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Kaperfahrt

Kaperfahrt

Titel: Kaperfahrt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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magischen Moment teilhatte. Das rhythmische Donnern der Paukisten klang wie Artilleriefeuer, doch selbst das konnte die Streicher und die Holzbläser nicht übertönen.
    Dann erklang ein seltsames Geräusch.
    Die Musiker gerieten aus dem Takt, fingen sich aber sofort wieder.
    Das dumpfe Pochen ertönte noch ein weiteres Mal, gefolgt von einem scharfen Klicken, und die Musik verstummte.
    Fiona Katamora kehrte von dem Konzert zurück, das sie in ihrer Fantasie gegeben hatte, die rechte Hand ausgestreckt, als führe sie einen imaginären Bogen, die Finger der linken Hand gekrümmt, um sie auf die Saiten zu legen.
    Im Geist zu musizieren, das war, seit sie gefangen genommen worden war, der einzige Weg, den Verstand nicht zu verlieren.
    Ihre Zelle bestand aus einer eintönigen metallenen Box mit einer einzigen Tür und einem Nachttopf, der nur selten geleert wurde. Eine trübe Glühbirne, geschützt von einem Drahtgitter, war die einzige Beleuchtung. Sie hatten ihr die Armbanduhr abgenommen, daher konnte sie nicht feststellen, wie lange sie schon gefangen saß. Sie schätzte: ungefähr vier Tage.
    Sekunden vor der Notlandung in der offenen Wüste hatte ihr Pilot über die Sprechanlage gemeldet, dass er einen alten Flugplatz entdeckt habe. Er schaffte es, ihren Sinkflug noch um einige Meilen zu verzögern, und dann setzte die Maschine auf. Die Landung auf der Schotterpiste war zwar rau, doch er hatte sie immerhin heil heruntergebracht. Der Jubel, der ausbrach, als die Räder endlich stoppten, war ohrenbetäubend gewesen. Alle waren aufgesprungen, hatten einander umarmt und gejubelt und sich die Freudentränen abgewischt.
    Als der Pilot und der Kopilot aus dem Cockpit kamen, wurde ihnen der Rücken grün und blau geklopft – und man schüttelte die Hände, bis sie abzufallen drohten. Frank Maguire hatte die Kabinentür geöffnet, ein warmer Wüstenwind hatte den Gestank der Angst aus der Kabine geweht.
    Und dann war sein Kopf explodiert, und Blut und Gehirnmasse hatten die Stewardess besudelt, die hinter ihm stand.
    Sie waren alles andere als einsam gestrandet. Männer tauchten entlang der Rollbahn auf, wo sie sich in Erdlöchern versteckt gehalten hatten, die mit Abdeckplanen und Sand getarnt waren. Sie trugen Khakiuniformen. Die Köpfe hatten sie mit Tüchern umwickelt. Mehrere trugen Leitern, und ehe jemand daran dachte, die Kabine wieder zu schließen, wurde eine Leiter gegen die Schwelle gelehnt. Der Pilot beeilte sich, sie wegzustoßen – wie ein Ritter, der eine Burgmauer beschützt. Er wurde vom selben Scharfschützen, der schon Maguire getötet hatte, in der Schulter getroffen. Er brach zusammen, eine Hand auf die Schusswunde gepresst. Sekunden später standen drei Männer mit Kalaschnikows im Anschlag in der Kabine.
    Fionas Assistentin, Grace Walsh, stieß einen derart schrillen Schrei aus, dass sich Fiona später daran erinnern konnte, sich darüber geärgert zu haben, während sie gleichzeitig um ihr Leben fürchtete.
    Alles geschah so schnell. Sie wurden von der offenen Tür weggetrieben, um weiteren Männern, die sich ins Flugzeug drängten, Platz zu machen. Dabei wiederholten die Terroristen ständig auf Arabisch: »Runter! Alle auf den Boden!«
    Irgendwie schaffte es Fiona, einen zusammenhängenden Satz zu formulieren. »Wir tun, was Sie sagen. Es gibt keinen Grund für Gewalt.« Dabei war sie auf die Knie gesunken.
    Als sie sahen, dass sie gewissermaßen die Führung übernommen hatte, folgten die Flugzeugbesatzung und die Angehörigen ihres Stabes ihrem Beispiel und knieten sich ebenfalls auf den Kabinenboden.
    Einer der Männer zog Fiona auf die Füße und stieß sie nach vorn zum Ausgang, während gleichzeitig ein anderer Mann die Leiter hochstieg. Im Gegensatz zu den anderen trug er eine dunkle Hose und ein weißes kurzärmeliges Oberhemd.
    In dem Moment, als Fiona ihn erblickte, wusste sie, dass sie sein Gesicht nie mehr vergessen würde. Es war engelhaft, mit glatter kaffeebrauner Haut und langen gekräuselten Wimpern hinter einer Metallrandbrille. Er konnte nicht älter als zwanzig Jahre alt sein, schlank, und sah fast wie ein Gelehrter aus. Sie hatte keine Ahnung, in welcher Beziehung er zu den Wilden stand, die mit ihren Gewehren herumfuchtelten und ihre Leute anbrüllten. Dann bemerkte sie, dass er etwas in den Händen hielt: eine arabische Perlenkette und eine Ausgabe des Korans.
    Er lächelte versonnen, während er an ihr vorbeiging und in das Cockpit geleitet wurde.
    Sie drehte sich um und

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