KARIBISCHES LIEBESABENTEUER
kurzer Zeit würde sie Denver verlassen müssen, und Dominic hatte es entweder vergessen oder es war ihm egal.
Sie versuchte mehrere Male im Lauf des Nachmittags, das Thema anzuschneiden, aber er wich einer Antwort geschickt aus und machte einen Scherz, küsste sie oder begann sie zu liebkosen. Als sie schließlich ihrem Verlangen nachgaben und ins Poolhaus gingen, war Lilah verwirrt und sehr verletzt.
Sie liebten sich das erste Mal mit einer Dringlichkeit, dass sie kaum lange genug warten konnten, bis sie es durch die Tür geschafft hatten. Dominic hob sie auf einen der Barhocker, ohne richtig zu sehen, was er tat, und Lilah fürchtete,sie könnte ohnmächtig werden vor Erregung. Sie erreichte schon bei seinem ersten Stoß den Gipfel der Lust.
Das zweite Mal dauerte sehr viel länger. Da schafften sie es, sich auszuziehen und einen Platz zu finden, wo sie sich auch hinlegen konnten, und ließen sich viel Zeit, um jeden Zentimeter ihrer Körper erkunden zu können. Als hätten sie es vorher abgemacht, sprachen sie kein Wort, sondern berührten sich nur, küssten und liebten sich.
Als Lilah schließlich wieder klar denken konnte, merkte sie zu ihrem Entsetzen, dass es draußen schon dunkel geworden war – eine unwillkommene Erinnerung daran, dass der Herbst vor der Tür stand.
„Ich reise am Dienstag ab.“ Sie hatte sich nicht vorgenommen, es zur Sprache zu bringen. Die Worte sprudelten einfach hervor, angetrieben von ihrer Sehnsucht, von Dominic zu hören, dass sie ihm etwas bedeutete und dass sich das auch durch ihre Abreise nicht ändern würde.
Einen Moment lang schien er sie fester zu umarmen, aber dann rollte er sich von ihr weg und stand auf. „Na ja, da deine Großmutter wieder zu Hause sein wird, wirst du mich ja nicht brauchen, um dich zum Flughafen zu fahren“, erwiderte er nur mit einem lässigen Grinsen.
Die lieblosen Worte versetzten ihr einen Stich. Dennoch gab sie nicht auf. Sie kniete sich hin und wickelte sich ein großes Badetuch um. „Ich kann zu Thanksgiving nach Hause kommen, wenn du willst“, sagte sie und gab sich Mühe, nicht allzu bittstellerisch auszusehen.
Er hatte sich gerade wieder die Badehose angezogen und sah Lilah an. „Du brauchst mir keinen Gefallen zu tun. Außerdem“, fuhr er fort und zuckte gleichgültig mit den Schultern, „weiß ich gar nicht, ob ich hier sein werde.“
„Was?“ Panik stieg in ihr auf. „Aber wo wirst du denn sein?“ Bis jetzt war ihr nicht klar gewesen, wie sehr sie mit seiner Anwesenheit gerechnet hatte.
Er lehnte sich an den langen Bartresen, verschränkte dieArme vor der Brust und zuckte wieder mit den Schultern. „Ich weiß noch nicht. Die Studiengebühren am College sind gestiegen, und letzte Woche haben sie mir in der Werkstatt gekündigt, also kann ich eigentlich tun und lassen, was ich will.“
Dass er den bestbezahlten seiner drei Job verloren hatte, ohne sich die Mühe zu machen, ihr davon zu erzählen, unterstrich noch den unüberwindlich scheinenden Abgrund, der sich plötzlich zwischen ihnen auftat. Lilah antwortete, ohne zu überlegen: „Ich habe Geld. Ich kann deine Gebühren bezahlen. Du könntest nach Kalifornien kommen und dort studieren. Ich glaube nicht, dass ich mir Stanford leisten kann, aber für eine der erstklassigen staatlichen Unis würde es reichen. Wir könnten dir ein Apartment in der Nähe vom Campus suchen …“ Sie brach erschrocken ab, als sie seine abweisende Haltung sah und den kalten Blick, den er ihr zuwarf.
„Und was soll das werden?“, fragte er so sarkastisch, wie sie ihn noch nie gehört hatte. „Ein Darlehen? Etwas, das ich durch meine Dienste im Bett abbezahlen könnte?“
Eine Sekunde lang bekam sie keine Luft. „Nein! Natürlich nicht …“
Seine Miene verfinsterte sich noch mehr. „Dann wäre ich also so was wie dein persönlicher Almosenempfänger. Überleg nur, wie schön. Du hättest nicht nur deinen eigenen Liebessklaven, du könntest ihn wahrscheinlich sogar von der Steuer absetzen.“
Lilah konnte seine Bitterkeit nicht verstehen und wurde wütend. „Entschuldige bitte“, sagte sie kühl, obwohl sie innerlich vor Kummer bebte. „Es tut mir Leid, wenn ich dich beleidigt haben sollte. Ich habe nur versucht, dir zu helfen.“
„Ich brauche deine Hilfe nicht“, antwortete er knapp. „Und ich brauche, verdammt noch mal, dein Geld nicht.“
„Ja. Das hast du deutlich genug gemacht.“
Und weil er so unglaublich selbstsicher vor ihr stand, während sie selbst so
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