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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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möchte.«
    Mit einem leisen »Miau« zwängte sich Kater Brown durch den Spalt. Alexandra, die ihm dicht auf den Fersen war, ergriff die Türklinke und zog die Tür auf.

8. Kapitel
    Ihr Blick fiel in ein dunkles, schmales Treppenhaus, das nach unten ins Kellergewölbe führte. Kater Brown wurde nach ein paar steilen Stufen von der Dunkelheit verschluckt, und Alexandra suchte vergeblich nach einem Lichtschalter. Kurz entschlossen griff sie nach ihrem Handy, schaltete die Taschenlampe ein und richtete den Lichtstrahl auf die Steinstufen der engen Wendeltreppe. Da es kein Geländer gab, an dem sie sich hätte festhalten können, stützte sie sich mit der rechten Hand an der Außenwand ab.
    »Der Kater wird dich ganz bestimmt nicht zu einer zweiten Leiche führen«, wisperte Tobias. »Ich sage, der ist nur auf der Suche nach einer Maus, sonst nichts.«
    »Du kannst ja gern da oben warten, wenn du Angst hast, dich in einem dunklen Keller umzuschauen.« Sie war schon so viele Stufen hinuntergestiegen, dass sie Tobias nicht mehr sehen konnte, und spürte nun, wie eine nervöse Erwartung sie ergriff.
    Die Treppe beschrieb noch eine Wendung und dann eine weitere, bis Alexandra das Gefühl dafür verloren hatte, wie weit sie inzwischen nach unten vorgedrungen war. Offenbar handelte es sich um ein Kellergewölbe mit sehr hohen Decken, denn sonst hätte sie das Ende der Treppe sicher längst erreicht.
    Auf einmal nahm sie Stimmen wahr, zuerst zu leise, um etwas zu verstehen, aber mit jedem Schritt wurden sie deutlicher. Schließlich erkannte Alexandra eine der Stimmen wieder. Kein Zweifel, sie gehörte zu einem der Mönche, mit dem sie seit ihrer Ankunft im Kloster gesprochen hatte! Aber auf Anhieb wollte ihr nicht einfallen, um welchen der Männer es sich handelte.
    »Wenn das einer merkt …«, sagte die vertraute Stimme, die nun deutlich aufgebracht klang.
    »Ach, wer soll denn das merken?«, gab ein anderer gedehnt zurück, als hätte er die Frage schon ein Dutzend Mal gestellt, wäre dabei aber immer nur auf taube Ohren gestoßen. »Solange wir kein Wort darüber verlieren, wird es auch keinem auffallen!«
    Alexandra lauschte angespannt.
    »Bruder Johannes wird uns dafür einen Kopf kürzer machen!«, zischte der erste Mann, den sie jetzt noch besser vernehmen konnte, da das Ende der Wendeltreppe in Sichtweite gekommen war. Schnell schaltete Alexandra die Taschenlampe aus und steckte das Handy ein. Diffuses Licht fiel aus dem Kellerraum ins Treppenhaus.
    »Unsinn. Bruder Johannes wird uns dankbar sein, wenn wir es ihm sagen!«
    »Dankbar? Wenn du das glaubst, kannst du ja sofort zu ihm gehen und ein Geständnis ablegen!«
    Das war Bruder Dietmar, dem sie bei ihrem ersten Rundgang durch das Kloster an der Bibliothek begegnet war! Alexandra spürte, wie ihr Herz schneller klopfte. Was hatten diese Männer zu verbergen?
    »Ich werde …« Der andere Redner verstummte, dann rief er: »Hallo, ist da jemand?«
    Hastig überlegte Alexandra, ob sie kehrtmachen sollte, aber im Gegensatz zu ihr kannten die Mönche das Kloster in- und auswendig. Wahrscheinlich würden sie sie bald einholen, wenn sie versuchte, nach oben zu flüchten. Schon auf dem Weg in den Keller hinunter hatte sie gemerkt, dass die Treppenstufen unterschiedlich hoch waren. Bestimmt würde sie auf ihrer Flucht in Richtung Erdgeschoss stolpern, wenn nicht sogar stürzen.
    Aber warum sollte sie auch fliehen?
    Sie legte also die letzten vier Stufen zurück und durchschritt die Türöffnung. Überrascht sah sie sich in dem riesigen, gewölbeartigen Kellerraum um. An zwei Wänden fanden sich Türen in angrenzende Räumlichkeiten. Vor einer dieser Türen standen Bruder Dietmar und ein anderer, stark beleibter Mönch.
    »Frau Berger?«, rief Bruder Dietmar. »Was machen Sie denn hier unten?«
    »Ich möchte nur Kater Brown zurückholen, der mir ins Treppenhaus entwischt ist«, erklärte sie lachend und zeigte auf den Kater, der sich vor der anderen Tür hingesetzt hatte. Sein Blick war starr auf Alexandra gerichtet; sein Schwanz zuckte nervös hin und her. Es mochte Einbildung sein, doch ihr kam es so vor, als wartete er nur darauf, dass sie zu ihm kam. Wollte er ihr eine neue Entdeckung zeigen? Unwillkürlich schüttelte sie den Kopf.
    »Es ist zwar nett von Ihnen, doch Kater Brown braucht kein Kindermädchen«, sagte Bruder Dietmar und zwinkerte ihr zu, vielleicht um seiner Bemerkung die Schärfe zu nehmen. »Wenn er mitbekommt, dass sich einer von uns hier unten

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