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Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Karparthianer 04 Magie des Verlangens

Titel: Karparthianer 04 Magie des Verlangens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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das Leben gekostet hatte, in nichts auf.
    In Gregoris Stimme lag wirkliche Stärke - unbesiegbare, unüberwindliche Macht, die keine Gnade kannte. »Morrison 270

    hat dafür gesorgt, dass du den Jägern entkommst, indem er dich aus der Stadt schickte. Schließlich war es auch seine Überlebensstrategie, die Gegend zu verlassen, wenn ihm die Jäger auf der Spur waren.«
    »Flucht«, sagte Rafael voller Verachtung. »Er rannte davon, obwohl wir immer stark genug waren. Die Stadt müsste schon längst uns gehören. Gemeinsam könnten wir jeden Vampirjäger zurückschlagen, der es wagt, in diese Gegend zu kommen.
    Aber Morrison ist ein Feigling, der sofort die Flucht ergreift. Ich verabscheue derartige Schwäche.«
    Gregori deutete mit dem Finger auf den Ghoul, und ein Blitz zuckte über den Himmel, der mitten ins Herz des Ungeheuers einschlug und es zu Asche verbrannte.
    »Du hältst dich für so mächtig«, höhnte Rafael. »Aber ich habe so oft getötet, dass du nichts dagegen bist. Wenn du dich mit mir messen willst, wirst du verlieren.«
    Gregoris Augen glitzerten kalt in der Dunkelheit, und in den silbrigen Tiefen flackerten winzige Flammen. Er schien zu wachsen. »Ich bin der Wind des Todes. Ich wurde von unserem Prinzen entsandt, um das Urteil zu vollstrecken, das unser Volk über dich verhängte, um deine Verbrechen an Sterblichen und Unsterblichen zu sühnen.« Seine Stimme klang so wunderschön und rein, dass sie dem Vampir Schmerzen verursachte. Ihm war, als bohrten sich unzählige Nadeln in seinen Schädel.
    Dennoch konnte er nicht anders, als sich der Stimme zu nähern.
    Als der Vampir unwillkürlich einen Schritt vorwärts machte, wand sich plötzlich etwas fest um seine Waden, Oberschenkel und schließlich um seinen Oberkörper. Der Druck wurde von Sekunde zu Sekunde stärker. Entsetzt blickte der Untote an sich herunter und entdeckte die Nebelschwaden, die sich wie lebendige Pythons um seinen Körper schlängelten. »Kämpfe 271

    mit mir!«, schrie Rafael. »Du bist zu feige, um dich mit mir zu messen!«
    »Ich vertrete die Gerechtigkeit«, entgegnete Gregori sanft.
    Seine Stimme duldete keinen Widerspruch. »Es wird keinen Kampf geben, denn der Ausgang steht jetzt schon fest. Ganz gleich, ob wir uns körperlich oder geistig miteinander messen, das Ende ist unausweichlich. Ich bin deine gerechte Strafe. Das ist alles.«
    Der Vampir fühlte den plötzlichen Windstoß, nahm jedoch den Dunklen überhaupt nicht wahr. Gregori bewegte sich so schnell, dass der Untote ihn aus den Augen verlor, aber dann den harten Aufprall spürte, der seinen Körper erschütterte. Er stand einfach da, festgehalten von den eigenartigen Nebelschwaden, und blickte auf die ausgestreckte Hand des Jägers, die sein eigenes pulsierendes Herz festhielt. Der Vampir warf den Kopf zurück und heulte vor Wut und Entsetzen. Der finstere Schatten, der einmal die längst verlorene Seele des Untoten gewesen war, löste sich auf und wurde vom Wind davongetragen. Die Fänge des Ungeheuers schnappten hilflos nach dem Jäger.
    Gregori regte sich nicht und erlaubte sich keinerlei Gefühlsregung. Dies war sein Leben, der Grund für seine Existenz. Er brachte die Gerechtigkeit, die sein Volk zum Überleben brauchte. Er bewahrte die Geheimnisse der Karpatianer.
    Gregori stand schweigend in der Dunkelheit und war so einsam wie immer.
    Gregori, ich bin stets bei dir. Du bist nicht allein. Suche nach mir in deinem Herzen, in deinen Gedanken und in deiner Seele.
    Sieh dir deinen Helden an. Du musst erkennen, was ich wirklich bin. Ich töte mühelos, ohne eine Regung, ohne Reue. Ohne Gnade. Ich bin das Ungeheuer, das du in mir gesehen hast. Und eines Tages werde ich den Preis dafür zahlen.
    272

    Savannahs leises Lachen schien über seine Haut zu streichen wie eine sanfte, reinigende Brise, die ihn vom Gestank des Untoten befreite. Wer sollte es denn mit meinem Gefährten aufnehmen ? Niemand könnte dich töten.
    Und du glaubst, der Tod wäre der höchste Preis? Nein, Savannah.
    Eines Tages wirst du mich so sehen, wie ich bin, und dich angewidert von mir abwenden. Wenn der Tag kommt, wird es mich nicht mehr geben. Gregori sah, wie der Vampir in sich zusammensackte.
    Dann wandte er sich der unangenehmen Aufgabe zu, dafür zu sorgen, dass der Nosferatu nie wieder auferstehen würde.
    Schließlich war auch das vollbracht.
    Du hast es geschafft, mein Gefährte. Komm nach Hause. Savannah sprach ruhig und sanft. Sie schien sich überhaupt nicht darum zu

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