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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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den kör­per­li­chen
Kon­takt. Und das spür­te auch sie. Wie selbst­ver­ständ­lich schlang sie ihm die
Ar­me um den Nacken und leg­te den Kopf an sei­ne Schul­ter.
    Na­tür­lich
be­gehr­te er sie, doch sei­ne Sor­ge um sie, sei­ne Lie­be zu ihr wa­ren so
über­wäl­ti­gend, dass er im Mo­ment nur einen Ge­dan­ken hat­te – sie in ih­rem
Schmerz zu trös­ten.
    Warm und
nach­gie­big schmieg­te sie sich an ihn, zeig­te ihm, wie sehr sie ihm ver­trau­te,
sich auf ihn ver­ließ, sich si­cher fühl­te bei ihm. Trotz­dem hat­te er kei­ne
schlüs­si­gen Ant­wor­ten für sie. Die la­gen bei ei­ner hö­he­ren In­stanz.
    „Bei
Wa­ter­loo ha­be ich so vie­le gu­te Freun­de ver­lo­ren, Män­ner, die mir wie Brü­der
wa­ren. Nicht nur ich, auch Ra­fe und Jus­tin muss­ten die­se trau­ri­ge Er­fah­rung
ma­chen. Es war die Höl­le, so vie­le ster­ben zu se­hen und selbst zu­rück­zu­blei­ben.
Aber wir ge­ne­sen, Ly­dia“, flüs­ter­te er an ih­rem Ohr. „Mit je­dem
ver­gan­ge­nen Tag mehr. Wir ler­nen lang­sam wie­der zu le­ben, ver­ges­sen das
Schlim­me und er­in­nern uns an das Gu­te. Nur so kön­nen wir den Mut fin­den, un­ser
Her­zen er­neut zu öff­nen.“
    „Das will
ich so sehr“, hauch­te sie, so lei­se und zö­ger­lich, dass er den Atem
an­hal­ten muss­te, um sie hö­ren zu kön­nen. „Aber dann, auf dem Ball und auch
heu­te Abend ... als ich dach­te, dir könn­te et­was zu­sto­ßen, spür­te ich wie­der
nur, dass ich am liebs­ten fort­ge­schlüpft wä­re. Ich weiß nicht ... ach, Tan­ner,
ich weiß nicht, ob ich es wa­gen kann, mein Herz er­neut zu öff­nen. Ich bin ein
Feig­ling, nicht wahr?“
    Tan­ner
schloss die Au­gen, denn dar­in brann­ten Trä­nen. Wuss­te sie, was sie da ge­ra­de
ein­ge­stand?
    Sein
Frohlo­cken dar­über, dass sie ihn wo­mög­lich lieb­te, wur­de je­doch über­schat­tet
durch die Er­kennt­nis, was die­se Lie­be be­deu­te­te.
    Bis­her war
sein Ge­dan­ke nur ge­we­sen zu lie­ben, Ly­dia zu lie­ben. Dass auch sie ihn lie­ben
könn­te? Dar­aus er­ga­ben sich Ver­ant­wort­lich­kei­ten, die ihm bis­her nicht be­wusst
ge­wor­den wa­ren.
    Er drück­te
einen Kuss auf ihr sei­di­ges Haar. „Ich wür­de dir nie­mals weh­tun.“
    „Das hast
du mir im­mer be­teu­ert, und ich weiß, du meinst es auch. Aber ir­gend­wie ist es
un­ver­meid­lich, an­de­ren Men­schen weh­zu­tun ... und be­son­ders, wenn ei­nem ein
be­stimm­ter Mensch ... et­was be­deu­tet.“
    Ei­ne Wei­le
schwie­gen sie, und das ein­zi­ge Ge­räusch kam von ei­nem bren­nen­den Scheit im
Ka­min, das knis­ternd und kra­chend zer­barst. Er hielt ih­re Hand in der sei­nen
und rieb sie sanft, wäh­rend sie ih­ren Kopf ver­trau­ens­voll an sei­ne Schul­ter
drück­te.
    Kei­ne
Lei­den­schaft, nur zwei Men­schen ein­träch­tig bei­sam­men. Gut auf­ge­ho­ben
bei­ein­an­der. Viel­leicht ein we­nig ängst­lich ... aber zu­sam­men. Und das war
gut. Er war be­reit, sich an ihr zu ori­en­tie­ren, es lang­sam an­zu­ge­hen. Erst
ein­mal ge­nüg­te es ihm, sie fest­hal­ten zu dür­fen, sie wis­sen zu las­sen, dass sie
bei ihm in gu­ter Hut war.
    Er drück­te
ih­re Hand. „Hät­test du Flynn tat­säch­lich eins über­ge­zo­gen, wenn er mir zu na­he
ge­kom­men wä­re?“
    „Nun lachst
du mich aus.“
    „Nein,
nein, na ja, vor al­lem ma­le ich mir aus, wie ver­stimmt Jus­tin drein­ge­schaut
hät­te we­gen der Del­le in sei­nem kost­ba­ren Sil­ber.“ Er spür­te, wie Ly­di­as
Schul­tern zuck­ten, dann lös­te sie sich ein we­nig von ihm, stemm­te ih­re Hän­de
ge­gen sei­ne Schul­tern und lä­chel­te ihn an. „Er wä­re ent­geis­tert ge­we­sen,
nicht wahr?“
    „Ent­geis­tert
und si­cher­lich äu­ßerst ge­spannt. Nicht sprach­los, das käme bei ihm nicht vor.
Aber es wä­re be­stimmt lus­tig ge­we­sen. Fast ist es ein Jam­mer, dass Flynn sich
da­von­ge­macht hat, sonst könn­te ich ihn her­schaf­fen, da­mit du ihm doch noch eins
aufs Haupt ge­ben kannst.“
    „Doch, ich
hät­te es ge­tan! Ich war selbst ein biss­chen ver­blüfft, dass es mich so sehr
dräng­te, ihn zu schla­gen. Bis­her hat­te ich nie Ver­ständ­nis für kör­per­li­che
Ge­walt, des­halb er­schreckt es mich so, dass mir Ge­walt­an­wen­dung

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