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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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bedrohlich, dass es sich keinesfalls um Einbildung handeln konnte.
    »Romanov«, sagte Gregori, dessen Zähne im Zwielicht des Zimmers blitzten.
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    »Was bist du ?« Rudys Stimme war kaum mehr als ein hei-seres Krächzen.
    Die silbrig funkelnden Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Du weißt es.« Gregori blickte dem verängstigten Mann tief in die Augen, und seine Stimme klang tief, samtig und hypnotisch. »Komm zu mir und nähre mich. Sei mein gehorsamer Diener, bis ich geneigt bin, dich der Finsternis zu überantworten.«
    Allmählich begriff Romanov, welches Schicksal ihm bevorstand, und in seinen Zügen spiegelte sich blankes Entsetzen. Dennoch rückte er etwas näher an die Erscheinung heran und zog den Hemdkragen von seinem Hals zurück.
    Wieder flüsterte Gregori ihm zu, mit einer Stimme, die verlockend und bedrohlich zugleich klang: »Du wirst mir jetzt dienen, meinen Befehlen gehorchen und mich wissen lassen, was ich erfahren will.« Langsam senkte er den Kopf.
    Romanov wusste, dass seine Seele verloren war. Er spürte die überwältigende Stärke und uneingeschränkte Macht des Fremden. Er verfügte über Kräfte, von denen sich kein Sterblicher eine Vorstellung machen konnte. Unsterblichkeit. Der Gedanke verlockte ihn. Bereitwillig neigte Rudy den Kopf, um seinen Hals zu entblößen. Er spürte heißen Atem auf seiner Haut und dann einen brennenden Schmerz, als der Karpatianer zubiss. Deutlich fühlte Rudy, wie sein Lebensblut ungehindert aus seinem Körper strömte und ihm dabei unendliche Qualen verursachte, denen er jedoch machtlos ausgeliefert war. Und doch hätte er auch nichts dagegen unternehmen wollen. Eine seltsame Schwere überkam ihn, sodass es schien, als wären selbst seine Lider zu schwer, um sie offen zu halten.
    Die Nebelschwaden waberten aufs Bett zu, umfingen Gregori und glitten zwischen ihn und sein Opfer. Zögernd, mit einem gereizten Knurren ließ Gregori von Romanov ab 335

    und sah verächtlich zu, wie der bewusstlose Mann zu Boden sank.
    Du hättest ihn beinahe umgebracht, herrschte Mikhail seinen Freund an.
    Er verdient den Tod. Er ist ein widerlicher Kerl und innerlich bereits völlig verdorben. Romanov träumt von endlosen Nächten mit hilflosen Frauen, die ihm zu Willen sind, und von der Herrschaft über Leben und Tod der Menschen. Er gleicht seinem Vater und Großvater aufs Haar -eine leere Hülle, in der alles Gute bereits vor langer Zeit abgetötet wurde. Sein Verstand ist nichts weiter als ein Gewirr von abartigen Wünschen und Sehnsüchten.
    Er darf nicht auf diese Weise sterben, Gregori, schimpfte Mikhail ungehalten. Schon jetzt steht unser Volk viel zu sehr im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Wenn Romanov nun auch noch an einem unerklärlichen massiven Blutverlust stirbt. ..
    So unvorsichtig war ich nicht. Gregori stieß Romanov mit der Fußspitze beiseite. Er wird es überleben. Das ganze Unheil begann bereits mit seinem Großvater. ..
    Sein Name war Raul, erinnerst du dich ? Als alter Mann war er geistig verwirrt, als junger Mann abgrundtief schlecht. Er schlug seine Frau und stellte ständig jungen Mädchen nach. Einmal habe ich seinem Tun ein Ende bereitet. Mikhail war nachdenklich geworden.
    Und hast damit nicht nur seinen Hass, sondern auch seinen Verdacht auf dich gezogen. Nach diesem Vorfall hat er dich genau beobachtet und keine Gelegenheit ausgelassen, dir nachzuspionieren, in der Hoffnung, dass du dich irgendwie verraten würdest - durch ein Wort oder eine Geste vielleicht.
    Er gab seine Verdächtigungen an Hans weiter. Wie-336

    der versetzte Gregori Romanovs Körper einen leichten Tritt.
    Rudy Romanov hat Kopien der Schriften seines Vaters per Fax an mehrere Leute geschickt. Die Originale befinden sich in seinem Haus, unter den Dielenbrettern im Schlafzimmer seiner Eltern.
    Gregori sah zu, wie Rudy zu sich kam und davonzukriechen versuchte. Früher oder später werden diese Leute hierher kommen.
    Gregoris Gestalt verschwamm und löste sich in Nebel auf.
    Die dünnen Schwaden durchzogen den Raum und strichen dicht an Romanovs Kopf vorbei, ehe sie durch die Türritzen verschwanden. Hilflos kauerte Rudy am Boden und schluchzte.
    Zielstrebig glitten Mikhail und Gregori durch den Korridor und beeilten sich, hinaus in die frische Nachtluft zu gelangen. Nach dem Kontakt mit Rudy Romanovs verdor-benem Geist brauchten beide Karpatianer die Natur um sich herum. Draußen reinigte Gregori seinen Körper von den Medikamenten, die er mit Romanovs Blut

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