Lächeln war geradezu dämonisch. »Brillant.«
    »Ich dachte mir, dass es dir gefällt. Das ist der Grund, weshalb wir den Angriff um ein paar Minuten verschieben. Wir brauchen sie nahe genug, damit dies wirklich funktioniert.« Dann fügte Cabrillo noch hinzu: »Wenn es sonst nichts mehr gibt, sollten wir uns auf unsere Posten begeben.«
    »Gehen wir es an«, sagte Mike Trono.
    Die Männer stiegen über die Außentreppe aufs Hauptdeck hinunter. Juan und Max aber blieben für einen Augenblick zurück.
    »Du siehst ja immer noch aus, als wärest du sauer«, sagte Cabrillo zu seinem besten Freund.
    »Du begibst dich da in eine Löwengrube, Juan. Dies hier ist doch nicht so, als würden wir uns nachts in irgendein Lagerhaus schleichen, indem wir ein paar Wachmänner ausschalten. Auf dem Schiff sind eine Menge ganz übler Kerle versammelt, und ich fürchte, sobald sie bemerken, dass irgendwas los ist, werden sie sie sofort töten – und alles wäre für die Katz.«
    Cabrillo verschluckte die flapsige Erwiderung, die er auf der Zunge hatte. Stattdessen sagte er ernst: »Ich weiß, aber wenn wir es nicht versuchen, haben sie schon jetzt gewonnen. Auf gewisse Art und Weise hat dieser Krieg vor zweihundert Jahren in diesen Gewässern begonnen. Damals sind wir aufgestanden, um unsere wichtigsten Prinzipien zu verteidigen, und haben gesagt: Genug ist genug. Wäre es nicht eine tolle Sache, wenn auch wir das Ganze hier beenden, indem wir für die gleichen Ideen kämpfen?«
    »Wenn schon nichts anderes, so wäre es immerhin so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit.«
    Juan gab ihm grinsend einen Klaps auf den Rücken. »Das ist der richtige Kampfgeist. Und jetzt geh runter ins Operationszentrum und tu meinem Schiff nicht weh, solange ich weg bin.«
    Mark schüttelte wie ein alter Bluthund den Kopf. »Du weißt, dass ich dir dieses Versprechen nicht geben kann.«
    Sobald sie Kapitän McCullough das Signal gegeben hatten, nahm der riesige Tanker Kurs auf die libysche Fregatte. Das geschah fast unmerklich und ohne vorherige Ankündigung, aber die Entfernung zwischen den beiden Schiffen schrumpfte unerbittlich. Auf ihrem ursprünglichen Kurs hätte die Aggie Johnston die Sidra in einer Distanz von fünf Meilen passiert. Aber im gleichen Maß, wie sich der Abstand verringerte, verringerte sich auch der Manövrierbereich. Indem sie sich dicht an der Flanke des Tankers hielt, näherte sich auch die Oregon ihrer Beute.
    Die Funkgeräte schwiegen, bis sich der Tanker eine Meile achteraus und zwei Meilen nördlich der Fregatte befand. Juan hatte ein tragbares Funkgerät bei sich, während er mit seinen Männern im Schatten des Schandecks wartete. Da die Sonne hinter ihnen unterging, hatte die schlimmste Hitze des Tages zwar nachgelassen, aber trotzdem war das Deck noch immer zu heiß, als dass man einigermaßen behaglich darauf hätte stehen können.
    »An den Tanker, der sich von achtern nähert – dies ist die Khalij Surt der libyschen Marine. Sie sind zu nahe für ein sicheres Passieren. Bitte ändern Sie Ihren Kurs und vergrößern Sie den Abstand, ehe Sie querschiffs kommen.«
    »Khalij Surt, hier ist James McCullough von der ULCC Aggie Johnston. « McCullough hatte eine angenehme, kultivierte Stimme. Juan stellte ihn sich als Eins-neunzig-Mann und, aus irgendeinem unerfindlichen Grund, so kahl wie eine Billardkugel vor. »Wir laufen soeben durch eine extreme Ebbströmung. Ich habe das Ruder umgelegt, das Schiff beginnt allmählich wieder zu reagieren. Ich versichere Ihnen, dass wir Ihre Anweisung umgehend befolgen.«
    »Sehr gut«,

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