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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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zwei­mal ver­schwun­den, hat­te so ih­ren Cou­sin in Sor­ge ver­setzt und
die Wei­ter­rei­se ver­zö­gert, und nun be­schwer­te sie sich we­gen ei­ner ge­ring­fü­gi­gen
War­te­zeit? Doch ge­las­sen er­wi­der­te sie: „Wie recht du hast, Jas­mi­ne, ich bit­te
um Ent­schul­di­gung“, und ließ sich auf dem Stuhl nie­der, den Mr Flynn ihr
zu­recht­rück­te. „Dan­ke, Mr Flynn.“
    „Es ist mir
ei­ne Eh­re, ei­ner schö­nen Frau be­hilf­lich zu sein“, er­klär­te er und setz­te
sich eben­falls.
    „Jas­mi­ne,
wirk­lich, du soll­test dich dei­ner­seits bei Ly­dia ent­schul­di­gen“, mahn­te
Tan­ner.
    Doch
Jas­mi­ne blieb stumm, was na­tür­lich be­son­ders auf­fiel, da sie sonst kaum ein­mal
schwieg.
    Ly­dia
schau­te sie er­staunt an.
    Jas­mi­nes
Ge­sicht spie­gel­te schwär­zes­ten Hass, wäh­rend sie her­vors­tieß: „Ich ha­be kei­nen
Hun­ger! Und ich fin­de, ihr seid al­le ganz ab­scheu­lich!“ Da­mit sprang sie
auf und rann­te so ei­lig aus dem Zim­mer, dass es den Her­ren kaum ge­lang,
recht­zei­tig auf­zu­ste­hen.
    „Lau­ni­sches
klei­nes Ding“, sag­te Jus­tin gleich­mü­tig, setz­te sich wie­der und hob die
sil­ber­ne Hau­be von ei­nem der Vor­leg­tel­ler auf dem Tisch. „Na, um­so mehr bleibt
für uns, nicht wahr? Mr Flynn, viel­leicht ein we­nig Po­ta­ge ä la Mon­glas? Ei­ne
Spe­zia­li­tät mei­nes Kochs.“
    Mr Flynn
schau­te so ko­misch drein, dass Ly­dia rasch ihr La­chen in ein Hus­ten
um­wan­del­te. „Ei­ne spe­zi­el­le Hüh­ner­sup­pe, Mr Flynn. Der Ba­ron spaßt auf Ih­re
Kos­ten.“
    „Bit­te,
La­dy Ly­dia, der kor­rek­te Be­griff ist Ge­flü­gel! Edel­ge­flü­gel! Mein gu­ter
Wig­gles­worth näh­me nichts an­de­res. Wir be­lei­di­gen die ed­len Tie­re nicht, in­dem
wir sie ein­fach nur als Hüh­ner be­zeich­nen.“
    „Ich se­he
es ein, ob­wohl es dem Edel­ge­flü­gel in sei­nem jet­zi­gen Zu­stand ver­mut­lich
ei­ner­lei ist.“ Wie im­mer hat­te Ly­dia Spaß an der Wort­klau­be­rei des Ba­rons.
„Aber ich mer­ke sehr wohl, wie Sie mei­ne Be­mer­kung nicht kor­ri­giert ha­ben, dass
Sie auf Kos­ten Mr Flynns spa­ßen.“
    Doch Flynn
wur­de sicht­lich ru­hi­ger. „Ah, tut er das? Es wä­re nicht nö­tig ge­we­sen, ich
emp­fin­de auch so schon ge­nug Ehr­furcht an­ge­sichts der Men­ge Sil­ber hier auf
die­ser Ta­fel. Ich wuss­te nicht, dass es so vor­neh­me Gast­häu­ser gibt.“
    Jus­tin
lach­te auf. „Und wer spaßt nun über wen, Mr Flynn? Tan­ner, schenk ihm ein Glas
Wein ein. Ich glau­be wahr­haf­tig, wir wer­den einen höchst er­freu­li­chen Abend
ver­brin­gen. Und al­le wer­den wir zu Wort kom­men!“
    Im Grun­de
gab Ly­dia ihm recht, trotz­dem frag­te sie: „Soll ich ge­hen und Jas­mi­ne zum Zu­rück­kom­men
über­re­den? Sie soll­te schon et­was es­sen. Tan­ner?“
    „Nein“,
sag­te er fest. „Wenn sie meint, schmol­len zu müs­sen, lass sie. Ich wer­de ihr
ein Ta­blett hin­auf­brin­gen las­sen. Ich weiß nicht, was in sie ge­fah­ren ist, aber
es ist mir herz­lich gleich­gül­tig.“
    „Dann
soll­te ich mich ihr viel­leicht bes­ser an­schlie­ßen und die Her­ren al­lein
las­sen.“ Ly­dia wur­de ge­ra­de be­wusst, dass sie die
ein­zi­ge Frau am Tisch war. Und Sa­rah und Mrs Shan­dy wa­ren noch nicht
ein­ge­trof­fen. Zum Kuckuck mit Jas­mi­ne und ih­rem Ego­is­mus!
    Doch in
die­sem Mo­ment trat nach kur­z­em An­klop­fen die ver­miss­te Mrs Shan­dy ein,
knicks­te, grüß­te ver­le­gen und zog sich auf einen Stuhl im Hin­ter­grund zu­rück,
wo sie aus ei­nem um­fang­rei­chen Ar­beits­beu­tel ihr Strick­zeug her­vor­kram­te.
    „Sehr gut,
da­mit ist der An­stand ge­wahrt“, er­klär­te Jus­tin. Dann nahm er Jas­mi­nes
un­be­nutz­ten Tel­ler und rich­te­te für die An­stands­da­me ein klei­nes Mahl dar­auf
an, wäh­rend Tan­ner ei­gen­hän­dig ne­ben ih­rem Platz ein Tisch­chen auf­stell­te.
    „Oh, nicht
doch, Eu­er Gna­den!“, zwit­scher­te die ält­li­che Da­me und er­rö­te­te
tat­säch­lich.
    „Un­sinn“,
wehr­te Tan­ner ab, „Durch Ih­re An­we­sen­heit wird La­dy Ly­dia ei­ne Ver­le­gen­heit
er­spart. Au­ßer­dem be­kom­men die an­de­ren schon im Schan­kraum ser­viert. Warum
soll­ten Sie

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