Kaste der Unsterblichen
Formular zu aktivieren.«
Waylock trat mit dem Formular an einen Kodierer heran und betätigte Tasten, die seine Angaben in Maschinenschrift aufzeichneten und gleichzeitig magnetische Informationsbits speicherten, mit deren Hilfe die Daten des Formulars später elektronisch verarbeitet werden konnten.
Eine Frau in mittleren Jahren näherte sich dem Schalter. Tiefe Sorgenfalten hatten sich in ihr Gesicht gegraben, und sie wich dem stechenden Blick des Angestellten aus.
»Was kann ich für Sie tun, meine Dame?«
Die Frau setzte mehrmals zum Sprechen an und brach dann mitten im Satz immer wieder ab. Schließlich platzte es aus ihr heraus. »Es geht um meinen Mann. Sein Name ist Egan Fortam. Ich habe ein dreitägiges Seminar besucht, und als ich heute nach Hause kam, war er fort.« Ihre Stimme schwankte; sie war den Tränen nahe. »Ich dachte, hier könnte mir vielleicht jemand helfen.«
Die Stimme des Bediensteten drückte Mitgefühl aus, und er trug die Daten selbst in das entsprechende Formular ein. »Ihr Name, gnädige Frau?«
»Gold Fortam.«
»Ihre Einstufungsphyle?«
»Keil. Ich bin Lehrerin.«
»Und wie war noch der Name Ihres Mannes?«
»Egan Fortam.«
»Und seine Phyle?«
»Schwarm.«
»Und seine Kennziffer?«
»IXD-995-AAC.«
»Ihre Adresse, bitte?«
»2244 Cleobury-Platz, Wibleside.«
»Einen Augenblick bitte, Frau Fortam.«
Er schob die Karte in einen Schlitz und richtete seine Aufmerksamkeit auf einen achtzehnjährigen jungen Mann, der offenbar gerade die Schule abgeschlossen hatte und ein sehr ernstes Gesicht machte. Wie Waylock wollte er sich in Schwarm registrieren lassen.
Eine andere Karte sprang aus dem Schlitz heraus. Der Angestellte inspizierte sie ruhig und wandte sich dann wieder der Frau in mittleren Jahren zu.
»Frau Fortam, Ihr Mann Egan Fortam ist am vergangenen Montag um zwanzig Uhr neununddreißig von seinem Assassinen aufgesucht worden.«
»Vielen Dank«, brachte Gold Fortam stockend hervor und trat von dem Schalter fort.
Der Bedienstete verneigte sich höflich und nahm dann Waylocks Antrag entgegen. »In Ordnung, mein Herr. Bitte drücken Sie Ihren Daumen auf diese Stelle.«
Waylock kam der Aufforderung nach, und der Angestellte schob die Folie mit dem Abdruck in einen Schlitz. »Ich muß Ihre Daten mit den bereits gespeicherten Informationen vergleichen«, erklärte er Waylock und unterstrich seine Worte mit einem scherzhaft gemeinten Lächeln. »Sonst käme irgendein Schlaukopf vielleicht auf die Idee, sich erneut registrieren zu lassen, wenn sich seine Lebenslinie dem Terminator nähert.«
Waylock rieb sich nachdenklich das Kinn. Seine alten Daten waren vor sieben Jahren sicherlich gelöscht worden, da man hatte annehmen müssen, er sei ums Leben gekommen … Er wartete. Die Sekunden zogen sich in die Länge. Der Angestellte begutachtete seine Fingernägel.
Ein durchdringendes Summen ertönte. Der Bedienstete starrte überrascht in die Richtung, aus der das Geräusch kam und warf Waylock dann einen scharfen Blick zu. »Duplikation!«
Waylock umklammerte die Kante des Schalters. Der Bedienstete nahm die wieder ausgeworfene Karte auf und las die Anmerkung. »›Identisch mit dem Fingerabdruck Des Grayven Warlock, der vor sieben Jahren von den Assassinen eliminiert wurde.‹« Er sah Waylock verblüfft an, betrachtete dann noch einmal die Zeitangabe. »Vor sieben Jahren.«
»Ich bin sein Relikt«, sagte Waylock rauh. »Ich habe sieben Jahre auf den Zeitpunkt gewartet, mich in Schwarm registrieren lassen zu können.«
»Oh«, gab der Angestellte zurück. »Ich verstehe, ich verstehe …« Er blähte die Wangen auf. »Dann wäre alles in Ordnung, insoweit jedenfalls, als Ihr Daumenabdruck nicht dem eines lebenden Menschen gleicht. Wir bekommen hier nur selten Relikte zu Gesicht.«
»Es gibt nur wenige von uns.«
»Das ist wahr. Nun, also gut.« Der Bedienstete reichte Waylock eine Metallmarke. »Ihre Kennziffer lautet KAO-321-JCR. Falls Sie Auskunft über den Verlauf Ihrer Lebenslinie wünschen, dann tasten Sie diese Kennung in das Eingabeterminal einer der Nischen und pressen Sie den Daumen gegen den Abtaster.«
Waylock nickte. »Gut, ich weiß Bescheid.«
»Wenn Sie nun die Freundlichkeit besäßen und ins Zimmer C hinaufgingen … dort werden die Alphawellen Ihres Gehirns für den Televektor-Speicher aufgezeichnet.«
In Zimmer C wurde Waylock von einem jungen Mädchen in eine kleine Zelle geführt, wo es ihm bedeutete, auf einem unbequemen Metallstuhl Platz
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