Kaspar - Die Reise nach Feuerland (German Edition)
Nox.
»Sebastian hat noch nichts gefunden«, klärte Niko Nox auf.
»Kannst du nicht noch eine Schaufel herbeizaubern?«, fragte Niko. »Dann kann ich Sebastian helfen.«
»So tief kann der Schatz doch nicht vergraben sein«, sagte Nox kopfschüttelnd. »Ist das hier denn wirklich die richtige Stelle?«, zweifelte er.
Sebastian warf die Schaufel in hohem Bogen von sich – sie fiel neben Nox auf den Boden.
»Ich bin auf etwas gestoßen«, rief Sebastian und grub mit den Händen weiter, bis ein Holzstück sichtbar wurde, auf dem eine Sonne, Sterne und eine Inschrift eingeritzt waren.
Lars kam mit dem Rucksack zurück, gerade als Sebastian die Schatzkiste ganz freigelegt hatte.
»Dein Großvater schläft tief und fest«, sagte Lars, »ihr habt ja was gefunden«, johlte er vor Freude.
»Hättest uns ja auch eine Jacke mitbringen können«, fuhr Niko Lars an, als er die dünne Strickjacke sah, die Lars über seinem T-Shirt trug. »Kannst ja auch mal an deine Freunde denken«, setzte er einen drauf.
»Mir war kalt«, verteidigte Lars sich, »du bist ja gut gepo...«, Lars schwieg. »Soll ich euch auch eine Jacke holen?«, fragte er.
»Keine Zeit dafür, mein Junge«, fuhr Nox schnell dazwischen. »Später, später, bekommt ihr eine warme Felljacke von mir«, sagte er.
»Wenigstens haben wir alle unsere Jeans an«, sagte Niko, »werden wenigstens unsere Beine nicht so kalt.«
Sebastian las die Inschrift vor: »Das Weltentor«, stand in geschwungener Schrift über der Sonne geschrieben.
»Wir haben tatsächlich einen Schatz gefunden«, hauchte Lars und bohrte in der Nase.
»Ja«, antwortete Juana angewidert, »und du wirst bestimmt auch gleich einen finden.«
Lars zog den Finger aus der Nase. »'tschuldigung«, sagte er.
Sebastian und Niko zogen die kleine Kiste aus dem Erdreich und stellten sie vor Noxs Füßen ab.
»Du hast tatsächlich den Schatz gefunden.« Nox nickte zufrieden.
»Jetzt öffne die Kiste endlich!«, forderte Niko Sebastian auf.
Sebastian rüttelte am bronzefarbenen Schloss. »Es geht nicht«, sagte er, »es ist abgeschlossen.«
»Verdammt!«, fluchte Niko.
»Jetzt haben wir einen Schatz gefunden und kommen nicht dran«, sagte Lars ärgerlich.
»Nox, kannst du nicht das ...«
Nox nickte, »Ich kann«, sagte er und die Wurzel, die immer noch über den Zeigefinger hinausragte, berührte das Schloss. Es machte klick und das Schloss sprang auf.
»Boh«, kam es aus Niko heraus, »kannst du mir nicht doch ein Stück von der Wurzel abgeben?«, fragte er wieder.
»Ich sagte dir doch schon, dass es nicht die Wurzel ist, die Zauberkräfte besitzt, Niko«, brummte Nox. »Hast du mir etwa nicht zugehört?«
»Jaja, schon gut, Nox«, brummte Niko zurück. »Das ist ja noch kein Grund gleich in die Luft zu gehen.«
Sebastian entfernte das Schloss und öffnete mit leicht zitternden Händen den Deckel. Ein aufgerolltes Pergament lag darin, das mit einem goldenen Band zusammengebunden war.
»Nimm es!«, forderte Nox Sebastian auf.
Sebastian griff in die Kiste.
»Was jetzt?«, fragte Sebastian, als er den Schatz in Händen hielt.
»Sieh nach, was darauf geschrieben steht«, sagte Juana.
Sebastian entfernte das goldene Band, klappte die Schatzkiste zu, rollte das dunkelbraune Pergament auf und legte es auf den Deckel.
»Wahnsinn«, staunte Lars.
»Wow«, sagte Niko, »das ist ja voll krass.«
Ringsum am Rand der Karte befanden sich fremdartige Symbole. Rechts oben war eine Sonne abgebildet. In der Mitte der Karte befand sich ein großes, halbrundes Tor, das geschlossen war.
»Ist das nicht die goldene Kugel, die dein Großvater dir gestern geschenkt hat?«, fragte Juana und deutete auf die Karte, unterhalb des Tores.
»Ob das die Karte ist, von der mein Großvater gesprochen hatte?«, fragte Sebastian an Juana gewandt.
»Dein Großvater hat uns womöglich doch die Wahrheit erzählt«, antwortete Juana.
»Ja«, hauchte Sebastian, »und ich habe ihm nicht geglaubt - kein einziges Wort.«
»Das haben wir alle nicht getan, Sebastian«, sagte Juana.
»Ob die Karte wertvoll ist?«, fragte Lars.
»Ganz bestimmt«, antwortete Niko. »Sie sieht ziemlich alt aus.«
»Diese Karte ist sehr alt, Niko«, erklärte Nox, »und in der Menschenwelt unbezahlbar, das kannst du mir glauben, Niko.«
»Tue ich«, nickte Niko und warf einen gierigen Blick auf die geheimnisvolle Karte.
»Diese Symbole hier sehen irgendwie ägyptisch aus«, stellte Juana fest und deutete auf den rechten Rand.
»Hat
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