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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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den Kater vergiftet hat, herausfindet, wo das Tier in Behandlung ist …« Sie unterbrach sich kurz. »Nicht, dass der Giftattentäter noch einmal zuschlägt.«
    Tobias atmete seufzend aus. Die Wolkendecke riss auf, und im fahlen Licht der Sterne gingen sie ein Stück und lehnten sich schließlich Seite an Seite gegen den Holzzaun, der um den Parkplatz herum verlief. »Hm, ich weiß nicht. Das wäre doch ein wenig riskant … Und deine Theorie von der Verschwörung der Mönche scheint mir auch weit hergeholt zu sein.«
    Eine Weile schwiegen sie, während jeder mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt war. Alexandra legte den Kopf in den Nacken. »Sieh dir nur diese Sterne an! Ist das nicht ein unglaublich schöner Anblick? Und so ruhig. Dort oben gibt es keine Hektik, wie wir sie seit heute Morgen ohne Pause erleben.«
    »Was mich so fasziniert, ist die Tatsache, dass wir immer nur die Vergangenheit sehen. Ich weiß gar nicht, wie Menschen allen Ernstes glauben können, anhand der Sterne die Zukunft voraussagen zu können, wenn die Sterne einem doch ein Bild zeigen, das Jahrtausende alt ist.«
    Alexandra warf ihm einen fragenden Seitenblick zu.
    »Na, die Sterne sind doch zigtausend Lichtjahre entfernt, und das Licht, das wir jetzt gerade sehen, ist schon vor zigtausend Jahren auf die Reise zu uns gegangen. Wenn wir heute Nacht da oben einen Alien beobachten könnten, der ein Schild mit der Aufschrift Helft uns! hochhält, dann käme jede Hilfe von unserer Seite zu spät, weil die Welt des Außerirdischen vielleicht bereits vor dreißigtausend Jahren untergegangen ist. Denn überleg mal, selbst wenn wir in der Lage wären, so schnell wie das Licht durchs All zu reisen, würden wir für diese Strecke dreißigtausend Jahre benötigen, und dann wären bei unserer Ankunft sechzigtausend Jahre seit dem Moment vergangen, als dieser Alien sein Schild hochgehalten hat.«
    »So habe ich das Ganze noch nie betrachtet.«
    »Tja, ch bringe dich eben auf ganz andere Gedanken.« Alexandra schaute ihn an, dann wieder weg.
    Tobias räusperte sich. »Ich …«
    Als er verstummte, wandte sie ihm den Kopf zu und schaute ihn erneut an. Obwohl es dunkel war, meinte sie, im fahlen Sternenlicht einen merkwürdigen Ausdruck in Tobias’ Augen zu bemerken.
    »Ja?«, brachte sie ein wenig heiser heraus. Unschlüssig biss sie sich auf die Unterlippe.
    Was war los mit ihm? Und was war mit ihr selbst los? Was hatte er ihr sagen wollen? Vielleicht war das einer dieser Momente, die etwas zu bedeuten haben. Sollte sie nachhaken? Doch dann verließ sie der Mut und sie senkte den Blick.
    Tobias setzte noch einmal zum Reden an. »Alexandra, ich …«
    »Ja?« Alexandra schluckte.
    »Ich muss Dir etwas sagen …« Plötzlich traf ihn unvermittelt ein greller Lichtstrahl ins Gesicht, sodass Tobias die Augen zusammenkneifen musste.

15. Kapitel
    »Da sind Sie ja!«, erklang eine atemlose Männerstimme.
    Alexandra fuhr zusammen. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals, und für den Bruchteil einer Sekunde fürchtete sie, Wildens Mörder hätte sich angeschlichen, um sie beide nun im Schutz der Nacht aus dem Weg zu räumen.
    Aber dann erkannte sie im Lichtschein, der von Tobias’ Gesicht reflektiert wurde, wer da mit einer Taschenlampe vor ihnen stand.
    »Bruder Johannes?«, entfuhr es ihr. »Was machen Sie denn hier?«
    »Entschuldigen Sie, wenn ich Sie erschreckt habe. Ich wollte mir nicht noch länger die Beine in den Bauch stehen«, gab er zurück und richtete den Strahl der Lampe zu Boden. »Ich hatte im Foyer auf Sie gewartet, um Sie ins Haus zu lassen, und dann auf einmal sah ich einen Wagen auf den Platz einbiegen. Aber dann habe ich gewartet und gewartet, und Sie kamen nicht. Also habe ich mich auf die Suche nach Ihnen gemacht. Ich hatte schon fast befürchtet, Ihnen wäre etwas zugestoßen.« Dann ließ er den Lichtstrahl über sie wandern. »Wo ist Kater Brown?«, fragte er zögerlich. »Haben Sie ihn denn nicht mitgebracht?«
    »Nein, er ist noch beim Tierarzt und wird versorgt«, sagte Alexandra. »Wir wissen auch noch nichts Genaues. Außer dass jemand den kleinen Kerl ganz offensichtlich vergiften wollte. Hoffentlich überlebt er!«
    »Auf jeden Fall ist der Kater jetzt in guten Händen«, meinte Bruder Johannes bedrückt. »Ich hoffe auch, er kommt durch.« Nach einer kurzen Pause fügte der Mönch hinzu: »Hören Sie, das mit Doktor Erzbauer tut mir ehrlich leid, das hätte böse enden können …«
    »Ich mache Ihnen keinen Vorwurf, Bruder

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