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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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würde. Doch als ich das Haus betrat, bemerkte er mich in seiner Aufregung nicht einmal. Ich sah es mit meinen eigenen Augen. Sie trank so viel von seinem Blut, dass er schwach und blass wirkte. Ich machte mich sofort davon und benachrichtigte euch.«
    Eugene nickte. »Du hast das Richtige getan. Deshalb bin ich auch nicht allein gekommen, sondern brachte die anderen mit. Wenn sie wirklich einen Weg gefunden haben, sich zu vermehren, wird die Menschheit bald von diesen Teufeln ausgelöscht werden.«
    Der größte, kräftigste Mann im Raum blickte beunruhigt auf. »Ich habe noch nie gehört, dass Vampire Kinder gebä-
    ren können. Eigentlich töten sie Menschen, um ihre Zahl zu vergrößern. Sie ruhen in der Erde und sichern ihre Behausungen mit einem Bannzauber. Ihr habt gehandelt, bevor wir die Gelegenheit hatten, den Fall zu überprüfen.«
    »Aber Kurt«, protestierte Eugene, »uns bot sich eine ein-malige Chance, und wir haben sie ergriffen. Wie erklärst du dir, dass ihre Leiche einfach verschwunden ist? Wir sind gleich nach der Tat geflohen. Der Mann und das Kind wur-172

    den seitdem nicht mehr gesehen. Wir wissen, dass die Frau tot ist - schließlich haben wir dafür gesorgt - doch niemand scheint sie zu vermissen oder um sie zu trauern.«
    »Wir müssen den Mann und das Kind finden«, antwortete Hans, »und auch die anderen Vampire. Wir müssen sie vernichten.« Er blickte besorgt aus dem Fenster in die Nacht hinaus. Plötzlich erschrak er. »Eugene, da draußen ist ein Wolf. Dieser verdammte Dubrinsky lässt sie unbehelligt durch seine Wälder ziehen. Eines Tages werden sie noch das Dorf überfallen und unsere Kinder reißen.« Er griff nach dem Gewehr, das an der Wand lehnte.
    Eugene sprang auf. »Hans, warte! Bist du sicher, dass es ein echter Wolf ist? Warum sollte ein Wolf mitten auf der Lichtung stehen und dein Haus beobachten?«
    »Wer ist eigentlich dieser Dubrinsky, der die Wölfe beschützt?«, fragte Kurt.
    »Er ist ein gottesfürchtiger Mann«, antwortete Heidi schnell. Kurts Andeutung schockierte sie zutiefst. »Er ist ein guter Mensch, der jeden Sonntag in die Kirche geht.
    Pater Hummer ist einer seiner engsten Freunde. Sie treffen sich oft zum Schachspielen, das habe ich selbst gesehen.«
    Hans winkte ungehalten ab. »Dubrinsky ist nicht besser als der Teufel selbst. Seht doch, der Wolf lauert dort im Gebüsch und bewacht das Haus.«
    »Ich sage dir, das ist nicht normal«, flüsterte Eugene. »Es ist einer von ihnen.«
    »Aber sie können doch nicht wissen, dass wir es waren«, protestierte Hans, doch seine zitternden Hände verrieten ihn. Er hob das Gewehr an die Schulter.
    »Du musst ihn mit einem Schuss töten, Hans«, warnte Eugene.
    Mikhail huschte über den Boden ins Schlafzimmer zurück und schlüpfte wieder durch die Ritze. Dann wandelte er blitzschnell seine Gestalt, während er eine Warnung in die 173

    Nacht hinaussandte, und wurde zu einem riesigen schwarzen Wolf, in dessen Augen der Wunsch nach Vergeltung brannte.
    Er jagte über die Lichtung und sprang den kleineren Wolf an. Während sein Körper gegen den des anderen Wolfes prallte, spürte Mikhail, wie die Kugel brennend heiß in sein Fleisch schlug. Der andere Wolf rannte in den Wald zurück.
    Doch obwohl Blut aus seinem Hinterlauf strömte, gab der schwarze Wolf keinen Laut von sich und ergriff auch nicht die Flucht. Stattdessen blieb er stehen und wandte sich der Hütte zu. Der Blick seiner glühenden Augen versprach Rache und Vergeltung - ein todbringendes Gelübde.
    Mikhail! Ravens erschrockener Ruf hallte durch seinen Geist.
    Der schwarze Wolf hielt Hans Romanov noch einige Augenblicke in seinem Bann, drehte sich dann um und verschwand in der Dunkelheit. Die Männer würden es auf keinen Fall wagen, ihm zu folgen. Er war aus dem Nichts erschienen, um den kleinen Wolf zu beschützen, und sie wussten, dass er kein gewöhnliches Raubtier war. Keiner von ihnen würde ihn mitten in der Nacht stellen wollen.
    Mikhail zog sich tiefer in den Wald zurück, bevor ihn Schmerz und Blutverlust dazu zwangen, wieder seine menschliche Gestalt anzunehmen. Er strauchelte, hielt sich an einem dicken Ast fest und sank zu Boden.
    Mikhail! Bitte! Ich weiß, dass du verletzt bist. Wo bist du? Ich kann deine Schmerzen spüren. Lass mich zu dir kommen. Lass mich dir helfen.
    Hinter Mikhail raschelte es im Gebüsch. Er brauchte sich nicht umzudrehen, um zu wissen, dass Byron hinter ihm stand, beschämt und voller Reue. »Mikhail, vergib mir.

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