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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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Rhetorikkurse absolviert und kann schlau daherreden. In seinen Vorträgen arbeitet er mit komplizierten Grafiken und ausgefeilten Schaubildern, er wartet mit Statistiken und überraschenden Prognosen auf. Mit all dem Schischi täuscht er gekonnt darüber hinweg, dass alles, was er sagt, nur heiße Luft ist. Er ist in gewisser Weise noch schlimmer als Wilden.«
    Alexandra nickte. »Halten Sie es für möglich, dass er Bernd Wilden … aus dem Weg geräumt hat, um dessen Platz einzunehmen? Ich meine, Herr Assmann hat einen ziemlich teuren Geschmack, den er sich als Assistent eines Geschäftsführers eigentlich nicht leisten kann.«
    »Hm.« Hellinger versank einen Augenblick in nachdenkliches Schweigen. »Ja, möglich wäre es. Bei seiner Neigung zur Selbstüberschätzung kann ich mir vorstellen, dass er glaubt, Wildens Job mit links machen zu können.«
    »Und … wüssten Sie sonst noch jemanden, der vom Tod Ihres Geschäftsführers profitieren würde?«
    »Keine Ahnung. Ich war’s jedenfalls nicht.« Norbert Hellinger zwinkerte Alexandra zu. »Ich weiß, worauf Sie hinauswollen.«
    »Okay, dann dürfte Ihnen auch klar sein, dass Sie in unseren Augen ein Motiv für eine solche Tat hätten.«
    »Und welches Motiv sollte das sein?«
    »Sie könnten sich beispielsweise von Wilden schikaniert gefühlt haben«, erklärte Tobias, »und sauer sein, weil Ihr Arbeitsplatz durch die Abschaffung des Zivildienstes praktisch überflüssig geworden ist.«
    »Schikaniert?«, wiederholte Hellinger und lachte laut auf. »Das waren alberne Machtspielchen, aber keine Schikanen. Ich wusste ja, Wilden will mich loswerden. Es ging ihm nicht darum, mich zu quälen. Er wollte bloß, dass ich kündige, auf meine Abfindung verzichte und für jemanden Platz mache, der für ein Viertel meines Gehalts genauso viel arbeiten muss. Wenn jemand schikaniert wird, dann wird es das arme Schwein sein, das meine Nachfolge antritt. Die Bezahlung wird nämlich ein Witz sein.« Er sah Tobias und Alexandra eindringlich an. »Ich habe damals noch aus Überzeugung meinen Zivildienst geleistet; ich wollte niemals in die Situation kommen, einen Menschen töten zu müssen. Daran hat sich nichts geändert. Töten würde ich auch heute nur, um mein eigenes oder ein drittes Leben zu retten. Wilden stellte keine Bedrohung für mein Leben dar, nicht mal eine für meine Stelle. Er konnte mich nicht rausschmeißen, ohne tief in die Tasche greifen zu müssen. Und dieser Hanswurst Assmann steht vor dem gleichen Problem. Der Vorstand macht eine Menge mit, doch meine Abfindung würde nach so vielen Dienstjahren so unverschämt hoch ausfallen, dass sie mich lieber in ein Büro setzen und Ordner zählen lassen. Das kommt sie immer noch billiger zu stehen.«
    »Gut«, sagte Alexandra und sah auf ihre Notizen. »Dann wär’s das für den Moment. Vielen Dank, Herr Hellinger. Aber … Sie könnten bitte hier auf diesem Blatt noch notieren, wo Sie sich wann aufgehalten haben, und zwar in der Zeit von acht Uhr am Freitagabend bis zum Auffinden der Leiche heute Morgen. Versuchen Sie, die Angaben so präzise wie möglich zu machen, und vermerken Sie bitte auch, wo Sie Herrn Wilden zuletzt gesehen haben.«
    Norbert Hellinger sah sie argwöhnisch an. »Ich dachte, Sie verdächtigen mich nicht. Was soll denn das jetzt?«
    »Wir verdächtigen Sie tatsächlich nicht, genauso haben wir auch keinen Ihrer Kollegen im Visier«, meldete sich Tobias zu Wort. »Wir möchten nur herausfinden, wer sich im fraglichen Zeitraum wo im Gebäude oder auch außerhalb aufgehalten hat. So können wir mit etwas Glück feststellen, wer der absolut Letzte war, der Wilden noch lebend gesehen hat.«
    »Machen sie sich keine Sorgen, Herr Hellinger«, fügte Alexandra hinzu. »Wir bringen Licht in die Sache.«
    Es war kurz nach neunzehn Uhr, als sie den zehnten und letzten Mitarbeiter befragt und Gesprächsnotizen angefertigt hatten. Um achtzehn Uhr hatten die Mönche ihnen allen belegte Brote gebracht. Jeder von ihnen hatte eine Scheibe Brot bekommen, je zur Hälfte mit Wurst und mit Käse belegt. Offenbar war das nach dem aus Gründen der Enthaltsamkeit entfallenen Mittagessen alles, was sie heute noch zu essen bekommen würden. Beim Anblick des Brotbelags war Alexandra heilfroh, am Mittag bei Angelika eingekehrt zu sein.
    Zwischendurch war Bruder Andreas ein paarmal vorbeigekommen, um die Zettel der Befragten abzuholen und die Zeitangaben und Beobachtungen in das Computerprogramm zu übertragen. Der Form

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