Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Kassandra Verschwörung

Titel: Kassandra Verschwörung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: I Rankin
Vom Netzwerk:
Einzelheiten des Falls in- und auswendig gelernt, um vor Parry und Elder eine gute Figur zu machen. Doch jetzt schien er unfreiwillig der Schiedsrichter in einem Wrestlingkampf zu sein, eingezwängt zwischen Parry und Commander Trilling, die in der einen Ecke des Rings, und Doyle und Elder, die in der anderen Ecke miteinander kämpften. Er wusste, dass er sich keine Freunde machen würde, wenn er versuchte, Frieden zu stiften, also saß er ruhig auf seinem Stuhl, rezitierte im Stillen seine Litanei von Daten, Uhrzeiten, Namen von Beamten, Befragten... bis es ihm schließlich reichte. Er dachte, ihm würde der Kragen platzen. Was er auch tat.
    »Wie Sie wissen«, begann er, »haben wir rund um Folkestone Beamte im Einsatz, die Autofahrer anhalten und befragen. Bisher ist noch nichts dabei herausgekommen, aber wir haben ja auch gerade erst angefangen. Während wir auf Ergebnisse warten, könnten wir zumindest die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der, sagen wir, drei Topziele auf unserer Liste potenzieller Anschlagsziele überprüfen; damit meine ich den nächste Woche stattfindenden Neun-Nationen-Gipfel, die Houses of Parliament und Ihre Majestät die Königin.«
    »Gott segne sie«, sagte Doyle.
    »Da die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der beiden letztgenannten Ziele etabliert sind und fortwährend kontrolliert und verschärft werden, sollten wir unsere Bemühungen vielleicht auf den Gipfel konzentrieren. Ich weiß, dass es in dieser Hinsicht bereits eine intensive Zusammenarbeit zwischen der Special Branch, unseren Geheimdiensten und den Geheimdiensten der beteiligten Länder gegeben hat. Aber wenn wir uns noch einmal die verfügbaren Einsatzpläne vornehmen und sie studieren, können wir herausfinden, ob der Gipfel erstens ein wahrscheinliches Anschlagsziel für die Killerin ist und zweitens, wie sie möglicherweise zuschlagen wird. Wenn uns klar ist, wie sie zuschlagen wird, können wir uns ausrechnen, wo sie zuschlagen wird und vielleicht sogar wann . Wie Ihnen vielleicht bekannt ist, habe ich mich bereits mit den für den Gipfel geplanten Sicherheitsmaßnahmen befasst, aber wie Sie ebenso wissen, ist nichts jemals endgültig. In gewisser Weise würde ich sogar sagen, der Gipfel ist ein zu verlockendes Ziel. Außerdem haben wir das hier.« Er wedelte mit einer Phantomzeichnung des Mannes, mit dem George Crane sich getroffen hatte und den McKillip ihnen beschrieben hatte, vor sich herum. Die anderen Anwesenden besaßen eine identische Kopie. »Wir könnten unsere Anstrengungen darauf konzentrieren, diesen Mann zu finden. Vielleicht führt er uns zur Hexe.«
    Plötzlich versiegte sein Redefluss. Greenleaf war wieder der Alte und registrierte, dass er in die aufmerksamen, ihn umgebenden Gesichter starrte. Er schluckte. »Ich... äh...« Er sah Trilling an. »So sehe ich die Sache, Sir.«
    »Danke, John«, sagte Trilling ruhig. Doyle saß mit verschränkten Armen und geschürzten Lippen da und starrte auf seinen Nabel. Er sah aus, als würde er jeden Moment loslachen und seinen Partner niedermachen wollen, doch er bekam keine Gelegenheit dazu.
    »Dieser Vorschlag ist so gut wie jeder andere, den ich bisher gehört habe«, kommentierte Elder, »und besser als die meisten.« Er nickte Greenleaf zu.
    »Ganz meine Meinung«, stellte Joyce Parry klar.
    »Was ist mit Khans Leibwächter und der Frau?«, fragte Elder.
    Doyle antwortete. »Sie wurden in Perth einer Befragung unterzogen.«
    »Sind sie zurück in London?«
    Doyle verlagerte sein Gewicht ein wenig. »Sie haben Perth verlassen.«
    »Sie haben sie also verloren?«, schlussfolgerte Elder.
    Jetzt setzte Doyle sich aufrecht hin. »Der Leibwächter ist sauber.«
    »Und was ist mit der Frau?«
    Doyle nickte. »Sie hat uns eine falsche Adresse genannt. Aber wir kümmern uns darum, keine Sorge.«
    Joyce Parry sah, dass Elder keine weiteren Fragen hatte. »Ich muss noch zu einer anderen Besprechung«, sagte sie. »Also werde ich meinen Teil besser noch los, bevor ich wegmuss. Wir haben einen Mann in Calais, Michael Barclay.«
    Doyle fuhr zusammen. »Ich habe in Calais bereits alles abgegrast.«
    Joyce Parry ignorierte den Einwand. »Er hat mich gestern Abend angerufen und mir neue Informationen mitgeteilt.«
    (Greenleaf registrierte, wie Dominic Elder bei dieser Bemerkung aufhorchte und Doyles Unbehagen genoss. Um ehrlich zu sein, genoss er es selbst auch ein wenig.)
    »Anstatt sich darauf zu beschränken, wie im Einzelnen die Frau Calais verlassen hat«, fuhr Parry

Weitere Kostenlose Bücher