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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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Du musst fliehen.
    Aber der Pater!, protestierte sie verzweifelt.
    »Kommen Sie her, Lady«, sagte Slovenskys Doppelgänger.
    Er bückte sich, packte den Priester am Kragen und zog ihn unsanft auf die Knie. Dann presste er Pater Hummer ein Messer an die Kehle. »Ich steche ihn ab, wenn Sie nicht tun, was ich Ihnen befehle.«
    In diesem Augenblick wandte sich Jacques zu ihm um. In den Tiefen seiner dunklen Augen schienen rote Flammen zu glühen, und er knurrte eine Warnung, die den Angreifer erbleichen und selbst Baven erschauern ließ.
    Der Wind frischte auf und wirbelte Blätter und Zweige um 347

    Jacques' Beine. Wie aus dem Nichts tauchte eine Gestalt vor Jacques auf, schlug ihn heftig auf die Brust, hob ihn hoch und schleuderte ihn gegen einen Baumstamm.
    Baven schrie: Mikhail, wo bist du?
    Ich komme. Bring dich in Sicherheit.
    Jacques und der untote Angreifer rangen miteinander.
    Krallen schlugen, scharfe Fänge rissen tiefe Wunden. Während des tödlichen Kampfes wechselten beide ständig die Gestalt. Der Vampir, gestärkt durch einen erfolgreichen Beutezug, stieß Jacques zu Boden, stürzte sich auf ihn und fügte ihm schwere, stark blutende Verletzungen zu.
    Flieh, Raven! Er will dich, warnte Jacques. Du musst dich in Sicherheit bringen.
    Sie hörte seinen schweren Atem und sah, dass er immer schwächer wurde. Baven hatte nie zuvor Gewalt gegen ein anderes Lebewesen angewendet, doch sie wusste, dass Jacques in Todesgefahr schwebte. Beeil dich, Mikhail, rief sie verzweifelt. Die ersten, schwachen Lichtstreifen zogen sich über den Horizont, als Raven auf den Rücken des Vampirs sprang, um ihn von Jacques loszureißen.
    Zurück, Raven! Jacques' Stimme klang herrisch und panisch zugleich.
    Nein, Raven, wiederholte Mikhail den Befehl aus der Entfernung.
    Lass von ihm ab, flüsterte Gregoris Stimme in ihren Gedanken.
    Ohne den Grund dafür zu kennen, wusste Raven, dass sie sich offenbar in Lebensgefahr befand, und versuchte, sich von dem Vampir loszumachen. Doch mit stählernem Griff umfasste er ihr Handgelenk und wandte sich triumphierend um. Dann zerrte er ihre Hand an seinen Mund, senkte seine Fänge tief in ihr Handgelenk und trank gierig. Der Biss schmerzte wie ein glühendes Brandeisen auf ihrer Haut.
    Mikhail und Gregori vereinten ihre telepathischen Kräfte 348

    und würgten den Vampir mit unsichtbarer Gewalt. Obwohl ein derartiger Angriff bei einem Karpatianer selten erfolgreich war, gelang es ihnen gemeinsam, dem Untoten für wenige Augenblicke die Luft abzuschnüren. Jacques nahm alle Kraft zusammen und stürzte sich auf ihn, sodass der Vampir strauchelte und von Raven abließ. Ein Schauer winziger Blutstropfen ging auf dem Waldboden nieder. Beide Kämpfer hielten gleichzeitig inne und wandten sich Raven zu.
    »Schließe die Wunde!«, befahl der Vampir mit einem Knurren.
    Raven, du wirst sonst verbluten. Jacques bemühte sich, ruhig zu bleiben und ihr den Ernst der Lage klar zu machen.
    Der Vampir stürzte sich wieder auf Jacques und schlug ihm seine Krallen in den Bauch, sodass Jacques gezwungen war, die Hände herunterzunehmen, um sich zu verteidigen.
    Blitzschnell verlängerte sich das Gesicht des Vampirs zu einer Wolfsschnauze. Er schnappte nach Jacques' ungeschützter Kehle und riss sie auf.
    Baven schrie und warf sich auf den Vampir. Wie besessen schlug sie mit den Fäusten auf ihn ein. Verächtlich schleuderte der Untote Jacques' reglosen Körper von sich, griff dann einmal mehr nach Ravens Handgelenk und ließ provozierend langsam seine Zungenspitze über die blutende Wunde gleiten, um sie zu schließen. Raven ekelte sich vor der widerlichen Berührung des Wesens, und ihr drehte sich der Magen um.
    »Denke daran, Slovensky, sie gehört mir«, warnte er Slovensky. »Ich werde sie mir morgen Nacht holen. Schütze sie vor der Sonne.« Der Vampir ließ sie los und erhob sich in die Lüfte.
    Raven spuckte sich in die Hände und stolperte hastig auf Jacques zu. »Der Vampir hat ihn umgebracht«, rief sie in 349

    gespielter Verzweiflung. Sie kniete sich neben ihn und griff unauffällig nach einer Hand voll Erde. »Mein Gott, er ist tot.
    Sie haben zugelassen, dass diese Kreatur ihn ermordet hat!«
    Sie drehte sich so, dass niemand sehen konnte, was sie tat, und bedeckte die klaffende Wunde in Jacques' Hals mit der Mischung aus Erde und ihrem heilenden Speichel. Trink, Jacques, damit du durchhalten kannst, bis Mikhail und Gregori kommen. Raven legte ihm ihr Handgelenk auf den Mund und fuhr fort,

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