Kate und Leah
enttäuschen.«
»Ich? Oder sonst irgendeiner?«
Sie zog den Finger wie am Abzugshahn einer Feuerwaffe. »Hundert Punkte.«
Das tat ein bisschen weh, denn sie stellte damit klar, dass er nichts Besonderes war. »Stimmt das?«
»Glaubst du, ich würde lügen?«
»Es wäre nicht das erste Mal, dass eine schöne Frau mich belügt.«
Ihr offenes Gesicht verschwand. »Nur weil du nicht glauben willst, dass es wahr ist, macht es noch keine Lüge daraus.«
Brandon rührte sich nicht, obwohl er an sich halten musste, um nicht aufzustehen und sich anzuziehen. Gehen. Vielleicht war es das, was sie wollte.
Nun, sie kann mich mal.
»Von dem, was ich gehört habe, hast du deinen Ex nicht herumkommandiert.«
Ihre Lippen verzogen sich zu einem dünnen Strich, und Ärger blitzte in ihren Augen auf. Das war besser als der dumpfe Blick, den sie ihm gerade erst gezeigt hatte. »Das geht dich nichts an.«
»Es geht mich was an, wenn er an meinen Arbeitsplatz kommt und mir droht«, sagte Brandon.
Sie konnte Überraschung und Ärger nicht verstecken. »Das hat er getan? Was hat er gesagt?«
Er rutschte zurück und setzte sich gegen das Kopfteil. »Er hat mir gesagt, dass ich mich verdrücken soll. Dass du ihm gehörst.«
»Ha! Da hat er sich verrechnet!«
Er hob übertrieben die Schultern. »He, wenn ich nur ein Lückenbüßer bin – auch gut.«
Was nicht zutraf.
»Oder wenn ich nur die Aufgabe hatte, dass er eifersüchtig wurde …«
»Das stimmt überhaupt nicht!« Leah warf das Kissen von ihrem Schoß aufs Bett und stand auf.
Sie war eine solche Schönheit, dass es fast schmerzte, sie anzuschauen. Brandon war mit Frauen zusammen gewesen, die perfekte Körper hatten, kein Gramm Fett zu viel, keine
Schwangerschaftsstreifen, keinen Makel auf der samtenen Haut. Das waren die Frauen gewesen, die nur im Dunkeln lieben wollten oder die sich sofort danach in einen Bademantel hüllten. Leah kannte solche Scheu nicht.
Nackt wandte sie sich ihm zu, die Hände auf der Hüfte. Die Pose unterstrich ihre süßen Kurven. Er gab sich nicht die Mühe, sein Interesse zu verbergen, und betrachtete sie eifrig. Unter dem Kissen dachte sein Penis an die zweite Runde, auch wenn sein Verstand ihm sagte, er sollte so schnell wie möglich das Weite suchen, bevor es hässlich wurde.
»Was hat er sonst noch über mich gesagt?«
»Er sagte, er liebt dich und will dich zurückhaben.«
Sie zeigte mit dem ausgestreckten Finger auf ihn. »Du lügst. Ich kann es sehen!«
»Er sagte, er holt dich zurück.« Er gab sein Bestes und versuchte, die Verärgerung zu unterdrücken, aber er konnte die Falten auf der Stirn nicht vermeiden.
Sie sah sie. »Sage mir, was er sonst noch gesagt hat, Brandon.«
Er kannte sie seit drei Tagen, und sie wusste schon, wie sie ihn führen konnte. Langsam wie alles, was er an diesem Nachmittag getan hatte, stieg er aus dem Bett.
Wenn sie im nackten Zustand streiten konnte – nun, er konnte das auch.
»Er sagte, dass du gern auf die Knie gehst und seinen Schwanz saugst.« Er beobachtete ihr Gesicht, als er das sagte, und obwohl er sehen konnte, dass seine Worte eine Wirkung auf sie hatten, zuckte sie mit keiner Wimper.
»Was noch?«
»Er sagte, dass es dir gefällt, wenn er dich fesselt und verhaut.«
Ihr Brustkorb hob und senkte sich mit dem Atem, der immer schneller kam. Eine tiefe Röte legte sich, wie beim Orgasmus, über Brust und Hals.
»Willst du die Wahrheit über mich wissen?«, fragte sie mit einer Stimme, die kalt und leidenschaftslos klingen sollte, was ihr aber nicht gelang. »Willst du mein Geheimnis kennen lernen?«
Er nickte und schaute sie an.
Leah hob ihr Kinn. »Das erste Mal hatte ich beim Sex einen Orgasmus, als ich einen Jungen in einer Scheune gefesselt hatte.«
Es war nicht das, was er erwartet hatte zu hören, aber er unterbrach sie nicht.
»Schon vor ihm hatte ich Liebhaber, aber bis dahin habe ich mir die Orgasmen immer selbst besorgen müssen. Und erst als ich …« Sie zögerte, dann richtete sie sich auf und schaute ihm ins Gesicht. »Erst als ich die Stricke um seine Handgelenke legte, begriff ich, dass ein Junge mir die Lust besorgen konnte, die bisher nur meine Hand geschafft hatte.«
Schweiß brach auf seiner Unterlippe aus, und Brandon leckte den Tropfen weg. Leah beobachtete ihn. Ihre Stimme wurde tiefer und heiserer.
»Diese Stricke hätten ihn nicht halten können, falls er weggewollt hätte«, sagte sie. »Ich wusste also, dass er nicht davonlaufen wollte, und ich
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