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Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens

Titel: Karparthianer 02 Dunkle Macht des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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ist, seit ich das Tagebuch meiner Mutter zum ersten Mal gelesen habe. Und ich will für Jacques nicht so empfinden, wie sie für Rand empfunden hat. Nicht in dem Ausmaß, dass ich ein Kind vernachlässigen und so leben würde, als wäre ich bereits tot, oder einfach nur darauf zu warten, bis mein Kind alt genug ist, um sich allein durchzuschlagen.«
    »Nicht jeder ist stark, Shea«, wandte Raven freundlich ein. »Schau dir an, wie lange Gregori schon ohne eine Gefährtin durchhält. Mikhail und Jacques, Aidan und sein Bruder Julian, sie alle haben länger durchgehalten als die meisten anderen. So viele waren nicht stark genug und sind im Lauf der Jahre auf die dunkle Seite 374

    übergegangen. Warum? Warum Gregori und dieser Vampir nicht? Was deiner Mutter passiert ist, wird dir nicht passieren, weil du nicht dieselbe Person bist. Du bist sehr stark. Und deine Mutter konnte unmöglich wissen, was mit ihr los war.«
    Shea begann wieder, ruhelos hin und her zu laufen.
    Ihr Magen schnürte sich bei diesem Gespräch schmerzhaft zusammen. War Gregori tatsächlich imstande, mit einem Erdbeben Städte zu zerstören? Das ungeborene Kind zu schützen, war sogar noch wichtiger, als sie gedacht hatte. Hunderte, vielleicht tausende Leben hingen von diesem Kind ab. Das hatte Gregori ihr vermitteln wollen. Er brauchte es, um noch länger zu überleben, ohne zum Vampir zu werden.
    »Tut mir leid, Shea, du bist in tiefes Wasser geworfen worden und sollst jetzt schwimmen, ohne es gelernt zu haben. Ich wünschte, ich könnte dir helfen«, meinte Raven leise.
    »Ich habe das Gefühl, jetzt schon so lange in Angst zu leben, dass ich mir nichts anderes mehr vorstellen kann«, gestand Shea. »Jacques ist völlig auf mich angewiesen, um nicht den Verstand zu verlieren, und jetzt muss all das passieren! Ich hoffe, du hast recht, Raven. Ich hoffe, ich bin wirklich sehr stark.«
    375

    Kapitel 13
    Als Jacques die Wiese erreichte, die dicht vor der Baumgrenze lag, schritt Mikhail gerade vorsichtig ein Stück Boden ab. »Wolfsfallen«, sagte er angespannt und setzte seine Inspektion fort.
    »Achte auf dünne Drähte, die für unsere Augen möglicherweise nicht sichtbar sind«, ermahnte Jacques ihn. »Er muss irgendetwas anstellen, um diese Drähte vor uns zu verbergen.«
    Gregoris Gestalt wurde sichtbar. Er stand ganz still und atmete die frühe Morgenluft ein. »Das Ganze ist eine einzige große Falle, meine Freunde. Es beunruhigt mich, nur einen Menschen bei Byron zu entdecken.«
    »Falls Byron überhaupt da drin ist«, erwiderte Jacques.
    »Wo sind die anderen?«
    »Der Vampir muss unter der Erde sein, weit weg von der Sonne«, erklärte Mikhail. »Nichts könnte es ihm ermöglichen, das Tageslicht zu sehen, sobald er sich abgekehrt hat.«
    »Und wo ist sein menschlicher Partner?«, überlegte Jacques laut.
    Mikhail zuckte unsicher die Schultern. »Ich schlage vor, wir nähern uns lautlos und für das menschliche Auge nicht erkennbar.«
    »Teilen wir uns auf, damit wir einander zu Hilfe kommen können, falls es nötig ist.«
    »Der Draht.« Gregoris Stimme war kaum zu hören.
    »Er verläuft in unterschiedlicher Höhe im Zickzack über die Wiese. Ein dünner Draht, ähnlich einer Garotte, der Kehlen aufschlitzen kann, aber auch so gespannt ist, dass 376

    er uns an möglichst vielen Stellen schneidet und uns durch die Wunden schwächt.
    Offensichtlich wurde kein Gedanke an andere Menschen oder Tiere verschwendet, die hierher kommen könnten.«
    »Ah ja, jetzt sehe ich die Drähte auch. Sehr schlau, unser Vampir«, stellte Mikhail fest. »Wir werden eindeutig erwartet, wenn auch nicht vor heute Abend, würde ich sagen. Vielleicht besorgen seine menschlichen Freunde Vorräte und glauben, sie hätten den ganzen Tag Zeit, um Byron zu quälen, ohne unser Eingreifen befürchten zu müssen.«
    »Ich weiß nicht, Mikhail. Irgendetwas hier macht mich unruhig«, warnte Gregori seinen Freund. »Irgendetwas stimmt nicht.«
    »Ich kann es auch fühlen«, gestand Jacques, »obwohl ich nicht genau erklären kann, was es ist. Es ist, als wäre all das hier von langer Hand vorbereitet, als liefen wir direkt in ein Spinnennetz. Ich kenne diesen Ort. Ich kann die Schmerzen und die Folter spüren, als würde alles wieder von vorn anfangen.« Und so war es tatsächlich.
    Alles in seinem Inneren verkrampfte sich schmerzhaft. Es fiel ihm schwer, nach außen hin ruhig zu bleiben, wenn sein Fleisch brannte und Schmerzen an ihm nagten und ihn innerlich so sehr

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