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Kasey Michaels

Kasey Michaels

Titel: Kasey Michaels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wie betört man eine Lady
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kom­men wür­dest. Aber du wirst
mich nicht um Ent­schul­di­gung bit­ten, weil du mich ge­küsst hast, nein? Das
möch­te ich näm­lich nicht.“
    Er
schlüpf­te ins Zim­mer und schloss lei­se die Tür. „Das ist gut, Ly­dia, denn ich
will mich gar nicht ent­schul­di­gen. Zu­ge­ben will ich, dass Jus­tins Auf­tau­chen
wahr­schein­lich ganz gut war. Ich hat­te dich doch nicht er­schreckt, nein? Ah,
war­te“, füg­te er hin­zu, ein we­nig auf­ge­regt; da­bei war er nie auf­ge­regt. Wenn
Jus­tin ihn so sä­he, wür­de er sich vor La­chen nicht hal­ten kön­nen. „Soll­te ich
nicht die Tür einen Spalt of­fen­ste­hen las­sen?“
    Ihr Lä­cheln
war bei­na­he nach­sich­tig. „Nein. Im Not­fall kann ich im­mer noch um Hil­fe
schrei­en.“
    Sie stand
mit­ten im Raum, und der Feu­er­schein um­spiel­te ihr Haar, so­dass sie eher ei­ner
en­gel­haf­ten Er­schei­nung glich als ei­ner Frau aus Fleisch und Blut. Ihr An­blick
mach­te ihn bei­na­he trun­ken von Emp­fin­dun­gen, wie er sie bis­her nie ge­kannt
hat­te.
    Hat­te er
über­haupt ge­lebt, ehe sie in sein Le­ben ge­tre­ten war? Er hat­te funk­tio­niert.
Ein gu­ter Sohn, gu­ter Freund, gu­ter Of­fi­zier. Ver­nünf­tig, kon­ven­tio­nell,
zu­ver­läs­sig. Eh­ren­haft. Im­mer hat­te er ge­tan, was man von ihm er­war­te­te.
    Nun aber
ver­lang­te er et­was. Und das war Ly­dia Daughtry, er woll­te sie um sich ha­ben,
ihm na­he, für im­mer und al­le Ta­ge.
    „Flynn ist
nicht mehr hier im Dorf“, hör­te er sich sa­gen, als Ly­dia sich in ei­nem der
schä­bi­gen Le­der­ses­sel ne­ben dem Ka­min nie­der­ließ. „Wahr­schein­lich hat er da­mit
ge­rech­net, dass ich nach ihm su­che, und ist lie­ber ver­schwun­den.“
    „Was wohl
recht klug von ihm war. Du sahst wirk­lich aus, als wür­dest du ihn mit der
Reit­peit­sche prü­geln wol­len. Ge­walt ist kei­ne Lö­sung, Tan­ner. Hat­ten wir uns nicht
schon dar­auf ge­ei­nigt, als wir das Ge­spräch über Krieg führ­ten?“
    Tan­ner wies
mit ei­ner fra­gen­den Ges­te zu dem zwei­ten Ses­sel, und als Ly­dia zu­stim­mend
nick­te, setz­te er sich. „Der Mann war im Un­recht. Er hat Fitz nicht ein­mal
ge­kannt!“
    „Ja, ich
weiß. Im Vier­ten Re­gi­ment gab es so vie­le Iren – Fitz­ge­rald, Fitz­pa­trick,
Fitz­sim­mons – und be­stimmt die Hälf­te wur­de ein­fach Fitz ge­ru­fen. Cap­tain Flynn
hat sich ge­irrt.“
    „Trotz­dem
muss es dich ge­kränkt ha­ben, das zu hö­ren.“
    Ly­dia
spiel­te mit den Bän­dern, die ihr Ge­wand zu­sam­men­hiel­ten. „Nur ganz kurz. Dann
hat mich viel mehr er­schreckt, dass du mit dem Cap­tain vor die Tür ge­hen
woll­test. Du ... du hät­test Scha­den neh­men kön­nen. Für nichts und wie­der
nichts. Denn wenn ich ei­nes weiß, Tan­ner, dann, dass Fitz mich ge­liebt
hat.“
    „Du hast
dich um mich ge­sorgt?“ Tan­ner un­ter­drück­te ein Lä­cheln. „Dar­um hast du
dich ein­ge­mischt?“
    Ihr stieg
ei­ne ent­zücken­de Rö­te in die Wan­gen. „Nun wirst du sa­gen, dass das dumm war.
Aber du hast im­mer noch das Pflas­ter auf dei­ner Wan­ge, und es wä­re si­cher sehr
schmerz­haft, wenn die Wun­de wie­der auf­platz­te.“
    „Wahr, aber
Jus­tin hat­te sich ja schon er­bo­ten, den Kerl für mich zu ver­prü­geln.“
    „Ja, ich
weiß. Ihr bei­den seid her­um­stol­ziert wie der Hahn im Hüh­ner­hof, und Cap­tain
Flynn, der so­wie­so mit nur ei­nem ge­sun­den Au­ge im Nach­teil war, stand al­lein
ge­gen euch zwei. Und das mei­net­we­gen. Das konn­te nicht gut aus­ge­hen. Ich woll­te
mich nicht ein­mi­schen, aber ihr lie­ßet mir kei­ne Wahl.“
    Rat­los
frag­te Tan­ner: „Al­so bist du bö­se auf mich?“
    Auf­seuf­zend
schüt­tel­te sie den Kopf. „Nein, auf mich, denn wenn Cap­tain Flynn auch nur
einen Schritt auf dich zu ge­tan hät­te, wä­re ich, oh­ne zu zö­gern, her­ge­gan­gen
und hät­te ihm mit ei­ner von Jus­tins dum­men sil­ber­nen Ser­vier­plat­ten eins auf
den Schä­del ge­ge­ben.“
    „Al­so
wirk­lich.“ Tan­ner muss­te sich sehr zu­sam­men­neh­men, um nicht laut
her­aus­zu­la­chen. „Ent­schul­di­ge, aber du be­haup­test doch, dass nur Män­ner so
dumm sind, für den Ruhm ei­nes an­de­ren Krie­ge aus­zu­fech­ten, und dass Frau­en nur
kämp­fen, aus

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