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Kapitän Singleton

Kapitän Singleton

Titel: Kapitän Singleton Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daniel Defoe
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daß sie unsere beiden Schiffe entdeckt hatte. Als sie näher kam, schossen wir eine Kanone ab, um sie zu veranlassen, vor Anker zu gehen, sogleich aber gab sie zum Gruß fünf Kanonenschüsse ab und hißte die englische Flagge. Nun errieten wir, daß es unser Freund William war, fragten uns aber, was es wohl bedeuten mochte, daß er auf einer Schaluppe kam, wo wir ihn doch auf einem Schiff von fast dreihundert Tonnen fortgeschickt hatten; bald jedoch weihte er uns in die ganze Geschichte seiner Geschäftstätigkeit ein, und wir hatten allen Grund, sehr zufrieden damit zu sein.
    Sobald er mit der Schaluppe vor Anker gegangen war, kam er an Bord meines Schiffs und berichtete uns dort, wie er mit Hilfe eines portugiesischen Pflanzers, der in der Nähe der Küste wohnte, begonnen hatte, Handel zu treiben, wie er an Land und zum ersten Haus gegangen war, das er sah, und den Besitzer gebeten hatte, ihm ein paar Schweine zu verkaufen, wobei er zuerst so tat, als habe er die Küste nur angelaufen, um Trinkwasser zu übernehmen und Proviant einzukaufen. Der Mann ließ ihm nicht nur sieben fette Schweine ab, sondern forderte ihn auch auf, ins Haus zu kommen, und setzte ihm sowie den fünf Leuten, die er bei sich hatte, ein ausgezeichnetes Mahl vor. Darauf lud William den Pflanzer ein, ihn an Bord seines Schiffs zu besuchen, und gab ihm, um ihm seine Güte zu entgelten, für seine Frau ein Negermädchen.
    Dies verpflichtete den Pflanzer dermaßen, daß er ihm am nächsten Morgen mit einem großen Gepäckboot eine Kuh und zwei Schafe sowie eine Kiste mit Eingemachtem und etwas Zucker nebst einem großen Sack Tabak an Bord sandte, und er lud Kapitän William nochmals an Land ein. Danach erwiesen sie einander fortlaufend Gefälligkeiten und begannen, über den Verkauf einiger Neger zu sprechen. William gab vo r, ihm einen Gefallen zu tun, und erklärte sich bereit, ihm dreißig Neger zu seiner persönlichen Verwendung auf seiner Plantage abzulassen, wofür er ihm bar in Gold den Preis von fünfunddreißig Moidors pro Kopf bezahlte. Der Pflanzer mußte sie jedoch mit großer Vorsicht an Land schaffen, und deshalb veranlaßte er William, den Anker zu hieven, auszulaufen und dann fünfzig Meilen weiter nördlich in einem kleinen Schlup fhafen wieder einzulaufen, wo er die Neger auf einer anderen Plantage, die einem Freund von ihm gehörte, dem er ansche inend vertrauen konnte, an Land brachte.
    Durch diesen Abstecher gelangte William in noch engere Berührung, nicht nur mit dem ersten Pflanzer, sondern auch mit dessen Freunden, die ebenfalls einige der Neger erwerben wollten, und sie kauften einer nach dem anderen so viele, daß schließlich ein Großplantagenbesitzer die letzten hundert Neger, die William noch hatte, übernahm und sie mit einem anderen Pflanzer teilte. Dieser feilschte mit William um das Schiff mit allem Zubehör und gab ihm zum Entgelt eine sehr hübsche, große, gutgebaute Schaluppe von fast sechzig Tonnen, die bestens ausgerüstet war und sechs Kanonen führte; später aber erhöhten wir deren Anzahl auf zwölf. William hatte als Zahlung für das Schiff neben der Schaluppe auch dreihundert Moidors in Gold erhalten, und dieses Geld benutzte er, um die Schaluppe mit soviel Vorräten zu beladen, wie sie nur fassen konnte, besonders mit Brot, Schweinefleisch und etwa sechzig lebenden Schweinen; unter den übrigen Vorräten, die William erwarb, befanden sich achtzig Fässer gutes Schießpulver, die uns sehr gelegen kamen, und er übernahm auch alle Vorräte, die sich auf dem französischen Schiff befunden hatten.
    Dies war ein sehr angenehmer Bericht für uns, um so mehr, als wir sahen, daß William Gold in Münzform sowie auch nach Gewicht und dazu einige spanische Silbermünzen, sechzigta usend Pesos zu acht Realen, nebst einer neuen Schaluppe und einer großen Anzahl von Vorräten erhalten hatte.
    Wir freuten uns besonders über die Schaluppe und berieten, was wir tun sollten, ob wir nicht lieber unser großes portugiesisches Schiff abstoßen und uns an unser erstes Fahrzeug und die Schaluppe halten sollten, da wir kaum genug Leute für alle drei Schiffe hatten und das größte davon für unsere Zwecke auch zu groß war. Eine andere Streitfrage, die wir jetzt entschieden, beendete aber diese Diskussion. Es war die Frage, wohin wir uns wenden sollten. Mein Kamerad, wie ich ihn jetzt nannte, der mein Kapitän gewesen war, bevor wir das portugiesische Kriegsschiff aufbrachten, war dafür, Kurs auf die Südsee zu

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