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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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fort: »Ich habe es gesehen, und ich konnte nicht widerstehen und daran vorbeigehen. Ich musste es haben. Es ist so ein schöner Stoff, so weich und glatt. Fühl mal.«
    Sie wollte nach Anas Hand greifen, aber die schlug ihre weg. »Lass das. Wo willst du hin in diesem … diesem … Flitterding?«
    »Nur einmal durchs Viertel gehen.«
    »Allein?«
    So musste man sich fühlen, wenn man vor dem Inquisitor stand. Inzwischen hatte sie einen Augenblick Zeit gehabt, um ihre Gedanken zu sammeln. »Mit der dicken Tochter des Schusters.«
    Der Schuster hatte seine Werkstatt am Ende der Gasse, wohnte mit seiner Frau und seiner Tochter darüber; das Mädchen war schwachsinnig und ging allein nicht aus dem Haus; heute wusste sie schon nicht mehr, was sie gestern getan hatte, und morgen wäre es nicht anders. Ana kannte die Familie, sah jedoch nicht überzeugt aus.
    Bevor sie etwas dagegen sagen konnte, wand Giuliana ihr den Saum des Umhangs aus den Fingern und drängte sich an ihr vorbei die Treppe hinunter und aus dem Haus.
     
    Amadeo hatte sie diesmal wieder zu Benedettas Haus bestellt. Kaum hatte sie angeklopft, wurde die Tür von der grobknochigen Magd geöffnet. Sie knickste vor Giuliana.
    »Der Signore erwartet Euch. Das Essen ist bereit.«
    Die Magd führte sie in denselben Raum im ersten Stock, in dem sie Amadeo auch das letzte Mal getroffen hatte. Der Tisch war wieder gedeckt, und von mehreren dampfenden Schüsseln stieg verführerischer Duft auf. Giuliana bemerkte ihn kaum, ihr Blick wurde von Amadeo angezogen, der auf einem Stuhl am Kopfende des Tisches saß, Benedetta auf seinem Schoß. Sie lachten zusammen, und Giuliana war sich sicher, vor Kurzem hatten sie sich geküsst.
    »Ich kann später wiederkommen«, sagte sie, und es gelang ihr nicht, die Enttäuschung aus ihrer Stimme herauszuhalten. Nach dem letzten Treffen hatte sie gedacht … Ach, in drei Teufels Namen, was sollte ein Mädchen wie sie von einem Mann seiner Herkunft erwarten! Er war venezianischer Patrizier und sie für ihn nicht mehr als ein Spiel. Das durfte sie nie vergessen, auch wenn er noch so freundlich zu ihr war. Liebe Worte, heiße Küsse – vor ein paar Tagen hatte sie sie bekommen, heute eben Benedetta.
    »Was für einen Ton erlaubst du dir?«, rügte Amadeo sie sofort.
    Sie schluckte. Es war nicht leicht, den eben gefassten Entschluss auch in die Tat umzusetzen. »Ich entschuldige mich für meine unbedachten Worte. Du kannst selbstverständlich tun, was dir gefällt, und heute Benedetta küssen.«
    Er gab der Kurtisane einen Klaps auf den Hintern, und sie stand auf.
    »Prüfung bestanden, meine kleine Schäferin.«
    »Welche Prüfung?«
    »Diese.« Er gab Benedetta noch einen Klaps.
    Die ließ Giuliana ein strahlendes Lächeln sehen, während die sich immer noch nicht vorstellen konnte, was das für eine Prüfung gewesen sein sollte. Wenn Amadeo nichts darüber erzählen wollte, würde sie nicht weiter fragen.
    »Komm her, Kleine. Lass dich ansehen. Der Umhang verdeckt dein schönes Kleid. Du hast es doch angezogen?«
    Zögernd trat Giuliana näher, und Amadeo schlug ihren Umhang auseinander, als sie vor ihm stand.
    »Du trägst es. Brave Schäferin.«
    Sein glänzender Blick der Bewunderung versöhnte sie wieder mit ihm.
    »Lass uns essen, sonst wird alles kalt.«
    Benedetta saß schon am Tisch. Sollte es eine Wiederholung des letzten Abends werden? Sie hatte Amadeo für raffinierter gehalten. Sie setzte sich auf den Stuhl, auf dem sie das letzte Mal gesessen hatte. Zuvor ließ sie den Umhang zu Boden fallen.
    »Du siehst immer noch unwirsch aus«, stellte Amadeo fest. »Hast du am Essen etwas auszusetzen?«
    »Soll ich dieses Mal nicht andere Lektionen erhalten?«
    »Du wirst sie erhalten.«
    »Das sieht mir nicht danach aus.«
    »Die liebe Giuliana hat Ansprüche. Am besten überspringst du einige Lektionen, Amadeo.«
    Er beachtete Benedettas Einwurf nicht, sondern wandte sich ihr zu: »Was wünschst du dir?«
    »Eine Gondelfahrt. Ich bin noch nie nachts in einer Gondel über die Kanäle gefahren. Und dazu ein Picknick.«
    »Benedetta, lass zusammenpacken, ich mache mit Giuliana eine Gondelfahrt und ein Picknick«, ordnete Amadeo an.
    Die Magd wurde geholt und flugs ein Korb gepackt. Als sie beide vor dem Haus standen, lag bereits eine Gondel bereit. Amadeo hatte einen Arm um ihre Schulter gelegt und half ihr beim Einsteigen. Das Boot legte ab, und sie glitten langsam über das nächtliche Wasser. Giuliana hatte auf einer Bank neben

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