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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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wenig wie Byron. Ihr beide müsst dafür sorgen, dass die anderen von dieser Sache erfahren. Seid vorsichtig, trinkt nur, wenn ihr vor Entdeckung sicher seid, und schlaft in der Erde. Vergesst niemals den Bannzauber. Wir müssen unsere Frauen beschützen und sie in Sicherheit bringen, besonders die Schwangeren. Ihr dürft auf keinen Fall Verdacht erregen.«
    »Wie lange, Mikhail?« Celeste war blass geworden, und Tränen liefen ihr über die Wangen. »Wie lange werden wir so leben müssen?«
    »Bis ich die Mörder gefunden und ihrer gerechten Strafe zugeführt habe.« Die Worte klangen kalt und grausam. »Ihr seid alle zu unachtsam geworden, weil ihr euch zu oft mit den Sterblichen abgebt. Ihr vergesst die Fähigkeiten, die euch das Leben retten können«, wies er die anderen scharf zurecht. »Meine Frau ist eine Sterbliche, und trotzdem bemerkte sie eure Anwesenheit, bevor ihr wusstet, dass sie da ist. Sie konnte eure ungeschützten Emotionen lesen und wusste von dem Mord durch eure Gedanken. Dafür gibt es keine Entschuldigung.«
    »Wie ist das möglich?«, fragte Eric. »Kein Mensch verfügt über solche Fähigkeiten.«
    »Sie kann Gedanken lesen, und ihre telepathischen Fähigkeiten sind sehr stark ausgeprägt. Von nun an wird sie oft hier sein und bekommt denselben Schutz wie unsere Frauen.«
    Die anderen warfen einander erstaunte Blicke zu. Der Legende nach vermochte nur der Stärkste und Mächtigste 57

    unter ihnen, eine Sterbliche umzuwandeln. Doch die Umwandlung wurde niemals vollzogen, da sie viel zu gefährlich war. Vor vielen hundert Jahren, als es nur noch wenige Karpatianerinnen gegeben hatte und die Männer ihres Volkes alle Hoffnung verloren hatten, waren Um-wandlungsversuche unternommen worden. Doch nun wagte es niemand mehr. Die meisten Karpatianer glaubten, dass es sich nur um einen Mythos handelte, der geschaffen worden war, um den Männern ohne Gefährtin neuen Hoffnung zu geben. Mikhail war schwer zu durchschauen, doch in all den Jahrhunderten war sein Urteil niemals angezweifelt worden.
    Er schlichtete Streitigkeiten und beschützte sein Volk. Und erjagte die Männer, die sich dazu entschlossen hatten, Vampire zu werden, und die dadurch eine Gefahr für das Volk der Karpatianer und die Sterblichen darstellten.
    Und nun das. Eine sterbliche Frau. Mikhails Freunde waren schockiert, und man sah es ihnen an. Es war ihre Pflicht, das Leben von Mikhails Frau über das eigene zu stellen. Wenn Mikhail erklärte, dass sie unter seinem Schutz stand, dann meinte er es bitterernst. Mikhail sagte nie etwas einfach so dahin. Wenn seiner Frau etwas geschah, würde die Rache fürchterlich sein. Mikhail war ein gefährlicher und gnadenloser Gegner.
    Er fühlte sich für Noelles Tod verantwortlich, da er von Rands Schwäche für andere Frauen gewusst hatte. Mikhail war gegen die Verbindung gewesen, hatte sie jedoch nicht verhindert, wie es seine Aufgabe gewesen wäre. Rand war nicht Noelles wirklicher Gefährte, sonst hätte er es nie fertig gebracht, sie zu betrügen. Noelle, seine schöne Schwester, so jung und lebensfroh, war für immer verloren. Sie war eigensinnig gewesen und hatte Rand begehrt, weil er gut aussah, nicht weil ihre Seele nach ihm rief. Beide hatten gelogen, und Mikhail hatte es gewusst. Letztendlich hatte er es zu verantworten, dass Rand weiterhin versucht hatte, bei 58

    anderen Frauen sein Glück zu finden. Noelle hatte sich zu einer bitteren, gefährlichen Frau entwickelt. Sie musste sofort tot gewesen sein, sonst hätte Mikhail ihre Angst selbst in tiefstem Schlaf gespürt. Er hätte Rand niemals mit dem Schutz einer Frau betrauen dürfen. Mikhail hatte gehofft, dass beide mit der Zeit ihre wahren Gefährten finden würden, doch Noelle hatte sich immer mehr zurückgezogen, und Rand hatte mehr denn je anderen Frauen nachgestellt.
    Obwohl er in der
    Gesellschaft dieser Frauen nichts empfinden konnte, hatten seine Affären nie aufgehört. Es schien beinahe, als hätte er Noelle bestrafen wollen, weil sie ihn an sich gebunden hatte.
    Mikhail schloss kurz die Augen und versuchte, Noelles grausamen Tod zu verarbeiten. Der Verlust war unerträglich, und in Mikhails tiefe Trauer mischten sich eiskalte Wut und tödliche Entschlossenheit. Er senkte den Kopf. Drei blutrote Tränen rannen ihm über die Wangen. Seine Schwester, die Jüngste unter ihnen. Es war seine Schuld.
    Plötzlich spürte Mikhail, dass sich in seinem Geist etwas regte. Wärme und Trost durchfluteten ihn wie von einer

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