Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
Vom Netzwerk:
Karlsson. »Dummer kleiner Junge landet mit dem Karlsson-Flugzeug auf dem Balkon, rennt dann eine halbe Treppe nach unten und klingelt kräftig und lange an der Türglocke. Kapiert? Wütender Hausbock in der Küche hört das Klingeln und geht mit festen Schritten hin um aufzumachen — also Küche solange leer! Mutiger und gerade richtig dicker Held fliegt zum Fenster hinein und schnell wieder hinaus, jetzt mit der Kakaodose in der Hand. Dummer kleiner Junge läutet noch einmal, nur um zu ärgern, und rennt zum Balkon zurück. Wütender Hausbock macht die Tür auf und wird noch wütender, weil niemand draußen steht mit einem Busch roter Rosen für sie. Sie brüllt auf und schmeißt die Tür zu. Kleiner dummer Junge kichert auf dem Balkon immer weiter, bis mutiger und gerade richtig dicker Held kommt und ihn zum Weckenschmaus aufs Dach holt. Heißa hopsa, Lillebror, rat mal, wer der beste Streichemacher der Welt ist! Jetzt geht’s los!«

    Und bevor Lillebror nur einen Mucks von sich geben konnte, war er vom Dach zum Klopfbalkon unterwegs. Karlsson machte einen Sturzflug mit ihm, sodass es ihm um die Ohren pfiff und im Bauch kribbelte, schlimmer als in der Berg-und-Tal-Bahn auf dem Jahrmarkt. Dann verlief alles genau so, wie es besprochen war. Karlsson schwirrte auf das Küchenfenster zu und Lillebror rannte hinunter und klingelte heftig und lange an der Türglocke. Bald hörte er Schritte, die drinnen auf dem Flur näher kamen. Da kicherte er sehr richtig und raste auf den Balkon zurück. Ein paar Sekunden später ging die Tür da unten auf und Fräulein Bock steckte den Kopf heraus. Er konnte sie sehen, wenn er vorsichtig durch die Glasscheibe des Balkons guckte. Und es war ganz deutlich, Karlsson hatte Recht: Böser Hausbock wurde noch böser, als niemand draußen stand. Sie brummte laut vor sich hin und eine ganze Weile blieb sie in der offenen Tür stehen, als ob sie darauf wartete, dass der, der geklingelt hatte, plötzlich vor ihr auftauchen würde. Aber der, der geläutet hatte, stand leise kichernd auf dem Balkon, und das tat er so lange, bis der gerade richtig dicke Held kam und ihn zum Weckenschmaus auf seinem Treppenvorplatz abholte.
    Es sollte der beste Weckenschmaus werden, den Lillebror je erlebt hatte.
    »Jetzt geht’s mir gut«, sagte er, als er dort neben Karlsson auf dem Vorplatz saß und seine Wecken kaute und seinen Kakao trank und über die Dächer und Türme von Stockholm blickte, die im Sonnenschein glänzten. Die Wecken waren lecker, der Kakao war ebenfalls vorzüglich. Er hatte ihn selber auf Karlssons Kamin drinnen gekocht. Alles, was man brauchte, Milch und Kakao und Zucker, hatte Karlsson unten aus der Küche entführt.

    »Und jedes kleinste Krümelchen ordnungsgemäß mit fünf Öre bezahlt, die auf dem Küchentisch liegen«, sagte Karlsson. »Ist man ehrlich, dann ist man es, da kann man nichts machen.«
    »Wo hast du die vielen Fünförestücke her?«, wollte Lillebror wissen.
    »Aus einem Portmonee, das ich neulich auf der Straße gefunden habe«, sagte Karlsson. »Voll von Fünförestücken und anderem Geld.«
    »Der Arme, der das Portmonee verloren hat«, sagte Lillebror. »Der wird aber traurig sein.«
    »Ach was«, sagte Karlsson, »ein Taxifahrer muss eben seine Sachen beisammenhalten!«
    »Woher weißt du, dass es ein Taxifahrer war?«, fragte Lillebror erstaunt.
    »Na, ich hab doch gesehen, wie er das Portmonee verloren hat«, sagte Karlsson. »Und dass er Taxifahrer war, das sah man an dem Schild auf der Mütze. Ich bin doch schließlich nicht blöd.«
    Lillebror guckte Karlsson vorwurfsvoll an. So durfte man aber nicht mit Sachen umgehen, die man fand, das musste er Karlsson sagen. Aber er musste es ihm nicht gerade jetzt sagen — ein andermal! Jetzt wollte er nur hier auf dem Treppenvorplatz sitzen und den Sonnenschein genießen und die Wecken und den Kakao und Karlsson.
    Karlsson hatte seine sämtlichen sieben Wecken bald verputzt. Bei Lillebror ging es nicht ganz so schnell. Er war bei seinem zweiten. Der dritte lag neben ihm auf dem Treppenabsatz. »Oh, wie geht’s mir gut«, sagte Lillebror.
    Karlsson beugte sich vor und schaute ihm starr in die Augen. »Nein, das stimmt nicht. Dir geht’s durchaus nicht gut.«
    Er legte Lillebror seine Hand auf die Stirn.
    »Genau was ich gedacht habe! Ein typischer Fall von Weckenfieber.«
    Lillebror machte ein erstauntes Gesicht. »Was ist denn das — Weckenfieber?«
    »Das kriegt man, wenn man zu viele Wecken isst.«
    »Dann

Weitere Kostenlose Bücher