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Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition)

Titel: Katagi (Drachenfluch Zweites Buch) (DrachenErde - 6bändige Ausgabe) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Gebeine daliegen. Eines Tages wirst du vielleicht stark genug sein, dich den Vergessenen Schatten zu stellen, Rajin – aber das wird noch eine ganze Weile dauern.“
    „Was sind das für Kreaturen?“, fragte Rajin. „Welcher Fluch hat sie hervorgebracht?“
    „Ein Fluch, der deine Familie betrifft, Rajin. Ein Fluch, der auf dem Kaiserhaus lastet. Einst wollten sich die Bewohner von Qô von der Herrschaft des Kaisers von Drakor lossagen und proklamierten das Zeitalter der sechs Reiche. Doch der damals regierende Kaiser Onjin wollte das nicht dulden. Er sandte sein Heer von Drachenreitern aus und hielt ein furchtbares Blutgericht über die Bewohner von Qô. Anderen Provinzen, in denen es vielleicht ähnliche Bestrebungen gab, sollten damit gewarnt und abgeschreckt werden. Was du hörst, sind die Schreie und das Wehklagen derer, die von den Samurai des Kaisers umgebracht wurden. Niemand wurde am Leben gelassen, und für Jahrhunderte betrat niemand die Insel – bis ein späterer Kaiser eine Expedition hierher schickte, um das Land wieder für Drachenia in Besitz zu nehmen. Es gab nämlich Gerüchte darüber, dass die Tajimäer ihre Luftschiffe zur Insel gesandt hätten, und denen wollte man selbst ein unbewohntes Eiland nicht überlassen. Nur ein einziger, halb wahnsinniger Drachenreiter kehrte damals von dieser Insel nach Drachenia zurück und brachte die Kunde von den Vergessenen Schatten. Von einer weiteren Expedition, die zur Insel aufbrach, hörte man nie wieder etwas, und seither gibt es in ganz Drachenia niemanden mehr, der sich freiwillig hierher begeben würde. Genau das macht die Insel für mich zum idealen Versteck …“
    „Ich hoffe nur, dass die Wirkung des Zauberbanns nicht nachlässt“, murrte Bratlor, der immer noch dem Chor des schauerlichen Schreiens und Wehklagens lauschte.
    „Schlaft jetzt“, bestimmte Liisho.
    „Trotz der Stimmen?“, fragte Bratlor mürrisch.
    „Ja.“ Liisho trat auf Rajin zu und legte ihm eine Hand auf die Schulter. „Denn Morgen ist ein anstrengender Tag für dich. Du wirst lernen müssen, wie du deine innere Kraft noch besser sammeln und gezielter einsetzen kannst. Noch wärst du zu schwach, um etwa dem Urdrachen Yyuum entgegenzutreten. Aber das wird sich bald ändern. Und was die Stimmen betrifft, so lass sie dir eine Mahnung sein, auf dass du selbst dich nie auf ähnliche Weise versündigen magst wie dein Urahn, wenn du dereinst selbst den Thron in Drakor besteigst.“
    „Keine Nacht länger als nötig will ich diese Folter ertragen“, erwiderte Rajin.
    „Dann lerne schnell, sodass du dir bald einen eigenen Drachen untertan machen kannst. Einen wilden Drachen wohlgemerkt. Es gibt auf der anderen Seite der Insel eine ganze Herde davon. Danach werden wir ans Festland gehen, um unsere Bundesgenossen zu mobilisieren!“
    „Bundesgenossen?“, fragte Rajin erstaunt.
    Liisho nickte. „Ja, es gibt solche, die dem Kaiserhaus treu geblieben sind, die aber klug genug sind, ihre Gesinnung nicht öffentlich zu zeigen und im Verborgenen darauf zu warten, dass ein Spross des Hauses Barajans sich anschickt, den Thron zurückzuerobern. Wir werden die Hilfe dieser Bundesgenossen brauchen – bei allem, was wir tun. Aber darum kümmern wir uns nicht mehr in dieser Nacht …“
    Liisho wandte sich zum Gehen. Rajins Stimme hielt ihn nach drei Schritten jedoch zurück, und er drehte sich noch einmal um. „Warte, Liisho! Eines sollst du noch wissen!“
    „Was?“
    „Das, was ich über die Befreiung Nyas gesagt habe, ist mein voller Ernst.“
    Liisho zögerte mit der Antwort. Er setzte einmal an, öffnete den Mund und schwieg dann doch zunächst. Schließlich sagte er: „Sollte sich eine Gelegenheit ergeben, sie zu befreien, werde ich darüber nachdenken.“
     
     
    Bis zum frühen Morgen erwachte Rajin immer wieder durch die Schreie der Vergessenen Schatten. Albträume quälten ihn. Albträume, in denen er das Gemetzel von Qô sah. Er selbst nahm darin die Rolle des damaligen Kaisers ein. Diese Träume mischten sich mit Bildern der Ruinen von Winterborg und Nyas Stimme, die ihm noch einmal von den schrecklichen Dingen berichtete, die dort geschehen waren.
    Schweißgebadet erwachte er jedes Mal, nur um draußen die klagenden Stimmen der Vergessenen Schatten zu hören und erneut in einen nicht minder unruhigen Schlaf zu fallen. Am Morgen fühlte er sich, als hätte er die ganze Nacht über kein Auge zugetan.
    Liisho hatte einen großen Vorrat Nahrungsmitteln, die er im

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