Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
Vom Netzwerk:
nicht mei­ne
Mut­ter. Sie brach zu­sam­men, kaum dass der Du­ke ge­gan­gen war, und seit­dem ist
sie ... nun, du hast ge­se­hen, wie sie ist. Und ich wer­de ihr nie sa­gen kön­nen,
wie es wirk­lich war.“
    „Und dein
Va­ter?“
    „Be­haup­tet
mitt­ler­wei­le, er glau­be mir, aber ich weiß, dass er mir die Schuld gibt, auch
für Ma­mas Zu­stand. Nur we­ni­ge Wo­chen spä­ter wa­ren der Du­ke und sei­ne Söh­ne
tot. Doch was pas­siert war, war pas­siert.“
    „Und lässt
sich auch nicht rück­gän­gig ma­chen“, sag­te Ra­fe. „Char­lie, ich will Ro­se
Cot­ta­ge nicht. Das wer­de ich auch dei­nem Va­ter mit­tei­len – au­ßer du möch­test es
ihm selbst sa­gen.“
    „Ich dan­ke
dir. Ra­fe, hör ... Em­ma­li­ne und ich ver­brann­ten den Hei­rats­kon­trakt. Pa­pa sagt,
wir könn­ten da­für ins Ge­fäng­nis kom­men.“
    Er schau­te
sie an und lä­chel­te schwach. „Al­so kann­te Em­ma­li­ne die Wahr­heit?“
    „Als sie
von der Ver­lo­bung er­fuhr, glaub­te sie, ich wä­re ver­rückt ge­wor­den. Und ich
muss­te es ein­fach je­man­dem er­zäh­len.“
    „Char­lie,
ich kann dich nur für mei­nen On­kel und mei­ne Cous­ins um Ver­zei­hung bit­ten, und
ich bin froh, dass sie tot sind. Weißt du, ei­gent­lich müss­test du al­le
Daughtrys has­sen, ich wür­de es dir nicht ver­den­ken.“
    „Ra­fe, du
bist nicht wie sie – warst nie so. Dar­um wer­de ich auch manch­mal so wü­tend,
wenn ich se­he, wie du dich be­nimmst, als wä­rest du hier ein Ein­dring­ling und
hät­test den Ti­tel nicht ver­dient. Dein On­kel und sei­ne Söh­ne, die hat­ten den
Ti­tel nicht ver­dient.“
    Ra­fe ging
zu ihr, blieb je­doch ein paar Schrit­te vor ihr ste­hen und fuhr sich mit der
Hand durchs Haar. „Ich möch­te dich in den Arm neh­men, dich trös­ten, dir den
Schmerz neh­men. Aber das wür­de nur mei­nen Schmerz lin­dern, nicht wahr? Das
Letz­te ... al­so, ich mei­ne, das Letz­te, was du jetzt willst, ist wohl, dass
dich ein Mann be­rührt. Gleich wel­cher.“
    „Du bist ja
nicht sie, und das weiß ich, den­noch ...“
    „Nicht
jetzt“, sag­te er lei­se und ru­hig. „Ich ver­ste­he das. Und ich wer­de dich
nicht mehr drän­gen. Ehr­lich.“
    Sie nick­te,
blin­zel­te ein paar Trä­nen fort und stand lang­sam auf, schwer­fäl­lig wie ei­ne
al­te Frau. „Ich muss hin­auf, se­hen, wie es mei­ner Mut­ter geht.“
    Als sie
bei­na­he an der Tür war, hielt Ra­fes Fra­ge sie zu­rück. „Hät­test du es
tat­säch­lich ge­tan, Char­lie? Hät­test du ihn ge­hei­ra­tet?“
    „Ich weiß
es nicht. Das ha­be ich mich wie­der und wie­der ge­fragt,
schon vor sei­nem Tod. Hät­te ich ge­wagt, fort­zu­lau­fen, mich viel­leicht so­gar
selbst ge­tö­tet, um ihn nicht hei­ra­ten zu müs­sen? Hät­te ich das mei­nen El­tern an­tun
kön­nen, wo Ma­ma so krank ist und Pa­pa sein Wort ge­ge­ben hat­te? Selbst jetzt
kann ich es nicht sa­gen, ehr­lich. An je­nem Abend – ich hät­te nicht bei den
Stäl­len sein dür­fen, hät­te schon nicht al­lein, oh­ne Groom, aus­rei­ten sol­len.
Ganz schuld­los bin ich nicht. Ob­wohl – soll­te man nicht we­nigs­tens auf dem
ei­ge­nen Land si­cher sein?“
    „Aber dann
hät­te Ni­co­le ih­re Ju­liet selbst in den Stall ge­bracht. Ni­co­le hät­te ge­se­hen
...“
    „Ich weiß,
und das war lan­ge Zeit mein ein­zi­ger Trost.“ Mit die­sen Wor­ten husch­te sie
aus dem Zim­mer.
    Ge­nau wuss­te Ra­fe nicht, warum er sich
neu­er­dings woh­ler in sei­ner Haut und in sei­nen ver­än­der­ten Le­ben­sum­stän­den
fühl­te, doch es war so.
    Viel­leicht
hat­te ihn Char­lot­te an­ge­spornt, die dar­auf be­harr­te, dass er kei­ne
Schuld­ge­füh­le ha­ben müs­se, weil er den Platz sei­nes On­kels ein­nahm.
    Viel­leicht
hat­te es auch da­mit zu tun, dass Char­lot­te, wäh­rend er auf dem Fest­land im
Krieg ge­kämpft hat­te, hier ih­ren ei­ge­nen Krieg hat­te aus­fech­ten müs­sen und es
ihr ir­gend­wie ge­lun­gen war, aus die­sem ent­setz­li­chen Er­leb­nis so frei­mü­tig und
of­fen und ehr­lich her­vor­zu­ge­hen, wie er sie vor­her ge­kannt hat­te.
    Oder
viel­leicht lag es auch nur dar­an, dass er an dem Tag, als Char­lot­te ihm al­les
er­zählt hat­te, abends zu Fitz hin­auf­ge­gan­gen war und sich

Weitere Kostenlose Bücher