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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie verführt man einen Hrzog
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son­dern
nur in Kennt­nis set­ze. Und, Sir, ein Wort nur von die­sem Ge­spräch zu ir­gend­je­man­dem,
und ich wer­de Sie und ih­re kran­ke Ge­mah­lin aus Ro­se Cot­ta­ge ent­fer­nen. Sie
ha­ben, was Char­lot­tes Zu­kunft an­geht, die letz­te Ent­schei­dung ge­trof­fen.“
    Lang­sam
stand Mr Sea­vers auf und ging zur Tür, wand­te sich aber noch ein­mal um. „Sie
lie­ben sie al­so?“, frag­te er lei­se.
    „Das Recht
auf die­se Fra­ge ha­ben Sie längst ver­wirkt. Gu­ten Abend, Mr Sea­vers“,
sag­te Ra­fe und wand­te dem Mann den Rücken zu.
    Als er fort
war, schenk­te Ra­fe sich Wein ein. Es wun­der­te ihn nicht sehr, zu se­hen, dass
sei­ne Hän­de leicht zit­ter­ten. Denn wäh­rend der Un­ter­hal­tung mit Char­lies Va­ter
war ihm et­was klar ge­wor­den.
    Er lieb­te
sie wirk­lich. Nicht, dass ihm das neu ge­we­sen wä­re, er hat­te sie im­mer ge­liebt.
Sie hat­te im­mer zu sei­nem Le­ben ge­hört, sie war für ihn selbst­ver­ständ­lich,
selbst wenn sie ihn manch­mal fast zum Wahn­sinn ge­trie­ben hat­te, weil sie ihm
wie ein Hünd­chen hin­ter­her­lief.
    Stand er in
ih­rer Schuld, weil sei­ne Ver­wand­ten sie so un­ge­heu­er­lich be­han­delt hat­ten? Ja,
na­tür­lich. Als der Du­ke und als ihr
Freund war er ver­ant­wort­lich für sie, hat­te ei­ne Ver­pflich­tung ihr ge­gen­über,
dem Kind von einst und heu­te der jun­gen Frau. Und Hei­rat war ein­deu­tig die
Ant­wort, die lo­gi­sche Ab­tra­gung je­ner Schuld.
    Doch er
fühl­te mehr, viel mehr. Die­ses Ge­fühl, selt­sam, er­he­bend, er­schre­ckend und
un­er­war­tet – es war mehr als nur die Lie­be zu ei­ner an­ge­neh­men Freun­din und
hilfs­be­rei­ten Ge­fähr­tin.
    Er wür­de
für sie kämp­fen, wenn sie ihn dar­um bat, und oh­ne zu zö­gern für sie ster­ben.
Wür­de für sie sei­ne See­le ver­kau­fen.
    Und wie­so?
Wie war es da­zu ge­kom­men? Und wann?
    In ei­nem
lan­gen Zug leer­te Ra­fe sein Glas und lehn­te sich in sei­nem Schreib­tisch­ses­sel
zu­rück. „So ist es al­so, wenn man liebt?“, mur­mel­te er träu­me­risch. Dann
run­zel­te er die Stirn. „Ver­dammt! Und was ma­che ich nun?“

10. Kapitel

    as Stadt­pa­lais am Gros­ve­nor Squa­re war
of­fen­sicht­lich zum Emp­fang der Fa­mi­lie vom Kel­ler bis zum Bo­den ge­schrubbt und
ab­ge­staubt, die Mö­bel von ih­ren Schon­be­zü­gen be­freit und po­liert wor­den.
    Fast einen
gan­zen Tag brach­te Char­lot­te da­mit zu, die hoch­herr­schaft­lich ein­ge­rich­te­ten
Räu­me zu be­gut­ach­ten, wo­bei sie im Stil­len der lan­ge schon ver­stor­be­nen Du­chess
für de­ren her­vor­ra­gen­den Ge­schmack dank­te.
    Über­all im
ers­ten Ge­schoss ver­lie­hen wert­vol­le chi­ne­si­sche Ta­pe­ten den Räu­men einen
no­blen Ein­druck, und sämt­li­che zwölf Schlafräu­me wa­ren mit dem mo­d­erns­ten Kom­fort
aus­ge­stat­tet, vier da­von mit Was­ser­klo­setts, was Ni­co­le, als sie sich Char­lot­te
auf der Be­sich­ti­gungs­tour an­schloss, ki­chernd ,ab­so­lut de­ka­dent' nann­te.
    Die­se
spe­zi­el­le Be­zeich­nung hät­te Char­lot­te sich, wenn sie denn zu sol­cher
Aus­drucks­wei­se ge­neigt hät­te, für Ra­fes Mut­ter auf­be­wahrt, die in­ner­halb ei­ner
Stun­de nach An­kunft ih­rer Fa­mi­lie ins Pa­lais ein­ge­fal­len war. Die Da­me war in
ei­ner präch­ti­gen cre­me­far­be­nen Kut­sche vor­ge­fah­ren, die von vier
isa­bell­far­be­nen Rös­sern mit, Gott be­hü­te!, ro­sa Fe­der­bü­schen ge­schmückt,
ge­zo­gen wur­den.
    In ei­ner
Wol­ke aus Par­füm und ro­sa Chif­fon war sie ins Haus und die Trep­pen­flucht
hin­auf­ge­schwebt, an­ge­tan mit ei­nem ele­gan­ten, samt­be­setz­ten Rei­seen­sem­ble,
des­sen Saum kaum ih­re schlan­ken Fuß­knö­chel be­deck­te. Ihr üp­pi­ges gold­blon­des
Haar war zu ei­ner hoch auf­ge­türm­ten Fri­sur ar­ran­giert, aus der sich ein paar
rei­zen­de Lo­cken auf ei­ne Schul­ter rin­gel­ten
und ei­ne kunst­voll mit Rou­ge be­tupf­te Wan­ge be­ton­ten.
    Mit der
Mah­nung, ihr nur nicht das Kleid zu zer­drücken, küss­te sie die Zwil­lin­ge,
schenk­te dann Char­lot­te ein un­be­stimm­tes Lä­cheln, und ver­lang­te, dass ihr
Sohn, der Du­ke, sich so­fort sei­ner ge­lieb­ten Ma­ma

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