Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
unerwarteten Umarmung.
    Mikhail? Brauchst du mich? Ravens Stimme klang schläfrig und besorgt.
    Er erschrak. Sein Befehl war stark gewesen, stärker als alle, die er je zuvor bei einem Sterblichen angewandt hatte. Und dennoch hatte sein Kummer ihren Schlaf durchdrungen. Er sah sich um und betrachtete seine Freunde. Niemand hatte den telepathischen Kontakt bemerkt. Das bedeutete, dass Raven selbst im Halbschlaf in der Lage war, den Strom ihrer Gedanken zu kontrollieren und zu lenken, ohne dass es irgendeine telepathische Strahlung gab. Nur wenige aus seinem Volk hatten es für nötig gehalten, sich diese Fähigkeit anzueignen, da sie selbstzufrieden davon 59

    ausgingen, dass die Sterblichen ihre Gedanken ohnehin nicht auffangen konnten.
    Mikhail ? Ravens Stimme wurde lauter und ängstlicher. Ich komme zu dir.
    Schlaf, Kleines, es geht mir gut , versicherte er und verstärkte den Schlafzauber mit seiner Stimme.
    Pass auf dich auf Mikhail , flüsterte sie und ergab sich seiner Macht.
    Mikhail wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinen Freunden zu, die seine Befehle erwarteten. »Schickt Rand morgen zu mir. Das Kind kann nicht bei ihm bleiben.
    Dierdre hat vor einigen Jahren ein Baby verloren und trauert noch immer. Das Kind soll bei ihr bleiben. Tienn wird gut auf die beiden aufpassen. Keiner von euch wird in telepathischen Kontakt mit den anderen treten, bis wir herausgefunden haben, ob unsere Feinde über dieselben Kräfte verfügen - wie meine Frau.«
    Der Schock war deutlich in ihren Gesichtern zu lesen.
    Keiner von ihnen hielt es für möglich, dass Sterbliche über solche Macht und Selbstbeherrschung verfügten. »Mikhail, bist du sicher, dass diese Frau nicht diejenige ist? Sie könnte eine Gefahr für uns darstellen.« Eric stellte die Frage vorsichtig, obwohl Celeste ihn warnend am Arm festhielt.
    Mikhail kniff seine dunklen Augen zusammen. »Glaubst du, dass ich faul geworden bin, dass mir meine Macht den Kopf verdreht hat? Hältst du mich für so dumm, dass ich ihre Gedanken lesen könnte, ohne zu bemerken, ob sie uns gefährlich werden kann? Ich warne euch, ich bin bereit, als euer Oberhaupt zurückzutreten, aber ich werde mich nicht von ihr zurückziehen. Falls einer von euch die Absicht hat, ihr zu schaden, solltet ihr wissen, dass ihr es dann mit mir zu tun habt. Wollt ihr, dass ich die Führung einem anderen übergebe? Ich bin die Pflichten und die Verantwortung 60

    ohnehin leid.«
    »Mikhail!«, protestierte Byron scharf.
    Auch die anderen wehrten seine Frage schnell ab. Sie wirkten wie ängstliche Kinder. Jacques war der Einzige, der schwieg. Er lehnte lässig an der Wand und betrachtete Mikhail mit einem leicht spöttischen Lächeln. Mikhail ignorierte ihn.
    »Die Sonne geht bald auf. Zieht euch in die Erde zurück und schützt euch sorgfältig. Wenn ihr erwacht, müsst ihr unbedingt eure Umgebung überprüfen. Sucht nach Spuren von Eindringlingen. Ihr dürft auch nicht den kleinsten Hin-weis übersehen. Wir müssen in Verbindung bleiben und aufeinander aufpassen.«
    »Mikhail, das erste Jahr ist so gefährlich für unsere Kinder.
    Viele von ihnen überleben es nicht.« Celeste drückte nervös die Hand ihres Mannes. »Ich glaube nicht, dass Dierdre einen weiteren Verlust überstehen würde.«
    Mikhail lächelte sanft. »Sie wird dem Kind all ihre Aufmerksamkeit schenken, und Tienn wird beide mit seinem Leben bewachen. Er hat versucht, Dierdre davon zu überzeugen, noch ein Kind zu bekommen, doch sie lehnt es ab. Nun kann sie sich wenigstens um dieses Baby kümmern.«
    »Und sie wird sich nach einem eigenen sehnen«, wandte Celeste ärgerlich ein.
    »Wenn wir wollen, dass unser Volk überlebt, brauchen wir Kinder. Und so gern ich auch dafür sorgen würde, dass wir nicht aussterben, können doch nur unsere Frauen dieses Wunder vollbringen.«
    »Es bricht uns das Herz, dass wir so viele Kinder verlieren«, erwiderte Celeste.
    »Uns allen, Celeste.« Mikhails Tönfall erlaubte keinen 61

    Widerspruch. Er besaß die absolute Autorität, und sie alle respektierten seinen grenzenlosen Schmerz. Ja, Rand hatte seine Frau im Stich gelassen, aber die junge, schöne und lebensfrohe Noelle war auch ermordet worden, weil sie und Rand ein sadistisches Spiel miteinander getrieben hatten.
    Mikhail wusste, dass er ebenso für Noelles Tod verantwortlich war wie Rand. Er hasste Rand, und er hasste sich selbst.
    62

    Kapitel 3
    Raven wachte auf, konnte aber nur allmählich die Schläfrigkeit abschütteln, die wie

Weitere Kostenlose Bücher