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Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Karneval der Lust: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diane Oliver
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hätte es gern gesehen, Amadeo schwebte offenbar etwas anderes vor. Gehorsam sagte sie: »Mir gefällt, was du für mich ausgesucht hast.«
    »Gute Schäferin.« Sie hörte die Zufriedenheit in seiner Stimme. »Es gibt noch ein zweites Theater in Venedig, das speziellen Vorlieben dient. Wie Benedettas Haus ist es nicht allen zugänglich, sondern man muss dort eingeführt werden. Die Besucher sind ausschließlich Männer, und ich werde meinen Freund Giulio einführen. Hast du Lust?«
    »Ja.« Sie konnte sich vorstellen, was das für eine Art Theater war. Wenn er nur wieder liebevoll und zärtlich wurde, wäre sie überall mit ihm hingegangen. Das Theater ist auch nur ein Spiel, und Männer mögen so etwas nun einmal, sagte sie sich mehrmals.
    Amadeo führte sie zu einem Haus hinter dem Theater. Es war kleiner und ganz aus Stein errichtet. Bevor sie eingelassen wurden, musterte sie jemand durch eine kleine Klappe in der Tür. Von dem Gesicht waren nicht mehr als strenge Augen zu sehen, und Giuliana fühlte sich unwohl unter dem Blick. Es kam ihr so vor, als würde ihre Kleidung durchschaut. Endlich wurde die Tür geöffnet.
    »Signore Amadeo und ein Freund«, sagte der Türsteher, der von oben bis unten in einen schwarzen Umhang gekleidet war. Eine Kapuze bedeckte seinen Kopf, und es waren wirklich nicht mehr als die Augen von ihm zu sehen. »Die Herren Bernardo und Carlo sind ebenfalls da. Das Spiel wird in wenigen Minuten beginnen. Wenn ich den Namen Eures Begleiters erfahren darf.«
    »Giulio. Merk dir sein Gesicht und lass ihn ein, wenn er ohne mich herkommt. Er ist ein enger Freund von mir.«
    »Sehr wohl, Signore Amadeo.« Der schwarze Mann verbeugte sich. »Wünschen die Signori Speisen und Getränke?«
    »Falerner, gewürzte Kuchen und Orangen«, bestellte Amadeo.
    Wieder verneigte der Schwarzgewandete sich und deutete mit der Rechten auf eine Tür am anderen Ende des Flurs.
    Die Tür brachte sie in einen halbrunden Raum, in dem Besucher in kleinen Gruppen zusammensaßen oder -standen. Kaum einer nahm Notiz von ihrem Eintritt. Es waren nur Männer anwesend, alle vornehm gekleidet, keiner sah aus, als müsste er seine Dukaten mit seiner Hände Arbeit verdienen. Den größten vorderen Teil des Raumes nahm eine Bühne ein, auf der einige auf Holz aufgemalte Bäume, Büsche und Blumen standen.
    Amadeo interessierte sich nicht dafür. Er schaute sich um und steuerte dann zielstrebig auf seine Freunde zu. Giuliana schüttelte die dargebotenen Hände und nickte den Männern zu; sie konnte gerade noch verhindern, ihnen dabei ein weibliches, reizendes Lächeln zu schenken.
    Ein Knabe, der kein einziges Haar am ganzen Körper zu haben schien, brachte die von Amadeo bestellten Speisen und Getränke und für seine Freunde mehr Wein. Sie prosteten sich zu, und Giuliana nahm einen Schluck. Der schwere Rote stieg ihr sofort zu Kopf.
    Im Raum wurden die vielen brennenden Kerzen bis auf wenige gelöscht, die Bühne blieb hell erleuchtet. Die Gespräche verstummten, und eine Gruppe Mädchen schwebte hinter den Baumkulissen hervor. Ihre Kostüme bestanden aus durchsichtigen Stofffähnchen, die ihre Körper umwehten. Sie trippelten in winzig kleinen Schritten über die Bühne.
    »Die Nereiden«, stöhnte Bernardo verzückt.
    »Das sind Waldnymphen, die Nereiden sind die Töchter eines Meeresgottes«, berichtigte Amadeo ihn.
    Giuliana griff auch nach einem der scharfen Kuchen, obwohl sie ihr bei Benedetta nicht sehr gut geschmeckt hatten, aber sie hatte das Gefühl, etwas im Magen zu brauchen, um diesen Abend durchzustehen. Dieser Kuchen war anders gewürzt, scharf, aber er brannte nicht so im Mund und schmeckte ihr viel besser. Sie nahm sich noch einen zweiten. Ihr war es egal, ob auf der Bühne Waldnymphen oder Nereiden tanzten; die Mädchen waren alle ausnahmslos hübsch, schlank und biegsam, und ihre Vorführung schien ihnen riesigen Spaß zu machen. Manche küssten sich, andere strichen sich im Vorbeihuschen über die Brüste oder den Po, und alles quittierten die Zuschauer mit begeisterten Rufen; sie feuerten die Mädchen an und schlugen ihnen vor, was sie noch alles machen könnten.
    Das war ganz nett anzusehen, und wäre sie wirklich Giulio gewesen, hätte es ihr sicher genauso viel Spaß wie Carlo und Bernardo gemacht. Aber sie war Giuliana, und aufreizend gereckte weibliche Brüste oder Hintern gefielen ihr nicht ganz so gut. Verstohlen beobachtete sie Amadeo neben sich. Er schien von dem Treiben auf der Bühne nicht

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