Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht

Titel: Karparthianer 03 Der Fürst der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
Vom Netzwerk:
umgaben ihn, sodass er ihr nicht in die Augen blicken konnte. Er wollte nicht sehen, wie sehr sie ihn verabscheute.
    »Stefan! Sag mir, was ich tun soll.«
    Ihre Stimme klang rein und sanft. Aidan fürchtete den Tod nicht, wenn nur ihre Stimme sein Herz und seinen Geist erfüllte. Aber sie musste diesen Ort verlassen. »Du kannst nichts tun. Geh jetzt, Alexandria. Nimm Joshua mit in die Karpaten, wie du es mir versprochen hast.« Aidan schloss die Augen. Seine Lider erschienen ihm bleischwer. »Geh in meine Heimat, Alexandria. Dann ist es so, als nähmest du mich mit.«
    »Ach, halt den Mund«, erwiderte sie ungeduldig, insgeheim aber entsetzt von seinem Anblick. Den Vampir würdigte sie keines Blickes. »Niemand hat dich nach deiner Meinung gefragt, Aidan.
    Außerdem wirst du nicht sterben, also vergiss die Sprüche und hilf mit. Komm schon, Stefan, was kann ich für ihn tun?« Alexandria übte bereits mit den Händen Druck auf die schlimmste Wunde an Aidans Schenkel aus. Nie zuvor hatte sie so viel Blut gesehen. Sie konzentrierte sich auf Aidan und vermied es, auf die toten Vampire zu blicken.
    »Er braucht Umschläge aus Erde, die mit deinem Speichel gemischt ist«, erklärte Stefan und kniete sich neben sie.
    »Aber das ist unhygienisch!« Alexandria war schockiert.
    »Nicht für einen Karpatianer. Nur so kannst du ihn retten. Dein Speichel enthält einen Stoff, der das Blut gerinnen lässt. Schnell, Alexandria.«
    »Schaff die Leichen fort, Stefan«, befahl Aidan, ohne die Augen zu öffnen. Ihm war, als schwebte er in einer Traum-Welt.
    »Sei endlich still.« Spucken war zwar eigentlich Joshuas Disziplin, aber sie tat ihr Bestes, während Stefan die Leichen verbrannte.
    138

    Alexandria konzentrierte sich nur auf ihre Aufgabe. Sie hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, warum sie Aidan das Leben retten wollte, doch sie wusste, dass sie es tun musste.
    Sorgfältig strich sie die Erdmischung auf jede seiner Wunden.
    Aidan schien das Bewusstsein verloren zu haben, doch Alexandria wusste, dass es nicht so war. Sie spürte seine Anwesenheit in ihren Gedanken. Irgendwie hatte Aidan es geschafft, Herzschlag und Atmung zu verlangsamen, um ihr Zeit zu geben, seine Wunden zu versorgen. Doch sie spürte seinen Hunger, der wie ein lebendiges Wesen in seinem Körper lauerte. Aidan fühlte ihr Blut, das heiß und verlockend durch ihre Adern rann, und es kostete ihn zu viel Kraft, seine animalischen Instinkte zu bändigen.
    Stefan kam zurück. »Du musst mit ihm sprechen. Sag ihm, dass er dich nicht allein lassen darf. Du kannst nicht mehr ohne ihn leben.«
    »Auf keinen Fall! Er ist sowieso schon viel zu eingebildet und würde vermutlich sogar glauben, was ich sage.« Doch während Alexandria energisch protestierte, strich sie Aidan gleichzeitig zärtlich das Haar aus der Stirn.
    Stefan runzelte die Stirn, behielt aber seine Meinung für sich.
    »Aidan braucht Blut, und ich werde es ihm geben. Du musst uns nach Hause fahren. Das Feuer wird nicht lange unentdeckt bleiben, und man darf uns nicht hier finden.«
    Nein. Nur Alexandria konnte Aidans Protest in ihren Gedanken hören, da er zu schwach war, um laut zu sprechen. Es ist zu gefährlich. Ich würde ihn umbringen. Ich kann Stefans Blut nicht annehmen.
    Alexandria glaubte ihm. Seine Stimme klang aufrichtig, und sie spürte die Angst und Verzweiflung in seiner Seele. »Nein, Stefan, du musst fahren. Aidan weigert sich, dein Blut anzunehmen, also werde ich ihm meins geben.« Sanft strich sie Aidan über die Stirn. Das wolltest du doch sagen, nicht wahr? Ich kann dir Blut spenden, jedoch Stefan nicht. Du darfst es nicht ablehnen, Aidan. Außerdem ist es ja nicht 139

    das erste Mal, dass du dich bedienst. Streite jetzt nicht länger mit mir, sonst verliere ich meine liebenswürdige Art. Und den Mut, fügte sie im Stillen hinzu.
    Ich weiß nicht, ob es für dich ungefährlich ist.
    Na und? Ich habe ja nicht mehr viel zu verlieren. Das hier ist nicht das Leben, das ich mir wünsche. Also nimm mein Angebot an, Aidan. Du darfst mir nur nicht wehtun, okay ?
    Niemals, cara, versicherte er.
    Stefan und Alexandria mussten Aidan gemeinsam ins Auto helfen. Sein Gesicht war bleich und schmerzverzerrt, aber er gab keinen Laut von sich, bis er auf dem Rücksitz lag, den Kopf auf Alexandrias Schoß gebettet. »Das Blut da draußen muss verschwinden«, flüsterte er so leise, dass nur Alexandria ihn hören konnte.
    »Er will, dass du die Blutlachen entfernst, Stefan.« Ihr Herz klopfte

Weitere Kostenlose Bücher