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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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gläserne Eingangstür öffnen, als ein herauskommender Mann ihr die Tür aufhielt.
    »Danke«, sagte sie und lächelte. Sie durchschritt zielstrebig die Eingangshalle und hielt ihren Sicherheitsausweis hin, als sie die Kontrolle passierte. Der diensthabende Wachmann sah sie gelangweilt an, blinzelte und wandte sich wieder seiner Lektüre zu. Während sie auf den Aufzug wartete, inspizierte sie das Erdgeschoss, insbesondere die Treppe. Eingänge und Ausgänge waren wichtig. Die Treppe führte noch weiter nach unten. Sie fragte sich, was sich dort befinden mochte. Im Aufzug gab es einen Knopf mit dem Buchstaben U für Untergeschoss. Sie drückte ihn und fuhr hinab. Die Türen öffneten sich ruckelnd, und sie starrte auf eine andere Eingangshalle – den Hintereingang des Gebäudes – und auf einen weiteren Sicherheitsposten, der sie seinerseits anstarrte. Sie lächelte ihn an.
    »Hab auf den falschen Knopf gedrückt!«, rief sie und drückte die 2. Es dauerte einen Augenblick, bevor die Tür wieder zuglitt. Sie sah zwei grau-livrierte Fahrer die Halle betreten. Ihre Autos waren direkt vor der Tür geparkt. Jetzt erinnerte sie sich. Sie hatte die Rückseite des Gebäudes bereits erkundet. Von der Straßenebene führte eine Abfahrt zum Hintereingang, auf der die Chauffeure ihre Autos abstellten, wenn sie darauf warteten, dass ihre Minister oder sonstigen VIPs aus ihren Besprechungen kamen. Also: Hintereingang, Vordereingang, zwei Aufzüge und ein Treppenhaus. Sie nickte sich selbst zu.
    Im Erdgeschoss öffnete sich die Tür, und zwei Männer in Nadelstreifenanzügen betraten den Aufzug, musterten sie kurz, kamen zu dem Schluss, dass sie sie nicht kannten, und setzten ihre Unterhaltung fort.
    »Spurrier hat gute Arbeit geleistet«, sagte der eine. »Diese Dienststelle befand sich in einem heillosen Chaos...«
    Die Hexe stieg in der zweiten Etage aus, die Männer fuhren weiter nach oben. Sie befand sich in einem kleinen Eingangsbereich, von dem aus nach links und rechts schmale, mit grünem Teppichboden ausgelegte Flure abgingen. Sie entschied sich für den rechten Flur und ging an etlichen Büros vorbei. Grün schien die dominierende Farbe zu sein. In einigen der Büros sah sie lindgrüne Stühle und olivgrüne Vorhänge. In manchen Büros gab es nur einen Schreibtisch und einen Stuhl, andere waren deutlich größer. Da und dort saßen ganze Stäbe Sekretärinnen tippend vor Computern, in anderen eilten wie Büroangestellte aussehende Männer und Frauen mit Papierstapeln oder großen braunen Briefumschlägen umher. Telefone klingelten nicht, sie summten eher, und zwar ziemlich nervtötend. Vor ihr auf dem Flur waren zwei Männer, die keine Jacketts trugen, in eine intensive Diskussion verwickelt. Einer stand mit verschränkten Armen da, der andere hatte die Hände in den Hosentaschen. Beide trugen helle Hemden und dunkle Krawatten. Sie sahen aus wie ranghöhere Beamte. Der mit den verschränkten Armen drehte sich zu der Hexe um und verfolgte, wie sie näherkam.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, fragte er.
    Verdammt! Eigentlich sollte sie so aussehen, als ob sie hierhergehörte. Sie schluckte.
    »Ich suche Mr. Spurrier«, antwortete sie.
    Er grinste. »Sie meinen sicher Mrs . Spurrier.«
    »Ach ja, Mrs. Spurrier.«
    »Eine Etage höher«, sagte der Mann. »Sie sind neu hier, oder?« Sein Kollege starrte nervös seine Schuhspitzen an.
    Sie brachte ein scheues Lächeln zustande. »Nein, ich arbeite in der Nummer eins.«
    »Ach so.« Der mit den verschränkten Armen nickte, als ob dies alles erklärte. »Einfach zurück zum Aufzug, in die dritte Etage, und dann der linke Flur.«
    »Danke«, entgegnete sie und wandte sich um. Das war schon wieder heikel gewesen. Was, wenn er gesagt hätte: »Ich bin Mr. Spurrier, was kann ich für Sie tun?« Schlimm genug, dass es sich bei Spurrier nicht um einen Mann, sondern um eine Frau handelte. Sie fing an, Risiken einzugehen. Das Spiel begann, schwierig zu werden, wenn auch nicht gefährlich. Gefährlich würde es werden, wenn sie gezwungen wäre, Risiken einzugehen... Statt den Aufzug nahm sie die Treppe. Auf dem Absatz im dritten Stock standen zwei junge Frauen und kicherten.
    »Was ist denn so lustig?«, fragte die Hexe im Plauderton.
    Sie schauten sich um, ehe sie antworteten. »Die knackigen Polizisten.«
    »Wir fragen uns, welcher wohl vor unserem Fenster postiert werden wird«, erklärte die andere.
    »Ach so«, entgegnete die Hexe und nickte. Darüber hatte sie sich auch schon

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