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KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

KARIBISCHES LIEBESABENTEUER

Titel: KARIBISCHES LIEBESABENTEUER Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: CAROLINE CROSS
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den Rucksack auf den Boden, kniete sich daneben und holte Taschenlampe und Erste-Hilfe-Kasten heraus.
    Er holte tief Luft, um sich zu fassen, hob ihren Fuß an und untersuchte ihn. Zu seiner Erleichterung war die Verletzung nicht so schlimm, wie er es sich vorgestellt hatte, nur ein langer, hässlicher Schnitt und eine kleine Blase an der einen Ferse.
    Doch sobald er sich von seiner Angst erholt hatte, wurde ihm bewusst, wie zart ihr Fuß war, wie weich ihre Haut und wie leicht es für ihn sein würde, sich ihre Knöchel einfach auf die Schultern zu legen und den Kopf an die Innenseite ihrer Schenkel zu schmiegen.
    „Es ist zum Glück nicht so schlimm“, sagte er in einem letzten verzweifelten Versuch, sich abzulenken. „Ein bisschen Desinfektionsmittel und Antibiotika, und dann noch ein wasserfester Verband.“ Er entfernte den Dorn und säuberte die Wunde, dann kümmerte er sich um den anderen Fuß, wo er noch eine Blase und zwei kleine Schnitte behandelte. „Dann solltest du wieder okay sein. Morgen besorge ich dir feste Schuhe. Für heute haben wir, glaube ich, genug getan. In ein paar Stunden wird es hell, also können wir genauso gut hier bleiben und uns etwas Schlaf gönnen.“ Er sammelte den Abfall ein und verstaute ihn im Rucksack, um keine Spuren zu hinterlassen.
    „Ich nehme an, ich muss dir danken“, sagte sie mit noch heiserer Stimme. „Schon wieder.“
    Und in diesem Moment beging er den verhängnisvollen Fehler, sie anzusehen. Wie von selbst löste sich die Wut, an die er sich aus reinem Selbsterhaltungstrieb geklammert hatte, in Luft auf. Dann kniete er so dicht vor Lilah, dass er den Puls an ihrem Hals schlagen sehen konnte, ihre sinnlichen Lippen zum Küssen nahe waren und er außerdem sah, dass ihre Augen sich mit Tränen füllten.
    Sie hatte es geschafft, sich in den Wochen ihrer Gefangenschaft zusammenzureißen, und selbst heute hatte sie jedem seiner Befehle gehorcht, ohne sich zu beschweren. Und jetzt hatte er sie zum Weinen gebracht.
    „Oh nein, Prinzessin, nicht. Bitte weine nicht.“
    „Oh Gott.“ Sie rieb sich die Augen. „Es tut mir Leid.“ Verlegen ließ sie die Hände sinken und brachte ein Lächeln zustande, das sie offensichtlich große Überwindung kostete. „Nein, ich werde nicht weinen. Versprochen.“
    Und plötzlich war er verloren.
    Mit einem erstickten Stöhnen gab er dem Verlangen nach, das ihn seit einer Ewigkeit zu quälen schien. Er beugte sich vor, strich ihr durchs Haar und küsste sie.

5. KAPITEL
    Im Allgemeinen war das Küssen für Dominic eine subtile Kunst.
    Er konnte sich nichts Verführerischeres vorstellen als den Mund einer Frau mit aller Hingabe zu erkunden, ihren Geschmack zu genießen und zu entdecken, was ihr besonders gefiel.
    Bei Lilah war es allerdings immer völlig anders gewesen. Bei ihr vergaß er jede Kunstfertigkeit und dachte nur daran, sie so dicht wie möglich an sich zu ziehen. Es war die Hölle und mehr als nur ein wenig demütigend. Aber wann immer er sie berührte, geschweige denn küsste, schien bei ihm eine Sicherung durchzubrennen. So war es von Anfang an gewesen.
    Für einen Jungen, der kaum seine Teenagerjahre hinter sich hatte, war dieses Bedürfnis nicht besonders verwunderlich. Sein einziges Interesse galt der Frage, wie er das hübsche reiche Mädchen, das ihn vom ersten Moment an interessiert hatte, ins Bett bekommen konnte.
    Nachdem er zum ersten Mal mit Lilah gesprochen hatte, hatte sich sein Verlangen allerdings um ein Vielfaches gesteigert. Aus der Nähe war sie sogar noch aufregender gewesen, als er es sich vorgestellt hatte. Sie war eine wundervolle, zarte Blondine mit einem aristokratischen Flair, das er erwartet hatte, und einer rührenden Verletzlichkeit, die ihn hingegen überrascht hatte.
    Jedenfalls hatte er weder erwartet, dass sie noch Jungfrau war, noch dass diese Erkenntnis ein so tiefes Bedürfnis in ihm wecken würde, sie vor allem Bösen in dieser Welt zu beschützen. Was er ebenfalls nicht geahnt hatte, war die Tatsache, dass er nach der Nacht, die sie zusammen verbracht hatten, nicht nur immer noch neugierig auf sie sein würde, sondern noch faszinierter von ihr war als vorher und gar nicht genug von ihr bekommen konnte.
    Die Tatsache, dass er jung und arrogant gewesen war, konnte seinen Mangel an Weitsicht nicht entschuldigen. Denn trotz seines Alters war er kein naives Kind mehr, er war ein Armeekind, das an mehr als einem Dutzend Stützpunkten aufgewachsen war und alle möglichen Menschen kennen

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