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Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman

Titel: Karlo und der grüne Drache - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Verlag Vogelfrei
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Mordkommission war da aus anderem Holz geschnitzt. Er hielt sich an die Fakten. Und darauf kam es schließlich an. Wenn er die Polizei anrief, würde er versuchen, den Hauptkommissar ans Telefon zu bekommen.
    Allerdings – dieser vollgekotzte Teppichtiger da – das war schon ein wenig peinlich, dachte Karlo. Das brauchte ja niemand mitzubekommen. Und vor Hund und Haffmann, den chaotischen Fechenheimer Streifenbeamten, wollte er auf keinen Fall als Schwächling dastehen.
    „Ich lasse das Ding einfach schnell verschwinden und rufe Hauptkommissar Gehring an. Vielleicht bleiben mir auf diese Weise die beiden Knalltüten erspart.“
    Schweißperlen standen ihm auf der Stirn, als er den geschändeten Tiger zusammenrollte. Er richtete sich mühsam wieder auf und drehte sich um. Ging durch die Schlafzimmertür in den Flur und zog die Eingangstür auf. Als er ins Treppenhaus schaute, stand er vor der Wahl.
    Er stand vor der Wahl, in zwei verschiedene, sehr verblüfft dreinblickende Augenpaare zu sehen. Das eine Augenpaar gehörte Dietmar Hund. Das zweite, einen halben Meter rechts davon und etwa siebzehn Zentimeter tiefer, befand sich im Schädel von Manfred Haffmann. Beide trugen nicht nur ihre blaue Uniform am Körper, sondern auch noch ihre Dienstwaffen in der rechten Hand.
    „Kölner!“, stieß Haffmann japsend hervor. Hund war ebenfalls die Luft für einen Augenblick weggeblieben, als er Karlo so unvermittelt gegenüberstand und hielt den Mund offen. Karlo war nicht weniger verdattert.
    „Was macht ihr denn hier?“
    Das klang heiser und etwas gehetzt.
    „Das fragen wir dich, Kölner. Wir bekamen einen Anruf. Es hieß, hier wäre ein Schuss gefallen. Und bingo – wen finden wir vor? Dich! Was hast du hier zu suchen?“
    „Na, ich wohne hier, was denn sonst? Das heißt“, er schaute den Beamten verlegen über die Schulter und richtete den Zeigefinger gegen die Flurdecke, als er ergänzte: „Na ja, eigentlich in der Wohnung hier drüber. Aber die Tür stand auf, als ich gerade mal an die frische Luft wollte, und da habe ich mir gedacht, ich schaue mal nach dem Rechten … ich wollte euch gerade …
    Haffmann unterbrach ihn schroff.
    „Ach, stimmt ja! Habs schon gehört. Der feine Herr hat jetzt eine noble Wohnung. Bist wohl mittlerweile als Zuhälter unterwegs, oder wie kannst du dir eine Bude in diesem Haus leisten? Das sind doch bestimmt vier Zimmer. Bisschen viel für einen Loser wie dich, was? Und überhaupt, was trägst du da aus der Wohnung, Kölner? Ich denke, du wolltest nur nach dem Rechten sehen? Zeig doch mal her!“
    Haffmann riss Karlo den zusammengerollten Teppich aus den Händen.
    Dietmar Hund war indessen an Karlo vorbei ins Innere des Schlafzimmers getreten. Karlo warf ihm einen schicksalergebenen Blick hinterher.
    Polizeiobermeister Hund hob reflexartig den Kopf an, als er den Spiegel an der Decke bemerkte.
    „Alter Schwede, hier kanns ja abgehen. Wenn ich da an meine Alte … um Himmels Willen! Was ist denn das? Da liegt ja jemand!“
    Im selben Moment stand Manfred Haffmann im Flur, den gerollten Teppich hoch über dem Kopf erhoben, beide Ecken mit den Händen gepackt und ließ den Rest nach unten rollen.
    Rrratsch!
    Die Teppichrolle öffnete sich rasant. Manfred Haffmann hatte noch etwas nachgeholfen und das Ganze auf und ab geschüttelt.
    Und so war die Rhöner Leberwurst zu ihrem letzten Auftritt an diesem Tag gekommen. Mit einem feuchten Schmatzen schmiegte sich der Tiger inniglich an die frisch gereinigte Uniform des kleinen blonden Streifenbeamten.
    Einen Moment lang war Haffmann fassungslos. Dann glaubte Karlo, der Tiger auf dem Teppich wäre zum Leben erwacht und jemand hätte ihn angeschossen. Ein infernalisches Gebrüll erfüllte die Wohnung. Haffmann schäumte und verzog dabei angeekelt das Gesicht.
    „Kööölner!!!“
    Haffmanns Stimme überschlug sich.
    „Du alte Sau! Das hast du absichtlich gemacht! Was ist denn das für eine Schweinerei? Das riecht ja total nach Kotze! Verdammt, ich mach dich fertig, du Hund, verlass dich drauf! Diesmal kommst du mir nicht davon!“
    Nur Augenblicke später war Karlo aus dem Schlafzimmer der Entsetzensschrei von Dietmar Hund ans Ohr gedrungen. Als er sich von dem besudelten Haffmann abwandte, um hinter sich zu sehen, blickte er erneut in das höher gelegene Augenpaar. Diesmal war es umgeben von einem sehr blassen Gesicht.
    Karlo wollte gerade etwas sagen, da spürte er auch schon, wie sein linker Arm nach hinten gezogen wurde. Er fühlte

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