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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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Bauch. Sie verschanzten sich hinter einer großen Skulptur. „Wir stürmen alle zusammen“, rief Renquin. Dann ging es los.
      Die Wachmannmannschaft stand mit gezogenen Waffen geschlossen vor dem Aufzug. „Waffen runter“, schrie Renquin, während er mit seiner MP eine Salve abfeuerte. Hugos Handlanger waren ungeschützt, aber dennoch dumm genug, zu schießen. „Feuern!“, schrie Renquin. Eine halbe Minute lang jagte ein wahrer Kugelhagel durch die Katakomben. Dazwischen ertönten die Schreie der getroffenen Wächter. Ein Dutzend von ihnen lag in ihrem eigenen Blut. Keiner von den Handlangern des Jägers hatte das Inferno überlebt.
      Sie kümmerten sich zuerst um den Verwundeten in ihren Reihen. Renquin beugte sich über seinen jungen Kollegen, der literweiser Blut verloren hatte. „Scheiße, er ist tot.“
    Im gleichen Augenblick schallten helle Stimmen durch die Katakomben. „Die Mädchen! Wir müssen uns beeilen!“, rief Renquin. Mit schnellen Schritten bewegte sich der Polizeitrupp eng an der weiß getünchten Wand entlang Richtung Königssaal. Sie hatten ihre Gewehre im Anschlag, denn sie rechneten damit, erneut angegriffen zu werden. Unversehrt erreichten die Männer das Herzstück der Katakomben. Fünfzehn Mädchen saßen, dicht aneinandergereiht, auf ihren Stühlen. „Ist das abgefahren hier“, rief Renquin fassungslos, als er vor der Flügeltüre des Saals stand.
    Die bleichen, verunsicherten Mädchen rannten auf ihre Befreier zu und fielen ihnen in die Arme. Sie wimmerten, ihre Todesangst war an ihren Augen noch immer abzulesen. Renquin erschrak, als er die Brandmale bemerkte. Noch nie hatte er etwas dermaßen Abstoßendes gesehen. „Wie geht es ihnen?“, fragte der Cop hilflos. Er begriff, dass er sich mit den Mädchen nur mit Händen und Füßen verständigen konnte. Mit Russisch hatte Renquin nichts am Hut. „Wir müssen hier erstmal raus, wir nehmen den Fahrstuhl hier.“
      Eine Viertelstunde versuchte Renquin die ausgefeilte Technik zu kapieren, dann gab er auf. Ihnen blieb nichts übrig, als den gleichen Weg zu nehmen, den sie gekommen waren. Vor der Leiter zuckte er zurück. „Wartet, wenn ihr nicht gegrillt werden wollt.“ Renquin war nicht nur ein Meister darin, Spuren zu entdecken, die seinen Kollegen verborgen blieben. Er verfügte auch über einen hohen technischen Sachverstand, seine Kenntnisse hatte er sich vor Jahren als Autodidakt angeeignet.
    Die Leiter war gleich fünffach verkabelt, mit Anschlüssen, die sämtlich rot ummantelt waren. „Das soll uns wohl sagen, dass wir ein Problem bekommen, wenn wir das falsche Kabel kappen“, lachte Renquin. „Ich wette, es ist ein Bluff.“ Nacheinander trennte der Teamleiter sämtliche Kabelverbindungen fein säuberlich ab, ohne dass etwas passierte. „Das hätten wir“, sagte er strahlend. Renquin ließ einen seiner Männer vorgehen, dann folgten abwechselnd fünf Mädchen und ein Polizist. Er selbst ging als Letzter die Sprossen nach oben.

 
 
 

15

 
 
 
 
 
    Van den Berg hatte die Operation gut überstanden. Für die Ärzte war es ein Routineeingriff gewesen, denn die Kugel saß nicht besonders tief. Nicole eilte am nächsten Morgen um sieben Uhr ins Krankenhaus und war einigermaßen überrascht, als sie den Kommissar komplett angezogen auf dem Bett sitzen sah. „Hat dir der Doc nicht verordnet, noch mindestens drei Tage hier zu bleiben?“ „Klar hat er das, aber du solltest mich besser kennen.“
    Nicole wusste, dass es wenig Sinn hatte, van den Berg seinen Willen auszureden genauso, wie es umgekehrt bei ihr der Fall war. Sie drückte ihm eine Lütticher Waffel in die Hand, die van den Berg in Windeseile verputzte. Da platzte die Krankenschwester ins Zimmer. „Ich kann nicht zulassen, dass sie in ihrem Zustand gehen“, sagte sie streng. „Doch können sie, ich unterschreibe ihnen, dass ich das Krankenhaus auf eigenes Risiko verlasse.“ Die Schwester schaute säuerlich drein. „Wie sie wollen!“ Nicole lachte. „Ich dachte, du kämst bei älteren Damen so gut an.“ „Inzwischen auch bei den alten Schachteln nicht mehr“, erwiderte der Kommissar lachend.
      „Es hat sich einiges getan, als du geschlummert hast“, meinte Nicole, während sie auf dem Weg zu ihrem Wagen waren. Der Alfa Romeo hatte die Verfolgungsjagd mit Hugo äußerlich gut überstanden. „Das Wichtigste zuerst“, begann Nicole grinsend. „Sie haben deinen Wagen gefunden. Er stand heute Morgen ziemlich verlassen auf

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