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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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dennoch tränten Mikhails Augen unablässig, als er die Hütte erreichte. Der Wind drehte sich und trug den widerlichen Gestank von Schweiß und Angst zu Mikhail.
    Männer. Der Wolf knurrte, während ihn die lange aufge-staute Wut zu überwältigen drohte. Er blieb stehen und hielt sich dicht am Boden, während er die Witterung aufnahm.
    Dann schlich er durch das Unterholz an die beiden Männer heran, die bei der Hütte lauerten. Eine Falle. Der Verräter hatte geahnt, dass Mikhail seinem Bruder zu Hilfe eilen würde. Der Vampir war schlau und offenbar auch bereit, Risiken einzugehen. Er hatte auf seine Chance gewartet und Hans Romanov in seinem Wahn angestachelt.
    Wahrscheinlich hatte er ihm sogar befohlen, seine Frau zu töten. Der Wolf duckte sich am Boden und kroch langsam vorwärts, bis er den größeren der beiden Männer erreicht hatte.
    »Wir kommen zu spät«, flüsterte Anton Fabrezo und blickte auf den Pfad, der von der Hütte in den Wald führte.
    »Hier ist mit Sicherheit schon etwas geschehen.«
    »Dass der verdammte Motor sich aber auch überhitzen musste«, beklagte sich Dieter Hodkins. »Ich sehe überall Blut und abgeknickte Zweige. Es muss ein Kampf stattge-funden haben.«
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    »Glaubst du, André hat Dubrinsky getötet?«, fragte Anton.
    »Das ist unsere Aufgabe. Aber die Sonne steht am Himmel.
    Wenn Dubrinsky noch am Leben ist, schläft er irgendwo in seinem Sarg. Wir können in der Hütte nachsehen, doch ich glaube nicht, dass wir ihn da finden werden«, erwiderte Dieter gereizt.
    »Andre wird nicht zufrieden mit uns sein«, erklärte Anton sorgenvoll. »Er will unbedingt, dass Dubrinsky stirbt.«
    »Dann hätte er uns eben ein vernünftiges Auto geben sollen. Ich habe ihm gesagt, dass mein Laster nicht in Ordnung ist«, begehrte Dieter auf. Er glaubte an Vampire und hielt es für seine heilige Pflicht, sie auszurotten.
    Dieter stand vorsichtig auf und sah sich sorgsam um.
    »Komm schon, Fabrezo. Vielleicht haben wir ja Glück, und Dubrinsky liegt in der Hütte in seinem Sarg.«
    Anton lachte nervös. »Ich nehme den Pflock, und du schlägst ihm den Kopf ab. Vampire zu töten, ist schon eine ekelhafte Angelegenheit.«
    »Gib mir Deckung, während ich mir die Hütte ansehe«, bat Dieter und trat unter dem dichten Laub der Bäume hervor, ein Gewehr im Arm. Plötzlich teilten sich die Büsche vor ihm, und er stand einem riesigen Wolf gegenüber. Hodkins erstarrte. Er war unfähig, sich zu bewegen.
    Schwarze Augen glitzerten bösartig, und unter den zurückgezogenen Lefzen glitzerten weiße Fänge. Der Wolf hielt den Blick starr auf Hodkins gerichtet und flößte ihm panische Angst ein. Plötzlich sprang ihn das Tier an, das Maul aufgerissen, den Kopf gesenkt. Er schnappte nach dem Knöchel des Mannes und biss durch den Stiefel hindurch.
    Hodkins' Knochen brachen. Er schrie auf und stürzte zu Boden. Der Wolf Heß sofort von ihm ab und beobachtete ihn unbewegt.
    Vom seinem Versteck im Gebüsch aus sah Fabrezo, wie Dieter Hodkins laut schreiend zu Boden ging, konnte jedoch 356

    den Grund dafür nicht entdecken. Das nackte Entsetzen in Hodkins' Stimme flößte ihm Furcht ein, sodass er erst einige Augenblicke später Worte fand. »Was ist los, Dieter? Ich kann nichts sehen.« Allerdings versuchte er es auch gar nicht, sondern zog sich tiefer ins Unterholz zurück, den Finger am Abzug seines Gewehrs. Am liebsten hätte er Dieter zugerufen, endlich still zu sein, schwieg jedoch mit ängstlich klopfendem Herzen.
    Dieter versuchte, seine Waffe in Schussposition zu bringen.
    Doch wegen der Schmerzen und der Furcht vor den eiskalten, dunklen Augen des Wolfes gelang es ihm nicht rechtzeitig, den Lauf umzudrehen. Die Augen des Tieres wirkten erschreckend intelligent, und in ihnen standen Zorn und Abscheu. Der hasserfüllte Blick schien tatsächlich Dieter persönlich zu gelten und ließ ihn wie hypnotisiert erstarren. Er vermochte sich nicht abzuwenden, nicht einmal, als der Wolf ihn erneut ansprang und nach seiner ungeschützten Kehle schnappte. Dieter spürte keine Schmerzen mehr, und der Tod war ihm willkommen. In letzter Sekunde veränderte sich der Ausdruck in den Augen des Wolfes. Erwirkte beinahe traurig, als er Dieter den tödlichen Biss zufügte.
    Gleich darauf schüttelte das Tier den Kopf und schlich in die Büsche hinter Anton Fabrezo. Der Wolf konnte den schnellen Herzschlag des Mannes hören und das Rauschen seines Blutes, das durch seine Adern raste. Er nahm Furcht und Schweiß wahr. Eine

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