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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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stür­zen.
    So al­so
be­ginnt ein Krieg, dach­te Ly­dia an­ge­wi­dert, und es ge­fällt ih­nen auch noch.
    „Ge­nug!“,
hör­te sie sich sa­gen, wäh­rend sie eben­falls auf­stand. „Nie­mand be­kommt ei­ne
blu­ti­ge Na­se. Cap­tain Flynn, Ih­re Er­in­ne­rung täuscht Sie. Cap­tain Swain
Fitz­ge­rald war mein Ver­lob­ter.“
    Flynn zog
die Au­gen­brau­en hoch. „Ah, so ist das? Swain sa­gen Sie? Dann neh­me ich al­les
zu­rück, ich muss mich ge­irrt ha­ben. Mei­ne Er­in­ne­rung hat mich wohl
ge­täuscht.“ Sei­ne Wor­te klan­gen je­doch nicht sehr über­zeu­gend.
    „Ja, das
den­ke ich wohl. Tan­ner? Bit­te.“
    „Ge­hen Sie
ein­fach, Flynn“, sag­te Tan­ner voll Über­druss. „Aber Sie se­hen wohl ein,
dass Sie sich für die Nacht lie­ber ein an­de­res Quar­tier su­chen. Und gu­te Rei­se
mor­gen, wo­hin auch im­mer, au­ßer nach Mal­vern.“
    „So ist es,
und nun husch!“, füg­te Jus­tin scharf hin­zu. Er ließ sich wie­der nie­der und
brei­te­te sei­ne Ser­vi­et­te auf sei­nem Schoß aus, ein Zei­chen, dass der Mann für
ihn schon ab­ge­tan war.
    Oh­ne ein
Wort ging Flynn hin­aus; und da Mrs Shan­dy schon wäh­rend der vor­he­ri­gen
Un­ter­hal­tung in ih­rem Ses­sel ein­ge­schlum­mert war, blieb für das rest­li­che
Din­ner ei­ne un­ge­wöhn­li­che Ge­sell­schaft üb­rig.
    „Na, so ist
es doch viel bes­ser! Tan­ner, du darfst wirk­lich nicht mehr Hans und Franz zum
Es­sen an­schlep­pen! Man weiß nie, was für Ge­sin­del sich als Gent­le­man
ver­klei­det. Ob­wohl ich sa­gen muss – sein Jackett war recht or­dent­lich. Und nun,
wie wär's mit ei­ner hüb­schen Schei­be Rind­fleisch?“
    Als sich
mit Flynns Ab­gang die Span­nung lös­te, muss­te Ly­dia sich set­zen, denn ih­re Knie
füh­len sich plötz­lich ganz weich an. „Er hat sich ge­irrt“, sag­te sie noch
ein­mal.
    „Ja, er hat
sich ge­irrt. Ly­dia, ich war die gan­ze Zeit mit Fitz zu­sam­men, ich schwö­re, da
war nichts.“
    Sie neig­te
nicht zu Hys­te­rie, auch wenn die Auf­re­gung sie er­schüt­tert hat­te. Sie konn­te
nur glau­ben, was er sag­te. Muss­te es glau­ben, es war ihr ein Be­dürf­nis. Noch
beb­ten ih­re Lip­pen, so­dass sie erst sprach, als sie sich wie­der ge­fasst hat­te.
„Dan­ke, Tan­ner“, sag­te sie end­lich. „Jus­tin, wenn ich bit­te von dem
Fleisch ha­ben könn­te? Es duf­tet wirk­lich köst­lich.“

14. Kapitel

    an­ner saß in ei­ner Ecke des düs­te­ren
Schan­kraums, der nur von der Glut des Ka­min­feu­ers er­hellt wur­de. In sei­ner
rech­ten Hand be­fand sich ver­ges­sen ein un­be­rühr­tes Glas mit Bran­dy,
das der für­sorg­li­che Wig­gle­worth ihm be­schafft hat­te, in
der lin­ken ein er­lo­sche­ner Zi­ga­ril­lo. Er hat­te die Bei­ne weit von
sich ge­streckt und be­trach­te­te ge­dan­ken­ver­lo­ren sei­ne
spie­gelblan­ken Stie­fel­spit­zen.
    „Ah, sie­he,
der Du­ke of Mal­vern, ru­hend“, sag­te Jus­tin, wäh­rend er sich in
den Ses­sel auf der an­de­ren Sei­te des Ka­mins sin­ken ließ. „Oder soll­te ich
be­rich­ti­gen: der Du­ke of Mal­vern, schmol­lend. Ly­dia mag
Schmol­len nicht. Halt dich noch ei­ne Wei­le so, das ver­bes­sert mei­ne Chan­cen bei
der lieb­li­chen Da­me.“
    „Geh weg,
Jus­tin.“
    „Geh weg,
geh weg! Das sagst du dau­ernd. Ein Min­de­rer
als ich wä­re be­lei­digt, aber es liegt nun mal nicht in
mei­ner Na­tur. Lei­der nicht. Al­so rück her­aus da­mit. War der hei­li­ge
Fitz ihr treu, oder
hat­te die­ser ein­äu­gi­ge Schuft recht?“
    Tan­ner
schüt­tel­te den Kopf. Schon den gan­zen Abend hat­te er ge­grü­belt,
und nun glaub­te er zu wis­sen, was ihm auf­ge­sto­ßen war.
„Da steckt mehr hin­ter. Weißt du, ich den­ke, dass un­ser Cap­tain Flynn nicht
ist, wer er zu sein vor­gibt. Zu­ge­ge­ben, dass
er im Kampf ei­ne bö­se Ver­let­zung er­lit­ten hat­te, hat mei­nen
Be­schluss, ihn ein­zu­la­den, si­cher­lich be­ein­flusst. Aber ehr­lich, seit dem
Mo­ment, als er sag­te,, er sei in Qua­tre Bras ge­we­sen,
ta­ten sich mir Fra­gen auf. Ich schob mei­ne Zwei­fel bei­sei­te,
viel­leicht, weil ich dach­te – ach, ver­giss, was ich dach­te. Mein
Mo­tiv schmei­chelt mir nicht.“
    „Weil du
se­hen woll­test, wie Ly­dia dar­auf rea­giert,

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