Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz
Prinzen, und dieser Titel wurde in seiner Familie über viele Generationen vererbt. Die Karpatianer suchen seinen Rat und seine Führung.«
Um etwas zu tun zu haben, schichtete sie Feuerholz in den steinernen Kamin, während der Priester Wasser für einen Kräutertee aufsetzte. »Ist er tatsächlich ein Prinz?« Der Gedanke beunruhigte sie. Neben allen anderen Schwierigkeiten sollte sie sich nun auch noch als Bürgerliche in einer aristokratischen Familie zurechtfinden? Solche Verbindungen waren doch von vornherein zum Scheitern verurteilt.
»Ich fürchte, ja, mein Kind«, antwortete Pater Hummer beinahe bedauernd. »Mikhail hat in allen Dingen das letzte Wort. Vielleicht neigt er deshalb dazu, sich ein wenig zu gebieterisch zu verhalten. Er trägt große Verantwortung, und ich habe es noch nie erlebt, dass er ihr nicht gerecht geworden wäre.«
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Raven ließ sich auf dem Boden nieder und strich sich das schwarze Haar aus dem Gesicht. »Wenn ich mit Mikhail zusammen bin, scheint es manchmal, als wären wir zwei Hälften eines Ganzen. Er ist oft so ernst und schwermütig, und ich genieße es, ihn zum Lachen zu bringen. Doch dann tut er wieder Dinge .. .« Sie verstummte.
Pater Hummer stellte eine Tasse Tee neben sie und setzte sich in seinen Lieblingssessel. »Was für Dinge?«, fragte er leise.
Raven atmete langsam aus. »Ich war mein Leben lang allein und konnte immer tun, was ich wollte. Ich bin viel gereist und weiß meine Freiheit zu schätzen. Nie zuvor musste ich jemandem Rechenschaft ablegen.«
»Würden Sie denn dieses Leben einer Beziehung mit Mikhail vorziehen?«
Mit zitternden Händen umfasste Raven die Teetasse und wärmte sich daran. »Sie stellen schwierige Fragen, Pater.
Ich dachte, Mikhail und ich könnten vielleicht einen Kompromiss finden. Aber die Dinge zwischen uns haben sich so schnell entwickelt, und nun bin ich mir nicht mehr sicher, ob meine Gefühle für ihn wirklich nur aus mir heraus entstanden sind. Er war immer bei mir. Und nun ist er es plötzlich nicht mehr, und ich kann die Einsamkeit nicht ertragen.
Sehen Sie mich doch an. Ich weiß, Sie kannten mich früher nicht, aber ich bin wirklich daran gewöhnt, allein zu sein.
Ich bin ein unabhängiger Mensch. Könnte Mikhail etwas getan haben, um das zu ändern?«
»Mikhail würde Ihre Liebe niemals erzwingen, und ich bin mir nicht einmal sicher, ob er es könnte.«
Raven trank einen Schluck Tee, um sich zu beruhigen.
»Das weiß ich. Trotzdem verstehe ich nicht, was mit mir geschieht - warum kann ich es nicht ertragen, von ihm getrennt zu sein? Ich genieße es, allein zu sein. Es ist mir wichtig, meinen Freiraum zu haben, doch ohne Mikhail 207
drehe ich plötzlich durch. Können Sie sich vorstellen, wie demütigend dieses Gefühl für mich ist?«
Pater Hummer stellte seine Tasse ab und betrachtete Raven besorgt. »Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Raven. Von Mikhail weiß ich, dass ein Karpatianer, der seine wahre Gefährtin gefunden hat, ein Ritual durchführen kann, mit dem er sich untrennbar mit ihr verbinden kann. Wenn sie nicht die Richtige ist, wird keiner von beiden durch das Ritual beeinflusst. Doch wenn es sich um wahre Gefährten handelt, können sie sich danach nicht mehr voneinander trennen.«
Unwillkürlich legte sich Raven die Hand an die Kehle.
»Hat er Ihnen je die Worte dieses Rituals verraten?«
Der Priester schüttelte bedauernd den Kopf. »Nein, doch sobald die Worte ausgesprochen sind, können die Gefährten ihrem Schicksal nicht mehr entrinnen. Das Ritual ist in etwa vergleichbar mit dem Sakrament der Ehe, doch die Karpatianer leben mit einem anderen Wertesystem. Sie kennen keine Scheidung, es gibt in ihrer Sprachen nicht einmal ein Wort dafür.«
»Aber was geschieht, wenn einer der beiden nicht glücklich ist?« Aufgeregt rang Raven die Hände. Sie erinnerte sich vage daran, dass Mikhail etwas Ungewöhnliches zu ihr gesagt hatte, konnte sich jedoch nicht mehr an den Wortlaut erinnern.
»Ein Karpatianer würde alles tun, um für das Glück seiner Gefährtin zu sorgen. Es ist mir unerklärlich, doch Mikhail meinte, die Bindung sei so stark, dass der Karpatianer nichts anderes tun könne, als seine Gefährtin glücklich zu machen.«
Raven strich sich über den Hals und tastete mit den Fingerspitzen nach ihrem Puls. »Jedenfalls scheint dieses geheimnisvolle Ritual zu wirken, Pater, denn ich bin eigentlich keine Frau, die sich vom Balkon stürzen möchte, weil sie 208
einige Stunden von
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