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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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Ge­walt des Sturms ein
klein we­nig ge­bro­chen.
    Char­lot­te
be­nö­tig­te einen Mo­ment, um sich zwi­schen um­ge­stürz­ten Pflan­zen­ti­schen,
zer­schla­ge­nen Blu­men­töp­fen und zer­fetz­tem Grün zu ori­en­tie­ren. Über­all la­gen
Zie­gel, denn der Schorn­stein schi­en mit­ten in das Dach des zer­brech­li­chen
Ge­bil­des ge­kracht zu sein, und sei­ne töd­li­chen Ge­schos­se wa­ren auf al­les dar­in
be­find­li­che nie­der­ge­pras­selt.
    Vor­sich­tig
tas­te­te Char­lot­te sich wei­ter vor­an.
    „Char­lie,
zu­rück, ver­dammt! Komm nicht nä­her! Ach, Herr­gott!“
    Bei­na­he
hät­te sie auf sie ge­tre­ten.
    Da lag
Mar­tha Grims­ley, halb ver­deckt von ei­nem Hau­fen Zie­gel­stei­nen, nur ih­re Bei­ne
schau­ten dar­un­ter her­vor. Was hat­te die Kö­chin hier zu tun ge­habt? Es gab nur
einen Grund: Als der Sturm zu to­ben be­gann, hat­te Mrs Sea­vers sich nicht von
ih­ren ge­lieb­ten Pflan­zen tren­nen wol­len, und Mar­tha, die ihr seit drei­ßig
Jah­ren treu diente, hät­te ih­re Her­rin nie­mals im Stich ge­las­sen.
    Un­fä­hig den
Blick ab­zu­wen­den, starr­te Char­lot­te auf den leb­lo­sen Kör­per, bis Ra­fe ihr
ent­ge­gen­schwank­te; in den Ar­men hielt er ih­re Mut­ter, die er zum Schutz vor
den Scher­ben in den schwe­ren Vor­hang gehüllt hat­te.
    „Ma­ma!“
    „Sie lebt,
Char­lie“, rief er, „wir müs­sen sie ins Haus ... Him­mel! Char­lie!
Lauf!“
    Sie folg­te
sei­nen Bli­cken und sah, dass das ge­split­ter­te, ver­bo­ge­ne Rah­men­werk des
Ge­wächs­hau­ses sich lang­sam neig­te. „Ist noch je­mand dort?“
    „Ich weiß
es nicht, aber wir kön­nen nichts mehr tun. Rasch, dei­ne Mut­ter muss ins Haus!
Hier stürzt al­les zu­sam­men!“
    Bei­de
rann­ten sie, so gut es zwi­schen den Trüm­mern ging, vor­an ins Haus, wo sie
so­fort sa­hen, dass der Sa­lon mitt­ler­wei­le den Ele­men­ten völ­lig un­ge­schützt
aus­ge­lie­fert war.
    „Los,
run­ter in den Kel­ler!“ Ra­fe has­te­te mit sei­ner Last vor­an, und Char­lot­te
folg­te ihm, schau­te sich aber noch ein­mal zö­gernd um, doch in die­sem
Au­gen­blick schrill­te ein gräss­li­ches, krei­schen­des Ge­räusch durch das Haus und
schi­en es in sei­nen Grund­fes­ten zu er­schüt­tern.
    Das
Ge­wächs­haus, des­sen Stre­ben in der Wand des Früh­stücks­sa­lons ver­an­kert wa­ren,
brach un­ter dem An­sturm des Win­des aus sei­nen Fu­gen und riss den größ­ten Teil
der Wand samt den großen Fens­ter­tü­ren mit sich.
    Wird das
gan­ze Haus über ih­nen zu­sam­men­bre­chen? frag­te Char­lot­te sich ent­setzt.
Un­mög­lich, Ro­se Cot­ta­ge stand seit bald zwei­hun­dert Jah­ren. Aber al­les, was
heu­te ge­sche­hen war, hat­te sie für un­mög­lich ge­hal­ten ...
    „Char­lie!“
    Was hät­te
sie tun kön­nen? Re­si­gniert zog sie die schwe­re Kas­set­ten­tür hin­ter sich zu,
ließ den gräss­li­chen An­blick hin­ter sich und rann­te hin­ter Ra­fe und ih­rer
Mut­ter her.

7. Kapitel

    it zwei kris­tal­le­nen Co­gnacschwen­kern
und ei­ner Ka­raf­fe von des ver­bli­che­nen Du­kes bes­tem Co­gnac be­waff­net, trat
Ra­fe ins Zim­mer sei­nes
Freun­des. Wäh­rend er Fitz be­grüß­te, stell­te er sei­ne Mit­bring­sel
auf dem Nacht­schränk­chen ab.
    „Ein Mann
soll­te nicht al­lein trin­ken“, sag­te er, schenk­te ih­nen bei­den ein
ge­hö­ri­ges Maß ein und reich­te Fitz ein Glas. „Ah, du liest schon wie­der? Du
wirst mir noch zum Blau­strumpf, wie?“
    „Ich
ge­ste­he, dass ich in­zwi­schen ei­ni­ges da­zu­ge­lernt ha­be. Soll ich dich mit mei­nem
neu er­wor­be­nen Wis­sen lang­wei­len?“, er­wi­der­te Fitz, schloss aber das Buch
auf sei­nem Schoß und leg­te es fort. „Ges­tern, als wir al­le er­war­te­ten, je­den Mo­ment
den Huf­schlag der apo­ka­lyp­ti­schen Rei­ter zu hö­ren, war dei­ne Schwes­ter Ly­dia so
gü­tig, mir die­ses Buch zu brin­gen.“
    Ra­fe
be­trach­te­te den Ein­band. „So, Ly­dia? Ach? Wo­von han­delt es?“
    „Von dem
Sturm, der vor über ei­nem Jahr­hun­dert schon ein­mal mit sol­cher Ge­walt über
un­se­re hüb­sche In­sel hin­weg­feg­te. Der Au­tor schreibt, dass nur, wer es er­lebt,
hat, be­schrei­ben kön­ne, was ge­sch­ah.“
    „Al­so,

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