Kate und Leah
ihrer Geldbörse. »Können Sie mir bitte ein Soda aus der Maschine holen?«
Es war eine Bitte, kein Befehl. Er nahm den Dollar, betrachtete ihn, dann sie. Sein Lächeln war unbezahlbar.
»Bin gleich zurück.«
War er auch. Rekordzeit. Er reichte ihr den Dollar und die Flasche. »Ich lade Sie ein.«
Er hatte sich auch eine Flasche mitgebracht. Sie drückte den Verschluss auf, bedankte sich und trank gierig.
»Setzen Sie sich.« Sie wies auf die Couch und war neugierig, ob er auch jetzt ohne Zaudern alles tun würde, was sie ihm auftrug.
Brandon setzte sich. Er trank, und er schaute ihr zu.
Leahs Innenleben drehte und wand sich nun aus einem anderen Grund. Sie war mit einem Mann, den sie gerade erst kennen gelernt hatte, allein auf ihrem Zimmer, und sie zweifelte keine Sekunde daran, dass sie ihn haben wollte. Es spielte keine Rolle, dass es viel zu früh war, dass es aus verschiedenen Aspekten völlig falsch war und dass sie sich nur wieder Schwierigkeiten einhandelte.
»Haben Sie sich erst kürzlich getrennt?«
Die Frage überraschte sie so sehr, dass sie wahrheitsgemäß antwortete. »Ja, heute.«
Brandon trank noch einen Schluck. Sie sah das Auf und Ab des Adamsapfels. Er setzte den Verschluss wieder auf und stellte die Flasche auf dem Tisch ab.
»Sind Sie sicher, dass ich nicht jemanden anrufen soll?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Aber bleiben Sie ein paar Minuten.«
Ihr Atem sammelte sich in ihrer Kehle, als sie ihn grinsen sah. Ganz egal, was Kate sagte, dieser Bursche war weder Schwindler noch die reine Unschuld. Er stolzierte nicht durch die Gegend, um sein Testosteron vorzuführen, aber davon hatte sie in den letzten Monaten auch genug gehabt.
»Das gehört zum Service«, sagte er und breitete die Hände aus.
Er legte sie auf seine Knie, und sie bemerkte erregt, wie groß sie waren. Wie groß alles an ihm war. »Wie groß sind Sie?«
Er musste nachdenken. »Ich glaube, um die eins zweiundneunzig.«
»Das wissen Sie nicht genau?« Sie war überrascht, dass ein Lachen aus ihrem verdrehten Zwerchfell kommen konnte.
»Ich …« Er neigte den Kopf und zuckte charmant mit den Achseln. »Ich wachse ja noch.«
Himmel. Ihre Pussy pulsierte, als hätte er ihre Haut geleckt. Leah versteckte ihr unkontrolliertes Geräusch hinter einem Räuspern.
»Danke, dass Sie mit mir gekommen sind, Brandon.«
Er sah sie an, diesmal ohne Lächeln. »Es ist mir ein Vergnügen.«
Unten, ermutigt vom Alkohol oder der Menge, war es einfacher gewesen. Flirten war ihr wie eine lange vergessene Gewohnheit wieder zugeflogen, und sie war erleichtert gewesen, dass sie es noch konnte. Hier, in der Intimität ihres Zimmers, ließen sich keine Andeutungen verstecken. Was sie sagte, musste sie auch meinen.
»Er hätte so nicht mit Ihnen reden dürfen«, sagte Brandon plötzlich.
»Er hat immer so mit mir gesprochen.« Sie setzte sich neben ihn, um gegen den Impuls anzukämpfen, im Zimmer auf und ab zu gehen.
Die Couch war groß genug für drei, aber als er sich ihr zuwandte, berührten seine langen Beine ihre Knie. Leah zog sie nicht zurück. Sie schaute auf die Stelle, wo der dunkle Stoff seiner Hose das weiche Pfirsichmaterial ihres Kleids traf, und sie fragte sich, wie es sich wohl anfühlte, wenn sie dort seine Finger spürte.
Sie schaute ihm ins Gesicht, damit sie von der Berührung ihrer Körper abgelenkt wurde.
»Er hatte immer das Kommando«, sagte sie ihm. Er war die zweite Person, der sie das an diesem Tag gestand, während sie die ganze Zeit kein Wort über Mike geäußert hatte. »Immer.«
Begriff er das? Verstand er sie? Eine Braue hob sich leicht. Er biss sich auf die Unterlippe. Man sah ihm an, dass er nachdachte. Als er mit den Achseln zuckte und ihr in die Augen schaute, hatte sie den Eindruck, dass sie jeden seiner Gedanken lesen könnte. Aber das konnte sie nicht. Er war nicht halb so transparent.
»Nun, aber jetzt nicht mehr, oder?«
Es war genau das Richtige, was er sagte. Sie wollte keine Sympathie. Sie brauchte nicht einmal sein Verständnis.
»Nein, jetzt nicht mehr.«
Die Luft wurde dicker zwischen ihnen. Sein Mund würde süß schmecken. Sie würde mit ihren Fingern in seinen Haaren wühlen. Und er würde stöhnen, wenn sie daran zog.
In einer flüssigen Bewegung erhob sich Leah und stand auf unsicheren Beinen. Was war mit ihr los? Zuerst die Männer in der Bar, und jetzt er hier? Sie hatte gewusst, dass sie irgendwie auf den Bruch mit Mike reagieren würde, aber so … das war doch
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