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Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
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fortgeschritten. Wahrscheinlich brauchen sie ihn nicht mehr. Aber sie könnten versuchen, ihn umzubringen.«
    »Was?«
    Elder nickte. »Vermutlich weiß er sowieso nicht viel, aber diese Leute, die die Hexe angeheuert haben, stehen vermutlich nicht auf Unsicherheitsfaktoren. Und das müssen wir uns zunutze machen.«
    »Ihm Angst machen?«
    »Genau, nicht Angst vor uns, Angst vor seinen Bossen – den jetzigen und ehemaligen. Sodass er in uns seine einzigen Beschützer sieht.«
    Greenleaf war beeindruckt. »Sie klingen, als machten Sie das nicht zum ersten Mal.«
    Elder grinste. »Ganz richtig, John. Wir bringen ihn ins Schwitzen, und wenn er nicht auspackt, drohen wir ihm, dass wir bekanntgeben, dass er singt wie ein Vogel. Dass er singt, um rausgelassen zu werden. Wir sagen ihm, dass die Meldung raus ist, und dann verkünden wir ihm, dass wir...«
    »Ihn freilassen.«
    Elder nickte. »Es ist wirklich komisch, sie wollen nie raus, wenn wir sie rauslassen würden. Sie bleiben lieber im Knast. Doch der Preis dafür, bleiben zu dürfen, der Preis für Schutz, ist, dass sie uns alles erzählen, was sie wissen.«
    »Clever.«
    Elder zuckte mit den Schultern. »Er ist kein Grünschnabel. Vielleicht fällt er auch nicht darauf herein. Womöglich müssen wir die Meldung tatsächlich rausgeben. Und das alles kostet Zeit.«
    »Zeit, die wir vielleicht nicht haben.«
    »So ist es. Schaffen wir ihn also am besten sofort rüber nach Paddy Green, bevor die Hexe erfährt, dass wir ihn haben.«
    »Eine Sache noch, Dominic.« Greenleaf nannte ihn nur dann Dominic, wenn Doyle nicht dabei war. »Was hatte er in dem Weinbistro bei sich?«
    »Gute Frage. Sehen wir mal nach.«
    Die Habseligkeiten des Holländers befanden sich in einem Umschlag in der verschlossenen Schreibtischschublade des diensthabenden Sergeants. Der Sergeant persönlich kippte den Inhalt des Umschlags auf den Schreibtisch.
    »Nicht viel«, stellte er fest.
    Nein, nicht viel. Bargeld... Knapp hundert Pfund in Scheinen und ein paar Münzen. Die Scheine sahen druckfrisch aus.
    »Am besten prüfen wir, ob es sich um Falschgeld handelt«, meinte Greenleaf.
    Außerdem ein Pass auf den Namen Hans Breuckner, Beruf: Lehrer. Keine Visa.
    »Den Pass überprüfen wir auch«, stellte Greenleaf klar. »Mal sehen, was die Holländer von dem Pass halten.«
    »Ich kann Ihnen jetzt schon sagen, was sie davon halten werden, John. Der Pass ist gefälscht oder gestohlen, aber mein Tipp ist, dass er gefälscht ist.«
    »Wissen wir, wo er gewohnt hat?«, fragte Greenleaf.
    »Er hat es uns nicht gesagt.«
    »Vielleicht verrät uns das hier etwas.« Greenleaf zeigte auf einen kleinen Schlüssel.
    »Es ist kein Zimmer- oder Haustürschlüssel, oder?«, fragte Elder. »Sieht eher aus wie ein Tankdeckelschlüssel.«
    »Dafür ist er ein bisschen zu groß«, wandte Greenleaf ein. »Aber ein Autoschlüssel ist es auch nicht. Ich glaube, der Schlüssel gehört zu einer Garage.«
    »Einer Garage?«
    »Ja, einer angemieteten Garage. Ich habe mal in einem Wohnblock gewohnt, in dem jeder unten an der Straße eine Garage besaß. Und für diese Garagen hatten wir Schlüssel, die genauso aussahen wie dieser.«
    Elder betrachtete den Schlüssel genauer. »Dem Aussehen nach zu urteilen, ist es ein englischer Schlüssel. Glauben Sie, er hatte hier eine Wohnung?«
    »Nein, sonst hätten wir auch einen Wohnungsschlüssel bei ihm gefunden. Ich glaube, er hat nur eine Garage angemietet. Vielleicht hat er sich darin verkrochen oder sie auch nur als Lagerraum genutzt und woanders gewohnt.«
    »Als Lagerraum... Aber was könnte er in einer Garage lagern?« Elder sah auf. »Ich bin froh, dass Sie gekommen sind, John.«
    Greenleaf zuckte mit den Achseln. »Doyle hätte Ihnen das Gleiche gesagt.«
    »Hat er aber nicht. Sie sind darauf gekommen.«
    Viel mehr Interessantes hatte der Holländer nicht dabeigehabt: eine Tageskarte für die U-Bahn, einen U-Bahnplan und zwei herausgerissene Seiten aus einem Londoner Straßenverzeichnis, auf denen das Zentrum von London zu sehen war: von Bloomsbury bis Victoria, von Elephant and Castle bis Farringdon.
    »Ich kann keine Markierungen entdecken«, erklärte Greenleaf. »Sie?«
    »Nein«, erwiderte Elder. »Aber vielleicht gibt es irgendwo Druckstellen, wo er einen Stift oder sonst irgendetwas auf die Seite gedrückt hat. Am besten stecken wir die Seiten auch in einen Plastikbeutel und lassen die Spurensicherung einen Blick darauf werfen. Wissen Sie schon, dass wir Gläser

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