Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz

Titel: Karparthianer 01 Mein dunkler Prinz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
jemand Hilfe geholt?«
    Trotz ihrer Eile wich sie Jacob unauffällig aus und hielt sich auf der Seite des Waldes. Schließlich blieb sie neben der Grube stehen. Vor dem Haus schien die Luft schwerer und dichter zu sein. Raven erkannte eine abgeschwächte Variante von Mikhails Bannzauber. Offenbar hatte der Gefährte der schwangeren Frau das Haus in aller Eile gesichert, um die Mörder aufzuhalten.
    »Es wird alles gut«, sagte Margaret sanft, als müsste sie ein aufgeregtes Kind beruhigen. »Das Wesen dort unten ist kein Mensch.«
    Raven sah sie schockiert an. »Aber sie hat Schmerzen!
    Margaret, ich sagte Ihnen ja, dass ich über gewisse telepathische Fähigkeiten verfüge, und würde mit solchen Dingen niemals Scherze machen. Dort unten ist eine Frau gefangen, die bald ein Baby bekommt. In dieser Gegend gibt es überall alte Minen. Sie muss sich in einem der Schächte verlaufen haben. Ich spüre ihre Furcht.«
    221

    »Es ist kein Mensch.« Margaret ging langsam um die Grube herum. »Ich bin wie Sie, Raven. Wir sind Schwestern im Geiste. Ich weiß, wie schrecklich es für Sie war, diese Serienmörder zu verfolgen, denn ich habe das Gleiche getan.«
    Raven schluckte schwer. Margaret klang so freundlich und ruhig, doch der Fanatismus umgab sie wie ein durchdringender Gestank. Ihre Augen glitzerten wahnsinnig.
    Raven drehte sich der Magen um. Vielleicht würde es ihr gelingen, Jacques zu erreichen. »Margaret, Sie müssen doch die Schmerzen und die Angst dieser Frau spüren. Sie wissen, wer ich bin und wozu ich in der Lage bin. Ich irre mich bestimmt nicht.«
    Hans machte sich wieder an die Arbeit und raunte den anderen eine Warnung zu. Der Wind zerrte an ihrer Kleidung, und die Wolken türmten sich zu finsteren Gebirgen auf. In der Ferne grollte der erste Donnerschlag.
    »Dieses Wesen ist untot. Es ist ein weiblicher Vampir. Sie ernährt sich vom Blut unserer Kinder.« Margaret ging langsam auf Raven zu.
    Raven schüttelte den Kopf und presste sich die Hände an den Bauch. »Das können Sie unmöglich glauben, Margaret.
    Vampire gibt es nur in Legenden, aber diese Frau dort unten ist real. Vampire können doch bestimmt keine Kinder bekommen. Jacob, ich bitte Sie. Glauben Sie diesen Unsinn etwa?«
    »Sie ist ein Vampir, Raven, und wir werden sie töten.«
    Jacob deutete auf den Rucksack auf dem Boden, aus dessen Öffnung weitere Holzpfiöcke herausragten. Seine Augen leuchteten erwartungsvoll. Er schien sich direkt auf diese Aufgabe zu freuen.
    Raven wich zurück. »Sie sind alle wahnsinnig!«
    Bitte hilf mir! Rufe ihn!, flehte die Frau in Todesangst.
    Raven reagierte sofort. Mikhail! Jacques! Helfluns!
    222

    »Diese Teufelin ruft nach Raven«, berichtete Margaret.
    Bitte rufe Mikhail. Er wird zu dir kommen, schluchzte die Frau.
    »Nein!«, schrie Margaret. »Die Vampirin spricht mit ihr und bittet sie um Hilfe. Tun Sie es nicht, Raven. Sie sollen nur getäuscht werden. Rufen Sie nicht nach Dubrinsky.«
    Raven fuhr herum und rannte auf den Wald zu, während sie immer neue Hilferufe aussandte, nach Mikhail, nach irgendjemandem. Sie hatte gerade den Waldrand erreicht, als Jacob sie einholte und grob zu Fall brachte.
    Benommen lag Raven am Boden und fragte sich, was geschehen war. Jacob drehte sie um und setzte sich auf ihre Beine. Seine jungenhaften Züge waren von Gier verzerrt.
    Raven nahm den widerlichen scharfen Geruch von Kokain wahr, der seinen Poren entströmte.
    Mikhail! Ravens Ruf klang wie ein flehentliches Gebet. Sie wusste, was Jacob vorhatte, und sie war nicht kräftig genug, um ihn aufzuhalten.
    Der Wind wurde stärker. In der Ferne heulte ein Wolf, und ein zweiter antwortete. Ein Bär brummte gereizt.
    »Sie glauben, so verdammt schlau zu sein. Sie tun so unschuldig und unnahbar und Sie verkaufen sich doch an den Meistbietenden.« Jacob fasste nach dem Ausschnitt von Ravens Hemd und riss es bis zur Taille auf. Sogleich erregten ihre vollen Brüste seine Aufmerksamkeit. Brutal griff er nach ihr und verletzte ihre zarte Haut.
    Es tut mir Leid. Die Frau unter der Erde fühlte sich schuldig, weil sie es nicht geschafft hatte, ihre Hilfeschreie abzuschirmen.
    Mikhail! Bitte!, rief Raven verzweifelt. Du musst mich einfach hören. Ich brauche dich. Lieber Gott, hilf mir! Hilf dieser armen Frau!
    Jacob schrie auf und schlug Raven ins Gesicht. »Du trägst das Mal. Gott steh uns bei, du bist eine von ihnen!« Seine 223

    Hand schloss sich um ihre Kehle und schnürte ihr die Luft ab. »Er hat dich bestimmt auch

Weitere Kostenlose Bücher