Kate und Leah
lächerlich.
»Sind Sie sicher, dass Sie in Ordnung sind?« Die Besorgnis in seiner Stimme hätte sie fast in Tränen ausbrechen lassen, aber das ließ sie nicht zu.
Ohne ihn anzusehen, griff sie nach dem Glas neben dem Eiskübel auf dem kleinen Beistelltisch und warf ein paar fast geschmolzene Eisstücke hinein. Das gab ihren Händen etwas zu tun.
»Wie sind Sie ins Konferenzmanagement gekommen?«, fragte sie, um ein harmloses Thema anzuschlagen.
Er lachte. »Das sieht nur so aus. Ich bin nicht der Hotelmanager – ich bin nur der Vertreter.«
»Ach so.«
»Ja. Ich bin der Assistent Manager der Bankettabteilung. Ich habe den Job meiner Chefin übernommen, solange sie im Mutterschutz ist.«
Ihr Mund öffnete sich, aber es kam nur ein leises Zischen heraus. Brandon. Die Frau an der Rezeption hatte gesagt, dass Brandon für sie zuständig wäre.
Das Glas entglitt ihrer Hand und schlug auf dem Teppich auf. Eiskaltes Wasser spritzte über ihre Knöchel. Leah schaute verdutzt auf ihre Füße. Sie hatte sich noch nicht nach dem Glas gebückt, aber das war auch nicht nötig, denn Brandon war sofort aufgesprungen. Er kniete ihr zu Füßen, sammelte die glitschigen Eisstückchen ein und gab sie zurück ins Glas.
Zu ihren Füßen.
Kniend.
Ein leiser abgewürgter Laut entwich ihr, und er schaute hoch zu ihr. Es sah so aus, als wollte er etwas sagen, aber er schwieg. Sie hatte sich noch nicht bewegt. Sein Gesicht war ihrem Kleidersaum so nahe, dass sein Atem gegen den dünnen Stoff wehte. Seine Hände hielten inne, beide mit schmelzendem Eis gefüllt.
»Ich glaube, Sie sollten jetzt gehen«, sagte sie. »Jetzt.«
Eine Sekunde lang zögerte er; das erste Mal überhaupt. Seine dunklen Augen blinzelten schnell hintereinander. Sie hörte, wie er nach Luft schnappte, und sah, wie sich seine Schultern dabei hoben. Sie sah, wie sich die Lippen öffneten, als wollte er etwas sagen.
In ihren Gedanken wich sie zurück, aber ihr Körper bewegte sich nicht.
»Jetzt«, sagte sie wieder, und jetzt hörte sie es auch. Der Befehlston ängstigte sie.
Brandon kam auf die Füße und türmte über ihr, aber im Gegensatz zu Mike, der sie immer klein halten wollte, schüchterte Brandon sie nicht ein. Sie brauchte sich nur daran zu erinnern, wie schnell er ihr zu Füßen gelegen hatte.
Sie schaute zur Tür, und sein Blick folgte ihrem. Er sah sie noch einmal an, aber sie schüttelte den Kopf. Schweigend stellte er das Glas auf den Tisch, dann verließ er das Zimmer.
Sie hatte stets auf den Knien gelegen. Sie hatte geglaubt, dass sie das so wollte: Aufgeben, nachgeben. Aber nicht machtlos sein, denn das passte nicht zu ihr. Vielleicht hatte Kate Recht.
Siebtes Kapitel
Als Leah ihm gesagt hatte, er solle sich setzen, und als er sofort gehorchte, wusste Kate, dass es Zeit wurde, sich zu- rückzuziehen. Man brauchte kein Genießer sein, um zu sehen, dass sich da etwas Interessantes zusammenbraute. Leah fand vielleicht heraus, wie es war, zur Abwechslung mal Kontrolle auszuüben.
Sobald sie die Gelegenheit hatten, war Leah ihr einen Bericht mit allen Details schuldig. Schließlich würde Leah auch genauestens Bescheid haben wollen, wenn sie sich am nächsten Tag mit Dix traf. Kate ging auf ihr Zimmer, ein bisschen einsam, aber angenehm betrunken. Sie dachte kurz an Dix, während sie sich auszog und ihre Kleider sorgfältig aufhängte.
Sie duschte, und als sie sauber, warm und nackt war, ging sie zum Bett, das den Raum beherrschte. Die kühlen Baumwolllaken lullten sie ein. Sie überlegte kurz, ihre Eltern anzurufen und ihnen zu sagen, dass sie gut angekommen war und eine Wohnung gekauft hatte. Aber sie war zu betrunken, um das kritische Hinterfragen ihrer Mutter zu ertragen.
Kate schüttelte sich und lenkte ihre Gedanken in eine viel bessere Richtung. Dix brachte ihre Pussy zum Glühen. Mhm, ja, das war viel, viel besser. Ihre Augen fielen zu, während sie ihre Finger über den Bauch streicheln ließ. Wenig später war sie eingeschlafen.
»He, du musst mir erzählen, was gestern Abend geschehen ist, nachdem ich die Bar verlassen habe«, flüsterte Kate der Freundin zu, als sie sich am anderen Morgen auf der Etage mit den Konferenzräumen trafen. »Hat er den Rasen gemäht und das Pelzchen getrimmt? Hast du ihn zum Stöhnen gebracht? ›Bi … bi … bitte, Mi … Miss.‹«
Leah errötete, aber bevor sie antworten konnte, stieß sie mit einen Ellenbogen gegen Kates Rippen.
»Nach langer, langer Zeit sehe ich meine Lady endlich von
Weitere Kostenlose Bücher