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Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi

Titel: Karibik all inclusive: Ein Mira-Valensky-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Rossmann
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Und erzählen, dass wir durch Zaun gekrochen sind und verprügelt wurden.“
    „Wir können …“ Warum nur arbeitet mein Hirn so langsam? „Wir können auch vom Garten gekommen sein.“
    „Du schon, aber ich? Es waren die von Wachmannschaft.“
    „Andere Uniformen.“
    „Sind sie dumm und werden uns in Dienstuniform angreifen?“
    „Warum?“
    „Weil wir herumschnüffeln.“
    Thomas hat irgendetwas gesagt. Irgendwas über die Insel. Und die Typen von der Wache. Methoden. „Thomas hat gesagt, wenn man wem drohen will, schlägt man ihn zusammen, oder so.“
    „Angela la Croix. Sie hat Bescheid bekommen, dass Hotel nicht gleich gesperrt wird. Dein Name ist auf Bescheid. Als Vertreterin von Bata und Michel.“
    Es gibt mir einen Riss durchs Hirn und auf einmal kann ich wieder klar denken. „Warum hast du mir das nicht am Abend gesagt?“
    „Habe erst jetzt kapiert, dass das wichtig ist.“
    „Und das, nachdem ich den Wachetypen heute schon einmal in die Hände gelaufen bin. Sie denken nicht schnell, aber sie wollen sicher nicht, dass man sie zum Narren hält. Schon gar nicht eine Frau.“
    „Schon gar nicht eine weiße Frau.“
    „Ein kleiner Anstoß von Angela. Sie muss es ja nicht so deutlich gesagt haben.“
    Wir versuchen uns gegenseitig zu stützen und aufzustehen. Aber wie schaffen wir es in unsere getrennten Zimmer?
    „Hotel ist viel zu gefährlich für dich“, sagt Vesna, „ich habe Doppelbett.“
    Ich bin viel zu hinüber, um ihr zu widersprechen. „Die Ökos sollen uns nicht sehen.“
    „Warum?“
    „Weil sie sich dann womöglich auf eine Prügelei mit der Wache einlassen. Wer weiß, vielleicht haben noch mehrere unserer Freunde Waffen.“
    „Die ist ihm untergeschoben worden.“
    „Kennen wir sie so gut?“
    „Kämpfen für eine gute Sache.“
    „Manchmal ist es das Kämpfen, das die Sache dann nicht mehr gut macht.“
    „Zu philosophisch, Mira Valensky. Ich helfe dir durch Zaun. Vorsicht. Jetzt.“
    Die nächsten beiden Tage machen wir tatsächlich auf gewisse Art und Weise Urlaub. Bata fährt uns zu einer kleinen Bucht, die wir ganz für uns alleine haben. Abgesehen von ein paar Kühen, aber die lassen uns in Ruhe und wir lassen sie in Ruhe und der Deal funktioniert. Nachdem Salzwasser sowohl für Wunden als auch für schmerzende Muskeln gut sein soll, treiben wir, so gut wir können, im Meer. Ich schlafe viel.
    Bata und Michel schaffen es mit Hilfe der Ökos, die Auflagen zu erfüllen. Bloß frisch gefüllte Feuerlöscher können sie nicht binnen drei Tagen auftreiben, aber die gibt es auf der ganzen Insel nicht, also drückt die Gesundheitsbehörde bis zur nächsten Lieferung ein Auge zu.
    Die Nächte verbringe ich im Pleasures, mit Thomas telefoniere ich einmal kurz. Er hat sich Sorgen gemacht, als ich nicht zu sehen war und nicht im Hotel geschlafen habe. Womöglich glaubt er, dass ich jede Nacht mit einem anderen Mann am Meer oder sonst wo … Vesna sei es nicht sehr gut gegangen, wiegle ich ab, ich hätte bei ihrgeschlafen. Er fragt mich, ob er helfen kann. Ich zögere. „Momentan nicht“, sage ich dann, „aber danke für das Angebot und danke für so vieles.“
    „Danke für eine wunderschöne, unvergessliche Nacht“, erwidert er. Es klingt wie ein Abschied.
    Meine Lippe wird rasch besser, von außen merkt man mir die Blessuren kaum an. Und Kopfschmerzen sieht man nicht, zum Glück, sonst würde ich schlimm aussehen. Vesna hat es schlechter erwischt, ihr linkes Auge ist zugeschwollen, das ist kein Veilchen mehr, das ist eine ausgewachsene Chrysantheme.
    Aber das Meerwasser hilft tatsächlich, das Nichtstun vielleicht noch mehr, und am dritten Nachmittag ist Vesna bereits wieder abenteuerlustig. Man sollte einen Ausflug machen, schlägt sie vor. Wir haben Batas Auto. Im Norden der Insel, schon auf der Atlantikseite, soll es schwarze Felsen geben und eine atemberaubende Bucht mit wild brodelndem Meer.
    Eine knappe Viertelstunde Fahrt, vorbei an Zuckerrohrfeldern und Ziegen und einer halb verfallenen Holzkirche auf den Klippen. Ruinen von Zuckerrohrmühlen, die noch aus der Sklavenzeit stammen, zwei Dörfer ohne Namen. Im Schatten eines Hauses sitzen drei Frauen und bieten Früchte zum Kauf an. Der Vulkan ist heute durch eine graue Wolke verdeckt, wie nie da gewesen, auch über den Himmel ziehen eilig Wolken, Spiele von Schatten und Licht. In einem Palmenwald weiden Kühe.
    „Vielleicht wir kriegen Regen“, meint Vesna wenig poetisch.
    Ich nicke. Die Straße ist

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