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Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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selten die richtigen Töne. Plötzlich erregten einige Stimmen Ravens Aufmerksamkeit. Die Stimmen der Verschwörer.
    »Ausgeschlossen! Weder Mikhail Dubrinsky noch Raven 213

    Whitney gehören zu den Untoten«, sagte Margaret Summers hitzig. »Er kennt vielleicht einige von ihnen, doch er ist kein Vampir.«
    »Wir müssen sofort aufbrechen«, drängte Hans. »Vielleicht bietet sich uns nie wieder eine solche Chance. Wir können nicht auf die anderen warten.«
    »Es ist schon zu spät.« Jacobs Stimme klang weinerlich.
    »In zwei Stunden geht die Sonne unter, und wir brauchen schon mindestens eine Stunde für den Weg.«
    »Nicht, wenn wir uns beeilen. Das Ungeheuer ist in der Erde gefangen«, beharrte Hans. »Morgen früh könnte es schon verschwunden sein.«
    »Trotzdem finde ich, wir sollten auf Eugene und die anderen warten«, entgegnete Jacob. »Sie haben mehr Erfahrung als wir.«
    »Wir können nicht warten«, erwiderte Harry Summers entschlossen. »Hans hat Recht. Die Vampire wissen, dass wir ihnen auf den Fersen sind, und verstecken ihre Särge wahrscheinlich jeden Tag an einer anderen Stelle. Wir dürfen diese Gelegenheit nicht ungenutzt lassen. Packt die Werkzeuge zusammen.«
    »Ich glaube immer noch, dass Dubrinsky zu ihnen gehört.
    Raven scheint ganz in seinem Bann zu stehen. Shel-ly hat mir erzählt, dass sie mit ihm verlobt ist«, sagte Jacob voller Entrüstung.
    »Ich bin mir ganz sicher, wie mein Vater es vor mir war.
    Als mein Vater geboren wurde, war Dubrinsky bereits ein junger Mann«, fügte Hans grimmig hinzu.
    »Ich sage euch, es stimmt nicht«, protestierte Margaret.
    »Er hat schon eine erstaunliche Wirkung auf Frauen. Es scheint, dass jede Frau glaubt, ihn beschützen zu müssen«, bemerkte Hans misstrauisch und brachte Margaret damit zum Schweigen.
    Raven konnte hören, wie die Fanatiker ihre Mordwaffen 214

    zusammenpackten. War es Hans und Jacob gelungen, Harry Summers davon zu überzeugen, dass Mikhail getötet werden musste? Oder ein anderer Karpatianer? Schnell stand sie auf und schlüpfte in ihre Jeans. Während sie sich dicke Socken und Wanderstiefel anzog, schickte sie wieder einen Ruf zu Mikhail, fand jedoch nur Schweigen.
    Leise fluchend zog sie sich ein weiches, blaues Baum-wollhemd über den Kopf. Sie kannte die örtliche Polizei nicht und hätte nicht einmal gewusst, wo sich die Wache befand. Wer würde ihr außerdem glauben, wenn sie etwas von Vampirjägern faselte? Pater Hummer? Sicher, doch Raven konnte ihm kaum zumuten, die Mörder durch die Berge zu verfolgen.
    »Ich bringe die Sachen ins Auto«, erklärte Jacob gerade.
    »Nein, wir sind zu Fuß schneller, denn dann können wir die Abkürzung durch den Wald nehmen. Pack die Sachen in die Rucksäcke«, befahl Hans. »Schnell, wir haben nicht viel Zeit. Wir müssen zuschlagen, bevor sie aufwachen.«
    Raven sah sich im Zimmer nach einer Waffe um, fand jedoch nichts Geeignetes. Als sie dem FBI dabei geholfen hatte, Mordfälle aufzuklären, war sie in Begleitung von bewaffneten Agenten gewesen. Sie atmete tief durch und konzentrierte sich auf die Gruppe, die gerade das Haus verließ.
    Es handelte sich um mindestens vier Leute: Margaret, Harry, Jacob und Hans. Sie hätte Jacob gleich verdächtigen sollen. An dem Abend, an dem sie sich zum Essen an seinem Tisch gesetzt hatte, war ihr speiübel geworden. Sie hätte erkennen müssen, dass ihr Körper immer so auf die Gegenwart eines Mörders reagierte, hatte die Übelkeit aber für eine Reaktion auf die vielen Emotionen gehalten, die von allen Seiten auf sie eingestürzt waren.
    Doch Jacob hatte sie berührt. Wenn er an dem Mord an Noelle beteiligt gewesen wäre, hätte sie es gespürt. Harry 215

    und Margaret hatten ihn offenbar erst kürzlich davon überzeugt, dass es in dieser Gegend Vampire gab. Sie waren gefährliche, fanatische Menschen. Raven wusste, dass Shelly nicht an den Untaten beteiligt war. Sie saß auf ihrem Bett und arbeitete an ihrer Studie. Vielleicht gab es noch eine Chance, Jacob zur Vernunft zu bringen und ihn davon zu überzeugen, dass eine Vampirjagd ausgemachter Unsinn war.
    Raven griff nach der Sonnenbrille, verließ das Zimmer und schlich die Treppe hinunter. Da Margaret in der Nähe war, schirmte Raven sorgfältig ihre Gedanken ab. Seit sie Mikhail kannte und auf telepathischem Wege mit ihm sprach, fiel es ihr nicht mehr schwer, ihre Gabe zu kontrollieren.
    Sie wartete, bis die vier den Weg in den Wald eingeschlagen hatten und nicht mehr zu sehen waren.

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