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Karlsson fliegt wieder

Karlsson fliegt wieder

Titel: Karlsson fliegt wieder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Astrid Lindgren
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bleich.
    »Es antwortet mir«, sagte sie flüsternd. »Das Gespenst antwortet mir. Davon werde ich im Fernsehen berichten. Guter Moses, Frieda wird sich ärgern!«
    Und sie erzählte Lillebror, wie Frieda im Fernsehen mit allen ihren Spukerlebnissen geprahlt hatte.
    »Wenn man ihr glauben wollte, dann wimmelt es im ganzen Vasaviertel von Gespenstern und die meisten treiben sich offenbar bei uns zu Hause herum, allerdings nie in meinem Zimmer, nur immer in Friedas. Stell dir vor, eines Abends schrieb eine Geisterhand Frieda eine Warnung an die Wand! Und das tat ihr wahrhaftig ganz gut«, sagte Fräulein Bock.
    »Was für eine Warnung?«, fragte Lillebror.
    Fräulein Bock überlegte.
    »Ja, wie war es doch gleich? Ach ja, da stand geschrieben: >Nimm dich in Acht! In deinen grenzenlos kurzen Tagen müsste etwas mehr Ernst sein!<«
    Lillebror machte ein Gesicht, als verstünde er nicht das Geringste von dem allen, und das tat er auch nicht. Fräulein Bock musste es erklären.
    »Es war eine Warnung an Frieda, dass sie sich ändern muss und anfangen, ein besseres Leben ohne so viel Blödsinn zu führen!«
    »Hat sie das denn getan?«, fragte Lillebror.
    Fräulein Bock schnaubte. »Nein, das finde ich ganz und gar nicht. Jedenfalls schneidet sie immer noch auf und denkt, sie sei ein Fernsehstar, und dabei ist sie nur ein einziges Mal dabei gewesen. Aber jetzt weiß ich jemanden, der sie übertrumpfen kann.«
    Fräulein Bock rieb sich die Hände. Sie freute sich Frieda endlich übertrumpfen zu können und daher machte es ihr nichts aus, dass sie mit Lillebror zusammen eingeschlossen war. Sie saß ganz zufrieden da und verglich Friedas Spukerlebnisse mit ihren eigenen, bis Birger von der Schule nach Hause kam.
    Da schrie Lillebror: »Komm her und mach auf! Ich bin mit dem Hausb... mit Fräulein Bock eingeschlossen!«
    Birger schloss auf und er war höchst erstaunt.
    »Wer hat euch denn hier eingeschlossen?«, fragte er.
    Fräulein Bock setzte eine geheimnisvolle Miene auf.
    »Das kannst du demnächst im Fernsehen erfahren.«
    Jetzt beeilte sie sich das Essen fertig zu machen. Sie marschierte mit langen Schritten in die Küche.
    Im nächsten Augenblick hörte man von draußen einen lauten Aufschrei. Lillebror rannte hin.
    Fräulein Bock saß auf einem Stuhl, noch bleicher als vorher, und wies stumm auf die Wand.
    Fürwahr, nicht nur Frieda erhielt Warnungen, von Geisterhand geschrieben. Fräulein Bock hatte ebenfalls eine bekommen. Dort an der Wand stand in riesigen Buchstaben eine Warnung und sie war weithin zu sehen:
    »Nimm dich in Acht! In deinen schamlos teuren Wecken müsste mehr Zimt sein!«

Karlsson und die Fernsehbüchse

    P apa kam mit einer neuen Sorge nach Hause zum Abendessen.
    »Ihr armen Kinder, es sieht so aus, als müsstet ihr ein paar Tage ganz allein zurechtkommen. Ich muss überraschend geschäftlich nach London fliegen. Meint ihr, dass es gehen wird?«
    »Das wird schon gut gehen«, sagte Lillebror. »Wenn du nur nicht zu nah an den Propeller kommst.«
    Da lachte Papa. »Ich dachte aber mehr daran, wie es euch hier zu Hause ergehen wird, ohne Mama und mich.«
    Birger und Betty meinten, es werde glänzend gehen. Es wäre sogar fast ein Spaß, wenn man ausnahmsweise einmal elternfrei hätte, sagte Betty.
    »Ja, aber denkt an Lillebror«, sagte Papa.
    Betty streichelte ihrem Bruder zärtlich den blonden Scheitel. »Ich werde wie eine Mutter zu ihm sein«, versicherte sie. Aber daran glaubte Papa nicht so recht und Lillebror auch nicht. »Du bist ja immer mit Jungens unterwegs, wenn man dich gerade am nötigsten braucht«, brummte Lillebror.
    Birger versuchte ihn zu trösten. »Dann hast du ja mich.«
    »Ja, auf Östermalms Sportplatz«, sagte Lillebror.
    Birger lachte. »Bleibt nur noch der Hausbock. Sie läuft nicht mit Jungens herum und Fußballspielen tut sie auch nicht.«
    »Nee, leider«, sagte Lillebror.
    Er versuchte, sich darüber klar zu werden, wie wenig er Fräulein Bock mochte. Aber da stellte er etwas Merkwürdiges fest — er war nicht mehr böse auf sie. Kein bisschen böse. Lillebror war erstaunt. Wie war denn das gekommen? Brauchte man nur zwei Stunden lang mit einem Menschen zusammen eingeschlossen zu sein um zu merken, dass man es mit ihm aushalten konnte? Es war nicht so, dass er Fräulein Bock plötzlich mochte — keineswegs — , sie kam ihm aber sozusagen ein bisschen menschlicher vor. Die Ärmste, sie musste ja mit dieser Frieda zusammenleben! Lillebror wusste nur zu gut, was es

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