Kate und Leah
Bar schon klar.«
Mike knurrte. Er sah wie ein Anwalt aus, aber er reagierte wie ein Stier. Brandon schätzte keine brutalen Schlägertypen.
»Wie lange? Seit diesem Abend? Oder schon länger? Du rückst besser mit der Sprache raus!«
»Und wenn nicht?« Brandon hörte auf, mit dem Stuhl zu wippen und setzte alle vier Stuhlbeine auf den Boden. »Was haben Sie vor? Sie will von Ihnen nichts mehr wissen, Mann. Wo bleibt Ihr Stolz?«
Mike grunzte. Das Geräusch kam aus tiefer Brust und befreite sich hinter zusammengebissenen Zähnen. Er ballte die Fäuste.
Brandon musste sich zusammenreißen, um nicht auf die Herausforderung zu reagieren. Stattdessen lächelte er.
Mike schniefte. »Bastard von einem Feigling.«
»Ja, bin ich wohl. Und Sie sind keiner.«
Mike bleckte die Zähne. »Sie kann dich doch mir nicht vorziehen. Du weißt doch nicht einmal, auf was sie steht.«
Brandon sagte nichts.
»Hast du sie schon auf den Knien gehabt? Hat sie dir einen geblasen? Das mag sie nämlich. Wirst du damit fertig?« Mike ruckte sein Kinn wieder hoch. »Sie mag es, wenn du sie fesselst und verhaust. Hat sie dir das gesagt? Kannst du ihr das bieten? Das glaube ich nämlich nicht.«
Brandon spürte, wie jähe Hitze durch ihn schoss. »Ich glaube, es ist besser, wenn Sie jetzt gehen«, sagte er.
»Und wenn nicht?« Mike imitierte Brandons Frage in einer Falsettstimme. »Was willst du dann unternehmen?«
»Ich kann Securitys anrufen, die Sie hinausbegleiten werden.« Brandon erhob sich langsam und war sehr zufrieden, dass Mike den Kopf heben musste, um ihn anzusehen.
»Großer Mann. Ich bin beeindruckt.«
»Sie will nichts mehr mit Ihnen zu tun haben«, sagte Brandon. »Respektieren Sie das.«
Mike schniefte wieder und zeigte ein spöttisches Grinsen. »Respekt? Dieses kleine Luder braucht keinen Respekt. Sie braucht meine Hand auf ihrem Arsch und …«
Mike fand sich gegen die geschlossene Bürotür gequetscht wieder, und Brandons Faust hielt ein Stück von Mikes Hemd, bevor er zu Ende sprechen konnte. Brandon verstärkte den Druck seiner Faust, und Mike spürte, wie der Kragen seines Hemdes sehr eng wurde.
»Sie sollten jetzt besser gehen«, sagte Brandon.
Mike zischte und wand sich aus Brandons Griff. Er sah sich um und wusste nicht, wohin er gehen sollte. Es war ein kleines Büro, die Tür war geschlossen, und Mike selbst blockierte sie. Er versuchte, sein Hemd zu richten.
»Zu feige, um zuzuschlagen, was?«
»Ich bin im Dienst, Mann.« Für Brandon war das Grund genug. Er hatte keine Lust, wegen dieses Saftsacks aus dem Job zu fliegen.
»Na und?« Mike spürte, dass er ungestraft hetzen konnte.
»Sie sind es nicht wert.«
Mikes Augen verengten sich. »Du hältst dich wohl für einen Edelarsch, was?«
Brandon seufzte gelangweilt. »Nein. Aber Sie nerven mich, und wenn Sie mein Büro nicht verlassen, werde ich Securitys rufen, damit man Sie entfernt.«
»Du kannst es ihr nicht so gut besorgen wie ich – vergiss das nicht.« Mike schob sich an Brandon vorbei, der zur Seite trat und die Tür aufdrückte.
»Ich werde dran denken.«
Mike drehte sich um. »Mann, was bist du nur für ’n Arsch«, stieß er heraus.
»Nein, Mann. Es ist mir nur zu dumm, mich mit Ihnen anzulegen.« Brandon hob die Hände. »Sie haben irgendein Problem, aber ich will nichts davon hören. Die Frau will nichts mehr von Ihnen wissen, damit sollten Sie sich abfinden.«
»Aber dich will sie auch nicht.« Mike hörte sich verzweifelt an, und Brandon würde mit ihm fühlen, wenn er sich nicht längst als ausgewachsener Idiot entlarvt hätte.
»Das geht Sie nichts an.«
»Alles, was Leah betrifft, geht mich was an.«
»Jetzt nicht mehr.«
Mike fiel leicht in sich zusammen und sagte dann trotzig: »Ich hole sie mir zurück.«
»Ja, das können Sie versuchen.« Brandon hob die Schultern, dann ging er zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich. Er klickte eine Akte auf dem Computer an, verfolgte den Inhalt nicht genau, wollte Mike aber auch keine weitere Zeit geben.
»Wie lange schon? Das ist doch alles, was ich wissen will.«
Brandon seufzte. »Was macht das für einen Unterschied?«
»Einen gewaltiger Unterschied.«
»Sie wollen wissen, ob sie meinetwegen mit Ihnen Schluss gemacht hat? Würde das leichter zu ertragen sein? Oder schlimmer?« Brandon schüttelte den Kopf. »Teufel, das begreife ich nicht. Sie haben mich einen Feigling genannt. He, Mann, lassen Sie sich ein paar Nüsse wachsen.«
Mikes Gesicht verdunkelte
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