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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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Ta­schen hin­ter­las­sen könn­ten, trotz­dem lie­ßen wir nie von
die­sem Ri­tu­al ab.“
    Bla­ke
nick­te und trank dann end­lich einen Schluck, so als sei ihm die Keh­le sonst zu
rau und tro­cken, als dass er fort­fah­ren könn­te. „Als er in der Schen­ke nicht
auf­tauch­te, bin ich los­ge­zo­gen und ha­be ihn ge­sucht. Ich fand ihn schließ­lich
in ei­ner Scheu­ne; sein rech­tes Bein war zer­schmet­tert, sein Kopf ban­da­giert.
Bei­na­he wä­re ich wei­ter­ge­gan­gen, weil ich ihn kaum er­kannt ha­be.“
    Er­stickt
auf­schluch­zend barg Char­lot­te ihr Ge­sicht an Ra­fes Schul­ter.
    „Ver­zei­hen
Sie mir, Ma­dam.“ Ge­quält schau­te Bla­ke zu Ra­fe. „Al­les, was er noch sa­gen
konn­te, war, dass ich mich um sei­ne
Lyd­die küm­mern sol­le. Ich muss­te es ihm ver­spre­chen. Und dann ... starb er.
Ich glau­be, er hat nur so lan­ge durch­ge­hal­ten, mir die­ses Ver­spre­chen
ab­zu­neh­men. Ich ... ich bin ge­blie­ben, ha­be da­für ge­sorgt, dass er ein or­dent­li­ches
Be­gräb­nis be­kam – auf ei­nem klei­nen Kirch­hof in der Nä­he. So vie­le ar­me
Bur­schen la­gen noch auf dem Schlacht­feld ver­streut, als ich ab­reis­te ...
Sei­nen Na­men ha­be ich erst an dem Tag ans Haupt­quar­tier ge­mel­det, als ich von
Os­ten­de ab­leg­te. Du soll­test es nicht aus den Ver­lust­lis­ten er­fah­ren, Ra­fe, ich
woll­te es dir selbst sa­gen. Als dein Freund – und als sein Freund – fand ich,
ich schul­de­te es euch. Wenn ich doch nur mehr hät­te tun kön­nen!“
    Er griff in
die In­nen­ta­sche sei­ner Uni­form und zog ein in Öl­haut ge­wi­ckel­tes Päck­chen
her­aus, das er auf den Tisch leg­te. „Ich weiß, du wirst dich um al­les küm­mern,
Ra­fe“, sag­te er, leg­te die Hän­de auf den Griff sei­nes Stockes und stemm­te
sich hoch. „Ma­dam.“ Er neig­te den Kopf vor Char­lot­te.
    Ra­fe, der
den Blick nicht von dem Päck­chen las­sen konn­te, des­sen In­halt er so gut kann­te,
stand eben­falls auf und er­klär­te: „Ich be­glei­te dich nach un­ten.“
    Vor dem
Sa­lon blieb Bla­ke kurz ste­hen und schau­te die ge­schwun­ge­ne Trep­pe zum obe­ren
Stock­werk em­por, ehe er lang­sam und schwer­fäl­lig die Trep­pe hin­ab­hum­pel­te.
„Dei­ne Schwes­ter, sie war Fitz sehr teu­er. Solch ein hüb­sches jun­ges
Mäd­chen.“ Ra­fe an­se­hend frag­te er: „Sie wird da­mit fer­tig wer­den?“
    „Fitz war
sich ih­rer jun­gen Jah­re be­wusst und ver­sprach mir, zu war­ten, bis sie äl­ter
war, ehe er sich ihr er­klär­te. Aber ich den­ke, er wuss­te, dass Ly­dia sich schon
längst ent­schie­den hat­te.“
    „So vie­le
Trä­nen, Ra­fe, so viel Her­ze­leid ... Was wirst du nun tun? Ich muss wohl zu­rück
nach Mal­vern.“
    „Ich muss
auch heim­keh­ren. Es gibt kei­nen Grund mehr, in Lon­don zu blei­ben, al­so bre­chen
wir in den nächs­ten Ta­gen auf nach As­hurst Hall. Wie Fitz schon ver­gan­ge­nes
Jahr be­haup­te­te – die Fein­de sind uns aus­ge­gan­gen. Und die­ses Mal, lie­ber
Gott, lass es wahr sein.“
    Die bei­den
Män­ner schüt­tel­ten sich die Hän­de und um­arm­ten sich kurz, dann ließ Har­ris es
sich nicht neh­men, dem Du­ke of Mal­vern per­sön­lich das Por­tal zu öff­nen und ihn
zu der war­ten­den Kut­sche zu ge­lei­ten.
    Stock­steif
ver­harr­te Ra­fe in der Hal­le und starr­te lan­ge auf die ge­schlos­se­nen Türflü­gel.
Nie wie­der wür­de Fitz durch die­ses Por­tal schrei­ten. Nie wie­der wür­den sie auf
dem Feld ge­mein­sam vor ei­nem ma­ge­ren Feu­er sit­zen, oder vor dem Ka­min auf
As­hurst Hall, und Erns­tes oder Al­bern­hei­ten re­den. Nie wie­der wür­de er sein
fröh­li­ches La­chen hö­ren ...
    „Wenn ich
Ih­nen mein tiefs­tes Bei­leid aus­spre­chen darf, Sir. Der Cap­tain war ein fei­ner
Mensch“, sag­te Har­ris lei­se und riss Ra­fe da­mit aus sei­ner Ver­sun­ken­heit.
    „Ja, das
war er, nicht wahr? Ein fei­ner Mensch, Har­ris“, ent­geg­ne­te Ra­fe, dann ging
er zu­rück nach oben in den Sa­lon. Er woll­te Char­lot­te se­hen, brauch­te sie
jetzt.
    Sie war­te­te
an der Tür auf ihn, und er leg­te einen Arm um sie und führ­te sie zu dem So­fa,
wo auf dem Tisch da­vor das Päck­chen lag. Das Ein­zi­ge, was von sei­nem Freund
ge­blie­ben war.
    „Du

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